Selbstfahrlafette IV A

Selbstfahrlafette IV A

Die Selbstfahrlafette IV A war ein deutsches Sturmgeschütz und Jagdpanzer des Zweiten Weltkrieges. Als Basis diente der Panzerkampfwagen IV. Es wurden nur zwei Prototypen gebaut, die beide an der Ostfront zum Einsatz kamen. Beide Geschütze wurden vernichtet. Das eine Geschütz in Nordrussland, während der Schlacht am Wolchow, der Verbleib des zweiten Geschützes ist unbekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits Mitte der 1930er Jahre wurden in Deutschland Möglichkeiten gesucht schweren Geschützen Mobilität zu verleihen. Es wurden etliche Proben erstellt. Eine Idee war die Kombination aus Panzer und Geschütz. Seit dem Ersten Weltkrieg suchten Ingenieure und Entwickler von solchen Fahrzeugen nach ebensolchen Möglichkeiten. Eine Idee war das Sturmgeschütz. Eine weitere Möglichkeit war, vorhandene Geschütze auf ebenso vorhandene Panzerfahrgestelle zu setzen. Der Panzer IV bot aufgrund seiner Konstruktion eine solche Möglichkeit. Im März 1941 wurden die beiden Prototypen von Krupp fertiggestellt. Sie sollten vor allem stark befestigte Bunker zerstören. Nach der Vorführung sollten sie auf Befehl Hitlers zu Panzerjägern weiterentwickelt werden.[1] Obwohl nur Prototypen, wurden beide der Truppe 1942 ausgehändigt und kamen zur Gefechtserprobung. In den Kämpfen der 3. Panzerdivision am Wolchow wurde eines der Geschütze nachweislich vernichtet. Das zweite Geschütz kam im südlichen Abschnitt der Ostfront zum Einsatz. Sein Verbleib ist ungeklärt. Das Geschütz wurde von den Soldaten im Jargon „Dicker Max“ genannt.

Technik

Das Chassis und Fahrgestell des Panzer IV blieben weitgehend erhalten. Statt eines drehbaren Turmes bekam das Fahrzeug einen starren Aufbau. In einer Walzenblende war ein 10,5-cm-Geschütz untergebracht. Alles in allem versuchte man die Mobilität des Panzer IV beizubehalten. Das wirkte sich, schon allein wegen der schwereren Waffe, nachteilig auf die Panzerung aus. An der Stirnseite war die Panzerung nur 30 mm dick an den Seiten sogar nur 20 und an der Bodenplatte etwa 10 mm.

Technische Daten

  • Motor: wassergekühlter V12-Ottomotor Maybach HL120
  • Länge: 7,52 m
  • Breite: 2,84 m
  • Höhe: 3,25 m
  • Masse: ca. 25 t
  • Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h (Straße), 19 km/h (Gelände)
  • Besatzung: 5 Mann
  • Bewaffnung
    • 10,5-cm-Geschütz K 18 L/52 mit 25 Schuss Munition
      • Mündungsgeschwindigkeit der Waffe: 830 m/s
    • 1 Maschinengewehr

Einzelnachweise

  1. http://www.panzerlexikon.de/djgdpz.htm

Literatur

  • Philip Trewhitt: Panzer. Die wichtigsten Kampffahrzeuge der Welt vom Ersten Weltkrieg bis heute. Neuer Kaiserverlag, Klagenfurt 2005, ISBN 3-7043-3197-X, (Wissenswertes – Technik).
  • Roger Ford: Panzer von 1916 bis heute. Karl Müller Verlag, Erlangen 1997, ISBN 3-86070-676-4.
  • Zeitschrift Militär und Geschichte Ausgabe Nr. 35, November 2007, ZDB-ID 2088896-X.

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