- S-80-Klasse
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Klassendetails U-Boot-Typ Konventionelles Jagd-U-Boot Bauzeit Seit 2006 Hersteller Navantia, Cartagena Marine Armada Española Anzahl Einheiten 4 (in Bau) Technische Daten Länge 71 m Breite 11,7 m Tiefgang (aufgetaucht) 6,2 m Verdrängung 2.200 t aufgetaucht
2.426 t getauchtAntrieb Elektromotor (3.500 kW)
Dieselgeneratoren (3x 1.200 kW)
Brennstoffzellen (320 kW)
BatterieanlageGeschwindigkeit 12 kn aufgetaucht
19 kn getaucht (Elektromotor)
4 kn getaucht (AIP)Tauchtiefe mind. 400 m Besatzung 32 (+8) Bewaffnung 6 x 533-mm-Torpedorohre - DM2A4 Seehecht Torpedos
- UGM-84 Sub-Harpoon Block II Seezielflugkörper
- UGM-109 Tomahawk Marschflügkörper
- Seeminen (bis zu 36)
Die S-80-Klasse ist eine in Bau befindliche U-Boot-Klasse der Spanischen Marine. Sie verfügt neben einem diesel-elektrischen auch über einen außenluftunabhängigen Antrieb basierend auf Brennstoffzellen. Ungewöhnlich für konventionelle Jagd-U-Boote ist, dass die S-80-Klasse auch für das Verschießen von Marschflugkörpern UGM-109 Tomahawk konzipiert ist.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die ersten Pläne für eine neue U-Boot-Klasse, die langfristig die jeweils unter französischer Lizenz in Spanien gefertigten Boote der S-60- und S-70-Klasse ersetzen sollten, begannen im Jahre 1988. Geplant war zu Beginn die Kooperation mit einer ausländischen Werft mit Erfahrung im U-Boot-Bau. Aus einer engen Zusammenarbeit zwischen der spanischen Staatswerft IZAR (heute Navantia) und der französischen DCN ging schließlich die Scorpène-Klasse hervor, die jedoch letztlich von keiner der beiden Nationen beschafft wurde und so zu einem reinen Exportmodell wurde. Das spanische Verteidigungsministerium entschloss sich 1997 für eine weitestgehend nationale Neuentwicklung, 2001 wurden die Anforderungen für die Klasse festgelegt, darunter ein außenluftunabhängiger Antrieb und die Möglichkeit auch Landziele auf größere Distanz angreifen zu können. Im März 2004 erfolgte die Bestellung von vier Booten, ein ursprünglich geplantes zweites Baulos aus zwei bis vier weiteren Einheiten ist mittlerweile nicht mehr vorgesehen.
Technik
Antrieb
Neben einem diesel-elektrischen Antrieb, bestehend aus drei von Navantia unter Lizenz gefertigten MTU 16V 396 SE 84L Dieselgeneratoren und Blei-Säure-Akkumulatoren (Tudor/Exide), verfügt die S-80-Klasse auch über einen außenluftunabhängigen Antrieb (AIP) der es den Booten erlaubt bis zu 44 Tage lang ohne Schnorchel getaucht bei einer Geschwindigkeit von etwa vier Knoten betrieben zu werden.[1] Entwickelt wird dieser von Hynergreen, einer Tochterfirma von Abengoa, und basiert auf Polymerelektrolytbrennstoffzellen die über einen Bioethanol-Reformer mit Wasserstoff versorgt werden.[2] Der bei diesem Prozess anfallende Kohlenstoffdioxid wird durch ein von Bionet Ingeniería entwickeltes System ins Meerwasser abgeleitet.[3] Angetrieben wird das Boot durch einen 3.500 kW Permanentmagneterregungs-Synchronmotor von Cantarey (einem Tochterunternehmen der Gamesa Gruppe).[2]
Bewaffnung
Die U-Boote der S-80-Klasse verfügen über sechs 533-mm-Ausstoß-Torpedorohre. Die Torpedos werden hier nicht schon im Rohr gestartet, sondern mit Druckwasser aus dem Rohr ausgestoßen und laufen erst kurze Zeit später an um eine Ortung des Bootes beim Abschuss zu verhindern. Über die Rohre können neben DM2A4 Seehecht Torpedos auch Seezielflugkörper des Typs UGM-84 Sub-Harpoon Block II sowie UGM-109 Tomahawk Marschflügkörper abgefeuert werden. Insgesamt können bis zu 18 Torpedos oder Flugkörper mitgeführt werden, alternativ dazu auch bis zu 36 Seeminen.
