- Seildehnung
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Die Seildehnung ist eine wichtige Größe um die Eigenschaften eines Seils zu beschreiben. Die folgenden Betrachtungen beziehen sich im Besonderen auf Kletterseile. Bei der Seildehnung muss zwischen Gebrauchsdehnung und Fangstoßdehnung unterschieden werden.
Die Gebrauchsdehnung ist ein Maß für die Elastizität bei statischer Belastung. Eine große statische Dehnung ist zum Beispiel beim Topropen von Nachteil, da man beim Hineinsetzen ins Seil die letzten Meter nochmal klettern muss. Ebenso ist eine möglichst geringe Gebrauchsdehnung beim Hochziehen von Lasten im Bigwall (Haulen) wünschenswert, da sonst die geleistete Arbeit als Dehnung verloren geht. Die Gebrauchsdehnung wird durch eine Lasterhöhung eines mit 5 kg vorbelasteten Seilstücks auf 80 kg gemessen. Die EN 892 bzw. UIAA-Norm beschränkt diese bei Einfachseilen auf maximal 10 %, bei Halbseilen im Einfachstrang auf 12 % und bei Zwillingsseilen im Doppelstrang auf 10 %.
Die Fangstoßdehnung beschreibt die Dehnung im Sturzfall. Die dynamische Dehnung nimmt beim Sturz einen Teil der Fallenergie auf - der andere Teil der Energie wird durch die restliche Sicherungskette (Reibung beim Seildurchlauf durch das Sicherungsgerät und Zwischensicherungen; Beschleunigung des Sichernden) aufgenommen. Die Fangstoßdehnung wird beim ersten Normsturz gemessen und darf nach EN-Norm 40 % nicht überschreiten. Bei größerer Dehnung wird der Fangstoß zwar niedriger, es besteht aber die erhöhte Gefahr, beim Sturz auf Bändern oder auf dem Boden aufzuschlagen. Bei modernen Kletterseilen liegen die typische Werte zwischen 28 % und 35 %. Bei einem normalen Sportklettersturz mit einem Sturzfaktor von 0,3 liegt die dynamische Dehnung in der Größenordnung von 15 %.
Literatur
Pit Schubert, Pepi Stückl: Alpin-Lehrplan Band 5, Sicherheit am Berg, Ausrüstung, Sicherung. BLV, München 2003, ISBN 3-405-16632-2.
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