Selbstfahrlafette L/61

Selbstfahrlafette L/61
Selbstfahrlafette L/61
Zeichnung SFL L/61
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 5
Länge 9,80 m
Breite 3,17 m
Höhe 2,67 m
Masse 35 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 15–40 mm
Hauptbewaffnung 128-mm-KwK L/61
Beweglichkeit
Antrieb 6-Zylinder-Ottomotor
300 PS
Federung Drehstabfederung
Höchstgeschwindigkeit 20 km/h
Leistung/Gewicht

Selbstfahrlafette L/61 war die Bezeichnung für zwei hergestellte Prototypen einer Selbstfahrlafette mit einem 12,8-cm-Geschütz, die von der deutschen Wehrmacht zur Zeit des Zweiten Weltkrieges verwendet wurden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die im Frühjahr 1941 von Hitler aufgekommene Forderung nach einer Selbstfahrlafette mit 12,8-cm-Pak zur Bekämpfung schwer gepanzerter feindlicher Fahrzeuge führte zur Entwicklung der Selbstfahrlafette L/61. Als Fahrgestelle dienten zwei Prototypen des als Nachfolger des Panzer IV geplanten und von der Firma Henschel im März 1941 ausgelieferten Fahrgestells VK 3001 (H). Der Umbau erfolgte durch Rheinmetall-Borsig in Düsseldorf. Dabei wurde der VK 3001 um ein weiteres Laufrad nach hinten verlängert und ein rundum geschlossener, nach oben offener Aufbau hinzugefügt. In dem nur leicht gepanzertem Kampfraum konnten 18 Schuss der getrennten Munition mitgeführt werden. Großer Nachteil der Konstruktion war, dass bei allen Motorwartungen die gesamte Kanone ausgebaut werden musste.

Bei der eingebauten Hauptwaffe handelte es sich um eine Modifikation der ursprünglich als Flugabwehrgeschütz hergestellten 12,8-cm-Flak. Die Waffe alleine hatte ein Gewicht von sieben Tonnen. Der seitliche Richtbereich betrug insgesamt 14°. Diese Kanone war die stärkste Panzerabwehrwaffe des Zweiten Weltkrieges.[1]

Die zwei hergestellten Fahrzeuge, nach den bekannten Figuren von Wilhelm Busch als „Max“ und „Moritz“ bezeichnet, wurden von der Wehrmacht im Russlandfeldzug eingesetzt. Mit Ausnahme eines Fotos, das Wagen Nr. 2 mit 22 Abschussmarkierungen zeigt, liegen kaum Einsatzberichte über diese Fahrzeuge vor. Mit der enorm durchschlagskräftigen Kanone konnte jeder russische Panzer auch auf große Entfernung zerstört werden. Während des Einsatzes gab die Truppe dem Fahrzeug den Namen „Sturer Emil“.[2]

Beide Fahrzeuge gingen bei Kämpfen mit der Roten Armee verloren: Wagen Nr. 1, eingesetzt in der Panzerjäger-Abteilung 38 der 2. Panzer-Division, wurde Mitte 1944 von sowjetischen Bombern zerstört. Wagen Nr. 2, eingesetzt bei der Schweren Panzerjäger-Abteilung 521, wurde im Januar 1943 während der Schlacht von Stalingrad von den Sowjets erbeutet; laut anderen Quellen ging das Fahrzeug aber erst Ende 1943 verloren. Dieses einzige verbliebene Exemplar steht heute, wie auch viele andere Panzer, Jagdpanzer und Sturmgeschütze, im Panzermuseum Kubinka.

Technische Daten

  • Hersteller: Henschel/Rheinmetall
  • Bewaffnung: 1 × 12,8-cm-KwK L/61, ein 7,92-mm-MG
  • Panzerung: Front 40 mm, Seite 30 mm, Heck 20 mm
  • Munition: 18 Granaten
  • Länge: 9,7 m (mit KwK)
  • Breite: 3,17 m
  • Höhe: 2,67 m
  • Gewicht: 35 t
  • Motor: Maybach HL 116S, Sechszylinder-Reihenmotor, wassergekühlt
  • Leistung: 300 PS
  • Geschwindigkeit: 20 km/h
  • Kraftstoffvorrat: 450 l
  • Besatzung: 5 Mann
  • Produktionszahl: 2

Verweise

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Michael Sawodny, Kai Bracher: Panzerkampfwagen Maus und andere deutsche Panzerprojekte. Überarbeiteter Reprint. Podzun-Pallas Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1998, ISBN 3-7909-0098-2 (Waffen-Arsenal, Highlight 3).

Quellen

  1. Walter J. Spielberger: Der Panzerkampfwagen Tiger und seine Abarten. 7. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-87943-456-5, S. 18 (Militärfahrzeuge 7).
  2. Michael Sawodny, Kai Bracher: Panzerkampfwagen Maus und andere deutsche Panzerprojekte. Überarbeiteter Reprint. Podzun-Pallas Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1998, ISBN 3-7909-0098-2 (Waffen-Arsenal, Highlight 3).

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