Elektronik
Die S-80-Klasse verfügt über ein von Lockheed Martin entwickeltes Sonarset bestehend aus Zylindersonar am Bug, Flankensonar, passives Entfernungsmesssonar, Abfangsonar für feindliche Sonarsignale und aktivem Hochfrequenzsonar. Ein Eigengeräuschkontrollsystem sowie das Schleppsonar werden von der spanischen Firma S. A. de Electrónica Submarina (SAES) erzeugt. Als Optische Sensoren stehen Angriffs- und Überwachungs-Sehrohre von Kollmorgen Electro-Optical/Calzoni zur Verfügung.[2] Für die Navigation im aufgetauchten Zustand sorgt ein ARIES-S LPI Radar von Indra Sistemas.
Das Führungs- und Waffeneinsatzsystem wurde von Lockheed Martin in Zusammenarbeit mit Navantia FABA entwickelt und basiert im Wesentlichen auf dem der Virginia-Klasse. Die Steuerung des Einsatzsystems erfolgt über zwölf von Sainsel produzierte CONAM SUB Konsolen.
Einsatzprofil
Neben den klassischen Einsatzprofilen eines Jagd-U-Boots, im Wesentlichen der Bekämpfung von Über- und Unterwasserschiffen sowie der Aufklärung, sind die Boote der S-80-Klasse auch für taktische Angriffe auf Landziele und zur Unterstützung Amphibischer Operationen in Küstennähe konzipiert. Darüber hinaus können bis zu acht Mann starke Spezialeinsatzkräfte wie Kampfschwimmer mitgeführt werden, die für Verdeckte Operation über eine Druckschleuse das Boot verlassen und wieder betreten können.
Einheiten
Einheiten der Armada Española Name Baubeginn Stapellauf Indienststellung S-81 2006 2012 (geplant) 2013 (geplant) S-82 2007 2013 (geplant) 2014 (geplant) S-83 2008 2014 (geplant) 2015 (geplant) S-84 2009 2014 (geplant) 2016 (geplant) Export
Da die Spanische Marine sich letzten Endes nur für den Kauf von vier statt den ursprünglich bis zu sechs geplanten Einheiten entschied, strebt Navantia danach die Boote am Exportmarkt zu platzieren. Da die meisten am Markt befindlichen Konkurrenzprodukte, im wesentlich AIP-Jagd-U-Boote wie die U-Boot-Klasse 214, die Scorpène-Klasse oder die schwedische A26-Klasse, in der Regel kleiner und nicht für Angriffe auf Landziele ausgelegt sind, rechnet man sich gute Chancen aus. Lediglich die japanische Sōryū-Klasse ähnelt dem spanischen Design, wird aber nicht international angeboten.[4] Interesse haben bislang unter anderem schon die Royal Australian Navy sowie die Indische und Thailändische Marine bekundet.[5][6]
Weblinks
- Datenblatt und Profil auf der offiziellen Homepage der Armada (Spanisch)
- Monografie über die S-80-Klasse aus infodefensa.com (Spanisch)
Einzelnachweise
- ↑ Las entrañas del ‘Tiburón Negro’ in: navantia.es aus: Revista española de defensa Nr.: 274, Juni 2011, abgerufen am 17. Oktober 2011 (Spanisch)
- ↑ a b c Spain’s S-80A submarine comes up to the surface in: navantia.es aus: Jane’s Navy International December 2007, abgerufen am 2. September 2010 (Englisch)
- ↑ La empresa Bionet crea un sistema para la eliminación de CO2 de los submarinos S-80 in: iies.es, abgerufen am 2. September 2010 (Spanisch)
- ↑ Navantia aumenta sus posibilidades de construir doce S-80 para Australia in: laverdad.es, abgerufen am 2. September 2010 (Spanisch)
- ↑ Finaliza la construcción del casco resistente del primer submarino de la serie 80 in: infodefensa.com, abgerufen am 12. Oktober 2010 (Spanisch)
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