- Scuba Schools International
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Scuba Schools International (SSI), ist eine weltweit operierende und zertifizierende kommerzielle Ausbildungsorganisation für Tauchen. Als Ausbildungsorganisation entwickelt SSI Unterrichtskonzepte und Standards, sowie das Lehrmaterial für Taucher aller Ausbildungsstufen. Dieser gewerblich arbeitende Verband stammt genauso wie der derzeit weltweit größte Verband dieser Art, PADI, aus den USA. Der Verband sieht sich selbst als die kommerzielle Nummer zwei nach PADI in der Rangfolge der Verbände.
Scuba Schools International wurde im Jahre 1970 gegründet und verfolgt ein konsequente Expansionspolitik über ein dem Franchise-System ähnliches Konzept. Der Vertrieb seiner Ausbildungsunterlagen erfolgt über sogenannte Dive Center, d.h. Tauchschulen, -basen und -shops. SSI ist mit seinen über 2.000 autorisierten Händlern in 110 Ländern weltweit flächendeckend vertreten.
Neben der führenden Rolle in der Tauchindustrie ist SSI auch Gründungsmitglied des Recreational Scuba Training Council (RSTC) und ist gemäß der Europäischen Standards zertifiziert.
Der Hauptunterschied zu anderen Tauchausbildungsorganisationen besteht darin, dass SSI-Instructoren nur in SSI-Dive-Centern unterrichten dürfen. Dies soll die Einhaltung der Standards und eine qualitativ hochwertige Ausbildung sicherstellen. Für den Instructor bietet dies durchaus auch Vorteile. Diese reichen von kurzen und unbürokratischen Wegen (jedes Dive Center hat einen "Monitor", der als direkter Ansprechpartner fungiert) bis hin zu niedrigeren Kosten, da die Berufshaftpflichtversicherung durch die Versicherung des Dive Centers gedeckt ist.
Alle SSI-Tauchzertifikate werden weltweit anerkannt und SSI erkennt grundsätzlich die Tauchscheine (Brevets) anderer Verbände an und ermöglicht somit die Fortsetzung der Ausbildung (z. B. als Tauchlehrer) unter seinen Richtlinien. Im europäischen Raum unterliegen die Ausbildungsinhalte einer EU-Norm, die in Deutschland durch die DIN EN 14153 und DIN EN 14441 umgesetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildungssystem
Das Ausbildungssystem bei SSI enthält folgende Stufen:
Vorbereitung zum selbstständigen Tauchen
- Schnorcheln
- Try Scuba Pool (Schnuppertauchen Pool)
- Try Scuba Diving (Schnuppertauchen)
- Scuba Diver ("Supervised Diver" nach DIN EN 14153)
Inhaber dieser Stufen dürfen nur in Begleitung eines zertifizierten Dive Leaders tauchen.
Selbstständiges Tauchen
- Open Water Diver ("Autonomous Diver" nach DIN EN 14153)
- Advanced Adventurer
- Specialty Diver
- Advanced Open Water Diver
- SSI Master Diver
Inhaber dieser Stufen dürfen ohne Begleitung eines Tauchlehrers tauchen. Selbständiges Tauchen bedeutet dabei nicht, dass der Grundsatz "Tauche nie allein" aufgehoben wird.
Ab dem Master Diver wird die Erfahrung der Taucher durch die Erfahrungsstufen anerkannt. Diese Erfahrungsstufen geben die Anzahl der absolvierten Tauchgänge wieder und benötigen keine zusätzliche Ausbildung.
Erfahrungsstufen
- Century Diver
- Gold 500 Diver
- Platinum 1000 Diver
- Platinum 5000 Diver
Tauchlehrerausbildung
- Diveguide
- Divemaster
- Dive Control Specialist (entspricht: PADI Divemaster + Assistant Instructor)
- Associate Instructor (erste Tauchlehrer-Stufe, Zertifizierung nach bestandenem Instructor-Training-Course (ITC))
- Open Water Instructor (OWI)
- Specialty Instructor
- Advanced Open Water Instructor (AOWI)
- Dive Control Specialist Instructor (DiveCon Trainer/DCSI)
- Master Instructor (Anerkennungsstufe für Ausbildungserfahrung. Mindestvoraussetzung ist der Advanced Open Water Instructor)
- Instructor Trainer (IT)
- Instructor Certifier (IC)
Open Water Diver
Der Basiskurs, in dem die Grundlagen des Tauchens mit Presslufttauchgerät erklärt werden, nennt sich „Open Water Diver“. Die Ausbildung besteht aus einem theoretischen (16 bis 32 Stunden) und einem praktischen Teil (Schwimmbadausbildung und mind. 4 Freiwassertauchgänge).
