Sedcard

Sedcard

Sedcard (weitere Schreibweisen: Zed Card, Zed-Card, Comp Card, Sed Card, Sed-Karte) bezeichnet – vor allem im deutschen Sprachraum – eine Bewerbungsunterlage für Models bei Agenturen, Magazinen oder Fotografen. Die international gebräuchliche Bezeichnung lautet Comp Card (von engl. composite = zusammengesetzt).

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Branchenüblich erfolgt die offizielle Präsentation eines Models anhand eines Modelbooks sowie mit einer sogenannten Sedcard (in korrektem Englisch eigentlich: Zed Card oder auch Sed Card bzw. auf Deutsch: Sed-Karte). Dieses Verfahren hat sich weltweit durchgesetzt.

Heute erwarten alle etablierten Modelagenturen von ihren Bewerbern die Vorlage von professionellen Fotos für ihre Modellkartei. Besonders die Topagenturen akzeptieren keine Amateurbilder. In der Regel muss das Modell der Agentur eine fertige Sedcard oder zumindest professionelle Bilder vorlegen.

Um diesen hohen Anfangsbedingungen zu genügen, müssen sich Anfänger und Semiprofis in der Regel selbst um die Erstellung hochwertiger Bilder für eine Sedcard oder das Modelbook bemühen, um diese dann den Agentur-Scouts vorlegen zu können. Nur bei herausragend gutem Aussehen finanziert die Agentur von sich aus für den Newcomer die Produktion professioneller Fotos.

Einzelheiten

Ein Modelbook aus Leder oder Kunststoff beinhaltet 6 bis 12 Seiten im Mindestformat DIN A4. Jede Seite ist eine stabile Plastikhülle und fasst auf der Vorder- und Rückseite jeweils ein großformatiges Bild. Die Begrüßungsseite sollte ein Blatt mit dem Künstlernamen und den persönlichen Körpermaßen enthalten. Auf dem Blatt am Ende der Mappe können besondere Fähigkeiten und Referenzen dokumentiert werden. Insgesamt können also 10 bis 22 Fotos präsentiert werden.

Bei einer Sedcard handelt es sich um eine beidseitig bedruckte Kartonkarte in DIN A5, manchmal DIN A4 oder US-Statement/Half, mit aussagekräftigen Fotos und den wichtigsten Daten über das Model.

Auf der Vorderseite ist Platz für den Künstlernamen mit einem großen Gesichtsfoto. Die Rückseite zeigt 2 bis 4 weitere Bilder, eine Auflistung der persönlichen Körpermaße, die Kontaktdaten sowie gegebenenfalls einen Adressaufkleber der Agentur.

Namensgeschichte

Benannt sind Sedcards nach dem Erfinder Sebastian Sed, dem Geschäftsführer (mit Teilhaberin Dorothea Parker) der britischen Modellagentur Parker-Sed. Diese war in den 1960er Jahren mit Büros unter anderem in Hamburg und New York City als eine der ersten Agenturen auf vielen Kontinenten tätig. Zur Vereinfachung von Auswahl und Buchung der internationalen Modelle entwickelte Sebastian Sed eine überzeugende Standardisierung, die rasch auch von anderen Agenturen angewandt wurde. Durch seine kleine „Erfindung“ ist Sebastian Sed nicht reich geworden; die Agentur Parker-Sed wurde 1993 geschlossen. Die SedCard aber ist geblieben.

In den USA sprach man Sebastian Seds Nachnamen stets als „Zed“ aus (englisches „Z“ gesprochen als stimmhaftes „S“). So entstanden die Bezeichnungen Zed Card oder Sed Card. Die international gebräuchlichste Bezeichnung lautet Comp Card.

Häufig wird „Sedcard“ auch unrichtig als „Setcard“ (mit „t“) geschrieben, fälschlich abgeleitet von Filmset oder Fotoset. Eine andere irreführende Erklärung verweist auf sed als Kurzform des englischen Verbs to seduce = verführen.

Anforderungen

Die Sed-Karte oder Portfolio-Mappe soll einen generellen Überblick verschaffen. Die Agentur-Scouts wünschen daher mehrere Aufnahmen mit sehr unterschiedlichem Look in abwechslungsreichen Outfits an verschiedenen Orten. Die schwarz-weißen und farbigen Fotos sollen die komplette Persönlichkeit des Modells präsentieren und sowohl Gesichtsbilder als auch Ganzkörperfotos umfassen.

Je nach gewünschtem Einsatzbereich zeigt das Model seine besonders vorteilhaften Seiten in verschiedenen Perspektiven, beispielsweise das Gesicht, die Frisur, die Hände oder Füße oder auch den ganzen Körper.

Literatur

  • Sebastian Gradinger: Der Beruf des Fotomodells. Der Körper als Kommunikationsinstrument. VDM, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5687-6.
  • Dietmar Kreutzer: Männermodels pur. Träume, Jobs & Agenturen. Verlag Bauwesen, Berlin, 1999, ISBN 3-345-00732-0.
  • Daniel Kötz, Eva Gabriel-Jürgens: Honorare und Recht für Models. KÖGA-Liste 2011/2012. In: Edition ProfiFoto. mitp, Heidelberg / München / Landsberg / Frechen / Hamburg 2010, ISBN 978-3-8266-9150-8.

Weblinks


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