Ba-ta-clan

Ba-ta-clan
Werkdaten
Titel: Ba-ta-clan
Originaltitel: Ba-ta-clan
Form: Operette
Originalsprache: Französisch
Musik: Jacques Offenbach
Libretto: Ludovic Halévy
Uraufführung: 29. Dezember 1855
Ort der Uraufführung: Paris
Spieldauer: ca. eine Stunde
Ort und Zeit der Handlung: Fantasie-China um 1850
Personen
  • Fé-an-nich-ton, die Prinzessin (Sopran)
  • Ké-ki-ka-ko, ein junger Mandarin (Tenor)
  • Fé-ni-han, der Kaiser von Klein-China (Tenor)
  • Ko-ko-ri-ko, Kommandeur der kaiserlichen Garde (Bass)

Ba-ta-clan ist eine Operette in einem Akt von Jacques Offenbach. Das Libretto verfasste Ludovic Halévy. Die beiden Künstler nannten ihr Werk eine chinoiserie musicale. Uraufführung war am 29. Dezember 1855 in Offenbachs eigenem kleinen Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris. Die Operette parodiert sowohl den Militarismus als auch die Zustände am Hof des dritten Kaiserreichs. Musikalisch werden ein paar Seitenhiebe auf die Grand opéra des Giacomo Meyerbeer ausgeteilt. Der Titel der Operette diente als Vorbild für den Namen eines Pariser Unterhaltungsetablissements (heute meist Bataclan geschrieben).

Handlung

Die Operette spielt in einem fernen Fantasie-Kaiserreich zur Zeit der Uraufführung, also Mitte des 19. Jahrhunderts.

Fé-ni-han ist der Herrscher über ein Kaiserreich en miniature im Fernen Osten. Damit seine Untertanen nicht merken sollen, dass er in Wirklichkeit ein zugewanderter Franzose ist und als solcher nicht einmal die Amtssprache Chinesisch beherrscht, hat er sich eine eigene Sprache zugelegt, die zumindest ein bisschen wie Chinesisch klingt. Seine engsten Vertrauten sind der junge Mandarin Ké-ki-ka-ko und das schöne Mädchen Fé-an-nich-ton, das er als Prinzessin eingesetzt hat. Dass die beiden – wie er selbst – aus Paris stammen, ist ihm bisher verborgen geblieben.

Wie es der Zufall so will, merken eines Tages der Mandarin und die Prinzessin gegenseitig, dass sie Landsleute sind und sich wehmütig danach sehnen, wieder einmal Pariser Boden betreten zu können. Sie beschließen, dem kleinen Kaiserreich den Rücken zu kehren. Argwöhnisch hat des Kaisers Kommandeur die beiden beobachtet, ihre Worte aber nicht verstanden. Weil er jedoch Schlimmes befürchtet, erklärt er sie für verhaftet, führt sie vor den Kaiser und verlangt, dass er das Paar hart bestrafe.

Der Kaiser bemüht sich, seinen Kommandeur umzustimmen. Als seine Ohren aber den Ba-ta-clan-Marsch vernehmen, ändert er blitzartig seine Meinung und verurteilt die Gefangenen zum Tode. Bevor die Strafe vollzogen wird, beginnt Fé-an-nich-ton ein französisches Liedchen zu trällern. Nun fällt es dem Kaiser wie Schuppen von den Augen: die beiden sind seine Landsleute! Plötzlich überkommt auch ihn das Heimweh. Er will ebenfalls nach Frankreich fliehen. Ko-ko-ri-ko trotzt ihnen das Versprechen ab, nie mehr hierher zurückzukehren, dann seien sie frei. Nur allzu gerne gehen die drei darauf ein. Während Ko-ko-ri-ko den begehrten Kaiserthron für sich reklamiert, besteigen die drei Franzosen ein Schiff, das sie in ihre Heimat bringt.

Musikalische Höhepunkte

  • Quartett: Cloc Cloc, mock mock in einem Fantasiechinesisch
  • Romanze der Prinzessin: J’étais aimable, élégante /ich war liebenswert und elegant
  • Duett zwischen dem Kaiser und seinem Kommandeur: Morto, morto
  • Marsch: Ba-ta-clan (mehrmals vorkommend)
  • Terzett: Je suis Francais, il est Francais
  • Gebet der zum Tode Verurteilten, entlehnt aus Giacomo Meyerbeers Oper Die Hugenotten und zugleich diese parodierend

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