Es gibt hier, wie bei allen anderen SSI-Kursen hauptsächlich 2 Varianten:
- Das Homestudy-System, d.h. der Schüler bekommt sein Lehrmaterial mit nach Hause und bereitet sich auf jede Stunde vor. Somit können die Vorträge des Tauchlehrers kurz gehalten werden und es wird wesentlich mehr Zeit für die Praxis verwendet
- Das klassische Vortrags-System.
Advanced Adventurer
Die Advanced Adventurer Zertifizierung ist ähnlich der PADI Advanced Open Water Diver-Zertifizierung. Diese Stufe kann durch einen Kurs erreicht werden, in dem 4 Specialty Gebiete mit einem ausführlichen Briefing und dem jeweiligen zugehörigen Tauchgang abgedeckt werden.
Diese Zertifizierungsstufe wird im SSI System oft übersprungen, da sie keine Voraussetzung für weiterführende Kurse darstellt. Der Advanced Adventurer wurde in erster Linie für Urlaubstauchbasen eingeführt, damit diese einen Kurs anbieten können, der dem PADI Advanced Open Water gleichgestellt ist.
Specialty Diver
Um als Specialty Diver zertifiziert zu werden muss man mindestens 2 Specialty Kurse absolviert und zusätzlich mindestens 12 Tauchgänge im Logbuch eingetragen haben.
Folgende Specialty Kurse werden zur Zeit von SSI angeboten:
- Ausrüstung (Equipment Techniques)
- Navigation (Navigation)
- Nachttauchen (Night and limited visibility)
- Eistauchen (Ice Diving)
- Trockentauchen (Dry suit diving)
- Tieftauchen (Deep Diving)
- Bootstauchen (Boat Diving)
- Unterwasserfotografie (Underwater Photography)
- Digitale Unterwasserfotografie
- Wracktauchen (Wreck Diving)
- Tauchen mit Atemgasgemischen (Enriched Air Nitrox)
- Stress und Rettungstauchen (Diver Stress & Rescue)
- Suchen und Bergen (Search and Recovery)
- Shark Diver
- Perfekte Tarierung (Perfect Buoyancy)
- Computertauchen (Computer Diving)
- Strömung und Gezeiten (Wave, Tides & Currents)
- Science of Diving
Außerdem können SSI Basen zusätzliche Specialty Kurse anbieten (z.B. Bergsee- oder Rebreather-Kurse etc.) diese können dann als sogenannte "Unique-Specialties" von SSI anerkannt werden und somit gelten diese auch für die weiteren Anerkennungsstufen im SSI-System.
Jeder Specialty Kurs besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil (2 Tauchgänge). Ist ein Taucher bereits als Advanced Adventurer zertifiziert und hat er dafür schon einen Tauchgang im gewünschten Spezialgebiet gemacht, kann dieser auf den Specialty Kurs angerechnet werden.
Bei der Kombination von zwei oder mehreren Specialty Kursen (z.B. Tief- und Trockentauchen) können Tauchgänge wie folgt zusammengelegt werden:
Zahl der kombinierten Specialties Mindestanzahl der Tauchgänge 2 3 3 5 4 6 5 7 Advanced Open Water Diver
Um als Advanced Open Water Diver zertifiziert zu werden, muss man mindestens 4 Specialty Kurse absolviert und zusätzlich mindestens 24 Tauchgänge im Logbuch eingetragen haben.
Im Gegensatz zu anderen Ausbildungsorganisationen ist der AOWD bei SSI kein Kurs, sondern eine Erfahrungsstufe.
Master Diver
Um als Master Diver zertifiziert zu werden, muss man mindestens 4 Specialty Kurse und den Stress & Rescue Kurs absolviert und zusätzlich mindestens 50 Tauchgänge im Logbuch eingetragen haben. Der Master Diver ist die höchste Brevetierungsstufe des Sporttauchers. Danach ist eine weitere Ausbildung im professionellen Bereich möglich ("Ausbildung zum Tauchlehrer"), oder die Spezialisierung zum Techdiver.
Erfahrungslevel für Taucher
Diese weiteren Stufen sind Erfahrungslevel.
- Century Diver → 100 im Logbuch eingetragene Tauchgänge
- Gold 500 Diver → 500 im Logbuch eingetragene Tauchgänge
- Platinum 1000 Diver → 1000 im Logbuch eingetragene Tauchgänge
- Platinum 5000 Diver → 5000 im Logbuch eingetragene Tauchgänge
Erfahrungslevel für Tauchlehrer
Diese weiteren Stufen sind Erfahrungslevel.
- Century Instructor → mindestens 100 Erfahrungspunkte
- Gold 500 Instructor → mindestens 500 Erfahrungspunkte
- Platinum 1000 Instructor → mindestens 1000 Erfahrungspunkte
- Platinum 5000 Instructor → mindestens 5000 Erfahrungspunkte
Das gesamte SSI-System basiert auf Ausbildung und Erfahrung, was heißt, dass die jeweiligen Erfahrungslevel nur mit entsprechender Ausbildung und dazugehörigen Tauchgängen erreicht werden kann.
Weblinks
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