Lochstein (Archäologie)

Lochstein (Archäologie)

Als Lochstein (engl. holed stone regional auch Quoit) bezeichnet man in der Archäologie einen durchlochten plattenartigen Menhir oder den Eingangsstein einer Megalithanlage, der artifiziell mit einem Loch versehen wurde. Derartige Steine sind auf den Britischen Inseln und in der Bretagne häufiger anzutreffen.

Mehrere Dutzend findet man in Irland. Die meisten Löcher sind rund. Bei Tobernaveen im County Sligo steht ein Stein mit quadratischem Durchbruch.

Inhaltsverzeichnis

Britische Inseln

Mên-an-Tol in Cornwall

Alpenraum

Heidenstein in Niederschwörstadt mit Seelenloch

Im voralpinen Raum werden oft die stehengelassenen Eintrittssteine eines ausgegangenen Galeriegrabes als Lochsteine bezeichnet. Man nennt diese Durchbohrung auch Seelenloch. Der Ausdruck beruht auf der Vorstellung, die Erbauer der Gräber hätten das Loch in der Frontplatte angebracht, um den Seelen der Bestatteten die Reise ins Jenseits zu ermöglichen.

Die Dolmen vom Typ Schwörstadt im Schweizer Jura weisen solche Lochsteine auf, wie z. B. der Pierre-Percée in Courgenay, der Dolmen von Laufen und der Dolmen von Aesch. Ein weiterer steht auf dem Älbachegg im Kanton Luzern. Beispiele aus Deutschland sind der Dolmen von Degernau und der Heidenstein in Niederschwörstadt.

Hercynischer Raum

Literatur

  • Kenneth McNally: Standing Stones and other Monuments of early Ireland. Appletree Press, Belfast 1984, ISBN 0-86281-121-X.
  • Homer Sykes: Mysterious Britain. Weidenfeld and Nicholson, London 1993, ISBN 0-297-83196-8.

Einzelnachweis


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