Seelenloch

Seelenloch

Als Seelenloch wird in der Archäologie benannt:

a) eine nach dem Brand angebrachte Öffnung in einer Urne [1]. Seelenlöcher sind z. B. in Urnen der Lausitzer Kultur und uratäischen Leichenbrandgefäßen[2] häufig.

b) Durchbohrungen der Portalsteine von Galeriegräbern (Lochsteine). Ein Beispiel ist das Grab in La Chaussée-Tirancourt.

Der Begriff beruht auf der Vorstellung, dass das Loch in der Vorzeit geschaffen wurde, um der Seele beziehungsweise dem Geist des Verstorbenen das Verlassen der Grabstätte zu ermöglichen[3][4] [5].

Quelle

  1. FHTW Berlin
  2. Zafer Derin, Potters' Marks of Ayanıs Citadel, Van. Anatolian Studies 49, 1999, 90
  3. Olaf B. Rader: Grab und Herrschaft: politischer Totenkult von Alexander dem Grossen bis Lenin. C.H.Beck 2003, ISBN 3406509177, S. 32
  4. Ditmar Brock: Leben in Gesellschaften: Von den Ursprüngen bis zu den alten Hochkulturen. Springer 2006, ISBN 9783531149271, S. 167
  5. Haik Avetisian, Urartian Ceramics from the Ararat Valley as a cultural phenomenon (a tentative representation). Iran and the Caucasus 3, 1999/2000, 302

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