- Agosta-Klasse (1977)
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Agosta Klasse
Agosta A 90
Allgemeine Daten Schiffstyp: U-Boot Marinen: Bauwerften: Einheiten: 13 Boote des Typs Frankreich Agosta, Bévéziers, La Praya, Ouessant Malaysia Ouessant Pakistan Hashmat, Hurmat, Khalid, Saad, Hamza Spanien Galerna, Siroco, Mistral, Tramontana Technische Daten Besatzung: 54 (A 90B: 36) Verdrängung: - über Wasser: 1.480 ts
- unter Wasser: 1.760 ts (A 90B: 2.050 ts)
Länge: 67,6 m (A 90B: 76 m) Breite: 6,8 m Tiefgang: 5,4 m Auftriebsreserve: 14% Periskoptiefe: 14,2 m Antrieb : - Diesel: 2.685 kW
- Elektrisch: 2.200 kW
Geschwindigkeit: Fahrbereich: - über Wasser:
- 10.000 NM (18.520 km)
Seeausdauer: 68 Tage Tauchtiefe: - Testtiefe: 300 m (A 90B: 350 m)
- Maximal: 500 m
Bewaffnung und Ausrüstung Radar: Thomson CSF DRUA 33 Sonar: Thomson Sintra DSUV 22, DUUA 2D, DUUA 1D, DUUX 2 und DSUV 62A-Schleppsonar Torpedos: 4 × 550-mm-T-Rohre[1] (23 Torpedos) Seeminen: Bis zu 42 Grundminen Seezielflugkörper: - Frankreich: Exocet SM39
- Pakistan: UGM-84F Sub-Harpoon
Die Agosta Klasse (A 90)[2] ist eine in Frankreich gebaute U-Boot-Klasse. Die Boote sind die bisher letzten französischen konventionell dieselelektrisch angetriebenen U-Boote. Die Unterseeboote wurden bis 2001 von der französischen Marine eingesetzt. Die spanische und die pakistanische Marine setzen die U-Boote ebenfalls ein. Pakistan nutzt neben zwei älteren U-Booten der Klasse einen modernisierten Entwurf und stellte zuletzt 2006 ein eigenständig im eigenen Land gebautes Boot der Klasse in Dienst. Die U-Boote werden bis heute (2006) sowohl von der pakistanischen als auch der spanischen Marine betrieben. Außerdem nutzt die malaysische Marine ein ex-französisches Boot als Ausbildungs- und Testfahrzeug.
Inhaltsverzeichnis
Details
Die Klasse wurde Ende der 1960er-Jahre als Nachfolger der Daphné-Klasse entwickelt und der Bau der einzelnen Boote zwischen 1970 und 1975 genehmigt. Schon in der Bauphase wurde die Klasse als Basis für die Konstruktion der französischen nuklearen Jagd-Uboote der Rubis-Klasse verwendet. Das erste in Dienst gestellte U-Boot der Klasse war 1977 die Agosta. Zwischen 1977 und 1978 wurden noch drei weitere U-Boote in den Dienst der französischen Marine gestellt. Die 1978 in Dienst gestellte La Praya war als Besonderheit mit einem kleinen Tauchfahrzeug für Spezialeinsätze ausgestattet. Die 1986 stillgelegte Narval (S 631), Typschiff der Narval-Klasse, führte ebenfalls ein kleines Unterwasserfahrzeug hinter dem Turm mit.
Der erste Auslandskunde war die südafrikanische Marine, die schon Mitte der 1970er-Jahre zwei Boote bestellte. 1977 beschlossen die Vereinten Nationen ein Waffenembargo gegen den Apartheid-Staat. Die beiden U-Boote wurden deshalb nicht an Südafrika geliefert, sondern an Pakistan verkauft und von der pakistanischen Marine 1979 bzw. 1980 in Dienst gestellt.
Der zweite ausländische Abnehmer ist Spanien. Zwischen 1983 und 1985 wurden vier in Spanien als Lizenzbau gefertigte Agosta-Klasse-U-Boote in Dienst gestellt.
In den 1980er-Jahren wurden die U-Boote modernisiert und zum Unterwasserabschuss von Seezielflugkörpern aus den Torpedorohren befähigt. Während die Franzosen sich für den Einsatz von MBDA Exocet SM39 aus eigener Produktion entschieden, benutzt die pakistanische Marine US-amerikanische AGM-84 Harpoon.
1994 bestellte die pakistanische Marine drei weitere U-Boote der modernisierten Version A 90B. Die Boote sind etwas größer als im ursprünglichen Entwurf. Außerdem sind sie schneller, können durch Verwendung neuerer Werkstoffe tiefer tauchen und sind mit modernerer Elektronik ausgestattet. Der höhere Automatisierungsgrad erlaubt eine Reduzierung der Besatzungsstärke von 54 auf 36 Mann. Ein Boot wurde in Frankreich fertiggestellt, die beiden anderen in Lizenz auf einer pakistanischen Werft gebaut. Das letzte der beiden in Pakistan gebauten Boote, die Hamza (S 139), wurde komplett in pakistanischer Eigenregie ohne französische Unterstützung gebaut.
