- Selbstfahrlafette
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Eine Selbstfahrlafette ist ein Artilleriegeschütz, das auf einem auf Rädern oder Ketten laufenden, selbstfahrenden Fahrgestell montiert ist. Sie ist damit unabhängig von einem Zugfahrzeug wie Lastkraftwagen oder Zugmaschine, oder einem Zugtier wie einem Pferde oder Maultier.
Dazu wurden die eigentlichen Geschütze auf ein zumeist mit Kettenantrieb ausgestattetes Chassis montiert. Von Panzerartillerie spricht man, wenn die Selbstfahrlafetten zumeist mit einer dünnen Panzerung ausgestattet ist.
Im Gegensatz dazu benötigt Feldartillerie wie mit der FH155-1 für den Landmarsch ein Zugfahrzeug, auch wenn sie für den selbständigen Stellungswechsel mit einem Hilfsmotor ausgestattet ist oder wie bei der Gebirgshaubitze Modell 56 in Einzellasten auf Tragtiere verladen werden kann.
Geschichte
Diese Waffenart wurde bereits im Ersten Weltkrieg entwickelt (vor allem von der französischen Armee) und kam im Zweiten Weltkrieg in größerem Umfang zum Einsatz. Die Rote Armee setzte die Marine-Selbstfahrlafette SU-100Y im Winterkrieg 1939/1940 ein. Es gab sowohl Lafetten mit fest montiertem Geschütz als auch solche, bei denen die Waffe für den Einsatz auf den Boden abgesetzt wurde wie bei der deutschen Heuschrecke.
Für die bewegliche Panzerabwehr wurden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieg vermehrt Jagdpanzer eingesetzt. Die unmittelbare Feuerunterstützung der Infanterie, die beginnend ab dem Zweiten Weltkrieg mechanisiert wurde, ging von Sturmgeschützen die meist nur im direkten Schuss Feindkräfte bekämpfte, besonders in der Zeit danach auf moderne und besser geschützte Panzerhaubitzen über, die die gleiche Wirkung im indirekten Schuss auf größere Entfernung erledigte.
Bei der Bundeswehr wurden in den ersten Jahrzehnten noch bei der Divisions- und Korpsartillerie die US-amerikanische M107, M110 eingesetzt. Als Erstausstattung mit Panzerhaubiten diente die M7 Priest, der die Panzerhaubitze M109 folgte, welche durch die Panzerhaubitze 2000 ersetzt wurde.
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