- Selburg
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Sēlpils oder Sēļpils (deutsch: Selburg, lateinisch: castrum Selonum) war das politische und militärische Zentrum des alten Sēlija (deutsch: Oberlettland), eines Gebiets östlich von Semgallen im heutigen südlichen Lettland und nördlichen Litauen, überwiegend auf dem linken Ufer des Flusses Düna.
Archäologische Zeugnisse belegen, dass Sēlpils, 17 km nordwestlich des modernen Jēkabpils gelegen, zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert eine größere Siedlung war. Es wurde von den Selen und ihren litauischen Verbündeten als Stützpunkt für Überfälle auf lettgallisches und livisches Gebiet genutzt. Die Chronik des Heinrich von Livland (lateinisch: Heinrici Cronicon Lyvoniae) beschreibt seine Eroberung 1208 durch den Livländischen Orden unter Albert von Buxhoeveden und deren christianisierten livischen Verbündeten. 1218-1226 war Sēlpils vorübergehend Sitz einer selonischen Diözese, danach kam es unter die Herrschaft des livländischen Ordens, der dort Befestigungen für den Vogt des Ordens errichtete. Während des großen nordischen Kriegs wurden diese 1704 von den Schweden zerstört, heute sind nur noch Reste der Fundamente sichtbar.
Quellen
- Arveds Švābe (Hrsg.): Latvju enciklopēdija. Stockholm: Trīs Zvaigznes, 1952-1953.
- Edgars Andersons (Hrsg.): Latvju enciklopēdija 1962-1982. Lincoln: American Latvian Association, 1983-1990. Eintrag "Sēlija" auf historia.lv. Gesichtet 25. Februar 2006
- Vytautas Kazakevičius: "Selonian archaeological sites in Lithuania" Gesichtet 26. Februar 2006.
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