Bei einem der in Pakistan gebauten U-Boote wird der Einsatz einer weitgehend außenluftunabhängigen Antriebsanlage erprobt. Die als Module d'Energie Sous-Marin Autonome (MESMA) bezeichnete Konstruktion besteht aus einer wasserdampfbetriebenen Turbine. Als Treibstoff dienen Ethanol und flüssiger Sauerstoff. Der Antrieb soll eine drei bis viermal größere Unterwasserreichweite gewährleisten als der reine Akkumulator-Antrieb. Für den Fall einer erfolgreichen Erprobung ist ein entsprechender Umbau der anderen pakistanischen U-Boote vorgesehen.
Die vier U-Boote der französischen Marine wurden bis 2001 außer Dienst gestellt. Sie waren die letzten konventionellen U-Boote Frankreichs. Die französische Marine nutzt seitdem nur noch Atom-U-Boote.
2005 wurde eines der stillgelegten französischen Boote reaktiviert. Im Zuge der Beschaffung der aus der Agosta-Klasse entwickelten Scorpène-Klasse leaste Malaysia dieses Boot, um schon vor der für 2009 geplanten Indienststellung der neuen Klasse Erfahrungen bei der Nutzung von U-Booten sammeln und Besatzungen ausbilden zu können.[3]
Die verbliebenen vier spanischen und fünf pakistanischen U-Boote der Agosta-Klasse befanden sich 2006 im aktiven Dienst.
Boote der Klasse
Frankreich
Die vier U-Boote wurden bei Arsenal de Cherbourg in Cherbourg gebaut:
- Agosta (S 620)
- Indienststellung: 1977
- Verbleib: 1997 außer Dienst gestellt.
- Bévéziers (S 621)
- Indienststellung: 1977
- Verbleib: 1998 außer Dienst gestellt.
- La Praya (S 622)
- Indienststellung: 1978
- Verbleib: 2000 außer Dienst gestellt.
- Ouessant (S 623)
- Indienststellung: 1978
- Verbleib: 2001 außer Dienst gestellt, 2005 an Malaysia verleast.
Malaysia
Das U-Boot wurde bei Arsenal de Cherbourg gebaut:
- Ouessant (S 623)
- Indienststellung: 1978 (Frankreich)
- Verbleib: 2001 außer Dienst gestellt (Frankreich)
- Indienststellung: 2005 (Malaysia)
- Verbleib: im aktiven Dienst
Pakistan
Zwei U-Boote wurden bei AC Dubigeon in Nantes ursprünglich für Südafrika gebaut, aber wegen eines Waffenembargos an Pakistan geliefert:
- Hashmat (S 135); der von den Südafrikanern vorgesehene Name war: Astrant
- Indienststellung: 1979
- Verbleib: im aktiven Dienst.
- Hurmat (S 136); der von den Südafrikanern vorgesehene Name war: Adventurous
- Indienststellung: 1980
- Verbleib: im aktiven Dienst.
Drei modernere A 90B-Boote wurden sowohl in Frankreich als auch in Pakistan gebaut:
- Khalid (S 137)
- Bauwerft: DCN in Cherbourg
- Indienststellung: 1999
- Verbleib: im aktiven Dienst.
- Saad (S 138)
- Bauwerft: Karachi Shipyard in Karatschi
- Indienststellung: 2002
- Verbleib: im aktiven Dienst.
- Hamza (S 139)
- Bauwerft: Karachi Shipyard in Karatschi
- Indienststellung: 14. August 2006
- Verbleib: im aktiven Dienst.
Spanien
Die vier spanischen U-Boote der Galema-Klasse wurden bei Navantia in Cartagena gebaut und werden zurzeit (2010 bis 2013) bis auf Boot 2, das veräußert werden soll, modernisiert:
- Galerna (S 71)
- Indienststellung: 1983
- Verbleib: im aktiven Dienst.
- Siroco (S 72)
- Indienststellung: 1983
- Verbleib: im aktiven Dienst.
- Mistral (S 73)
- Indienststellung: 1985
- Verbleib: im aktiven Dienst.
- Tramontana (S 74)
- Indienststellung: 1985
- Verbleib: im aktiven Dienst.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Agosta-Klasse (1977) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienLiteratur
- Chris Chant: Moderne Unterseeboote Technik-Taktik-Bewaffnung, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2005, ISBN 3-7276-7150-5
- Werner Globke(Hrsg.): Weyers Flottentaschenbuch / Warships of the World – Fleet Handbook, Bernard & Graefe Verlag, Bonn, 66. Jahrgang 2005–2007, ISBN 3-7637-4517-3
Erläuterungen und Referenzen
- ↑ Der französische metrische 550-mm-Standard lässt sich mit Einsteckadaptern auf den international verbreiteten 533-mm-Standard (21 Zoll) umstellen.
- ↑ Die Klasse sollte nicht mit der gleichnamigen im Zweiten Weltkrieg eingesetzten Agosta-Klasse verwechselt werden.
- ↑ www.bernama.com – First-Time Submariners, But Adapting Well (engl.)
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