- Semester
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Ein Semester (lat.: semestris ‚sechsmonatig, halbjährig‘ von sex ‚sechs‘ und mensis ‚monat‘[1]) ist eine seit dem 15. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für ein Studienhalbjahr an Universitäten bzw. Hochschulen oder Volkshochschulen (VHS).
Inhaltsverzeichnis
Semester in Deutschland
Hochschulen
Das Studienjahr erstreckt sich auf das Wintersemester, das in Deutschland an den meisten Universitäten vom 1. Oktober bis zum 31. März des Folgejahres dauert und das folgende Sommersemester vom 1. April bis zum 30. September. Die Semester der Fachhochschulen beginnen zumeist einen Monat früher. Die Semesterferien als vorlesungsfreie Zeit sind dabei einbezogen.
Die Vorlesungszeiten betragen im Winter etwa 15 und im Sommer etwa 14 Wochen. Sie beginnen an den meisten Hochschulen in der Mitte des ersten Semestermonats, also um den 15. Oktober bzw. April, und enden entsprechend im Februar bzw. Juli.
Die traditionellen Abkürzungen für die beiden Semestertypen sind WS und SS, z. B. „WS 2008/09“ bzw. „WS 2008“ oder „WS08“ und „SS 2009“ oder „SS09“. Es haben sich verschiedene Alternativformen entwickelt: WiSe und SoSe, Ws. und Ss. oder getrennt notiert „W 2008/09 S“ und „S 2009 S“.
Die Universität Mannheim verwendet seit Ende 2006 einen anderen Rhythmus, der Traditionen anderer Staaten, insbesondere einiger US-Hochschulen folgt. Das Herbstsemester (Abk. HS), manchmal auch Herbst-/Wintersemester (Abk. HWS) genannt, dauert vom 1. August bis 31. Januar, das Frühlings- oder Frühjahrssemester (Abk. FS), manchmal auch Frühjahrs-/Sommersemester (Abk. FSS) genannt, vom 1. Februar bis 31. Juli. Die Vorlesungszeiten beginnen im Herbstsemester Anfang September und enden an Weihnachten, im Frühjahrssemester laufen sie von Mitte Februar bis Mitte Juni.
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hatte 2007 beschlossen[2], bis Ende 2010 den Semesterbeginn an Universitäten bundesweit vorzuverlegen, aber konnte sich bisher[3] nicht auf ein Modell einigen.
An den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München wird hingegen in Trimestern studiert. Dabei handelt es sich um eine zeitliche Straffung der Lehrinhalte. Dabei entspricht ein Semester zwei Trimestern. Ein Trimester dauert also 3 Monate. Da die Offizierlehrgänge der Teilstreitkräfte im August bzw. September enden, beginnt das Studium am 1. Oktober mit dem Herbsttrimester. Es schließen sich das ab 1. Januar des Folgejahres beginnende Wintertrimester und das am 1. April beginnende Frühjahrstrimester. Die vorlesungsfreie Zeit liegt zwischen dem 1. Juli und dem 30. September. Da die Soldaten durch den Bund finanziert werden, ist eine Studienpause (zur Finanzierung des Studiums) nicht vorgesehen und der Soldat/Student kann sich voll und ganz seinem Studium widmen.
Berufsakademien und Oberschulen
An Berufsakademien sind die Semesterzeiten meistens zeitlich anders geregelt.
Als Semester wird auch das Halbjahr in den letzten beiden Jahren der gymnasialen Oberstufe bezeichnet. So muss ein Schüler, der unter der Voraussetzung des 9-jährigen Gymnasiums das Abitur erreichen will, insgesamt vier Semester belegen.
Semester in Österreich
An österreichischen Hochschulen dauert das Wintersemester im Regelfall vom 1. Oktober bis zum 28./29. Februar, das Sommersemester vom 1. März bis 30. September, einschließlich der vorlesungsfreien Zeit. Die Vorlesungen beginnen am 1.Oktober und enden am 31. Januar beziehungsweise beginnen am 1. März und enden am 30. Juni. In der vorlesungsfreien Zeit finden in der Regel Klausuren bzw. Prüfungen statt und die Zeit wird zur Prüfungsvorbereitung oder Nachbereitung der Vorlesungen genutzt.
Im Gegensatz zu Deutschland wird nur die Zeit zwischen Winter- und Sommersemester als Semesterferien bezeichnet. Die Zeit zwischen Sommer- und Winterferien heißt in Österreich Sommerferien.
In Österreich ist die Bezeichnung Semester für die Halbjahre auch an Gymnasien üblich.
Fachsemester
Als Fachsemester bezeichnet man alle Semester, die in einer Fachrichtung abgelegt worden sind. Dazu zählen auch Praxissemester nicht jedoch Urlaubssemester.
Ältere Semester
Oft bezeichnet man auch Studentenkohorten (Jahrgänge) als „Semester“ (z.B. „In der Veranstaltung sitzen vor allem fünfte Semester.“), scherzhaft besonders die langjährigen, also „älteren Semester“. Diese Bezeichnung ist mittlerweile auch allgemein als scherzhafte Bezeichnung für ältere Menschen gebräuchlich.
Couleursemester
Eine koorperative Besonderheit sind die Couleursemester in Studentenverbindungen, die allgemein die Semester der Zugehörigkeit zu seiner Studentenverbindung bezeichnen. Demnach ist beispielsweise ein Alter Herr mit hundertvierzig Couleursemestern seit siebzig Jahren Mitglied seiner Studentenverbindung.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch, Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 2583-2584 „semestris (1)“
- ↑ HRK-Pressemitteilung, 4. Mai 2007
- ↑ HRK-Pressemitteilung, 28. Januar 2009
Kategorien:- Akademische Bildung
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