- Selektivität (Stromkreis)
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Selektivität bedeutet, dass bei einem Fehler in einem Stromkreis von in Reihe geschalteten Überstromschutzeinrichtungen oder Fehlerstromschutzschaltern nur das Gerät auslöst, das sich unmittelbar vor der Fehlerstelle befindet. Die Selektivität gewährleistet, dass trotz des Fehlers möglichst viele Teile der elektrischen Schaltung oder Anlage in Betrieb bleiben.
Man unterscheidet dabei Stromselektivität, die durch unterschiedlich hohe Auslöseströme der Schutzeinrichtung erreicht wird und Zeitselektivität, die durch eine unterschiedliche zeitliche Verzögerung der Auslösung der Schutzeinrichtungen erreicht wird.
Inhaltsverzeichnis
Sicherungen
„Zwei hintereinander geschaltete Schmelzsicherungen verhalten sich selektiv, wenn sich deren Bemessungsstrom um den Faktor 1,6 unterscheidet.“[1] Weil das Auslöseverhalten von Sicherungen Toleranzen unterliegt, sind Sicherungen unmittelbar benachbarter Nennstromstufen nicht selektiv. Zuverlässig kann die Selektivität von Sicherungen nur anhand ihrer Zeit-Strom-Kennlinien beurteilt werden. Als Faustregel gilt, dass Sicherungen selektiv sind, wenn sich ihre Nennströme um zwei Nennstromstufen unterscheiden.
In elektrischen Anlagen sind in der Regel Sicherungen mit unterschiedlichen Nennströmen eingebaut z. B.: 16 A und 63 A, durch diese Abstufung erreicht man, dass nur die Sicherung auslöst die unmittelbar vor der Fehlerquelle eingebaut ist. Deren Bemessungsströme, welche im Verhältnis von 1:1,6 stehen (nur bei Schmelzsicherungen), müssen in ihrem gesamten Abschaltbereich „selektiv“ arbeiten.
Schutzschalter
Normale Leitungsschutzschalter lösen unabhängig von ihrem Nennstrom bei einem vollständigen Kurzschluss sofort aus. Nur ein selektiver Leitungsschutzschalter kann vor andere Leitungsschutzschalter oder Sicherungen geschaltet werden. Seine elektromagnetische Auslösung ist wie die eines selektiven Fehlerstromschutzschalters auf verzögertes Ansprechen ausgelegt.
Literatur
- Gerhard Kiefer: VDE 0100 und die Praxis. 1. Auflage, VDE-Verlag GmbH, Berlin und Offenbach, 1984, ISBN 3-8007-1359-4
- Ernst Hörnemann, Heinrich Hübscher: Elektrotechnik Fachbildung Industrieelektronik. 1 Auflage. Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig, 1998, ISBN 3-14-221730-4
- Gerhard Brechmann ua.:Elektronik Tabellen Betriebs- und Automatisierungstechnik. 1 Auflage Bildhaus Schulbuchverlag, Braunschweig, 2006, ISBN 978-3-14-235035-6
- Hermann Wellers: Fachkunde Elektroberufe Gesamtband für Betriebstechnik, Energie- und Gebäudetechnik sowie Automatisierungstechnik, Troisdorf, 2009, ISBN 3-824-24290-7
Fußnoten
- ↑ Hermann Wellers: Fachkunde Elektroberufe Gesamtband für Betriebstechnik, Energie- und Gebäudetechnik sowie Automatisierungstechnik, Troisdorf, 2009, S. 563
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