Sequenzer (Orgel)

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Druckknöpfe für Kombinationen am Spieltisch einer Orgel

Eine Kombination ist bei der Orgel eine Spielhilfe, mit welcher man eine vorher definierte Registrierung aktiviert.

Man unterscheidet freie und feste Kombinationen. Absteller, Sperrventile und Einführungstritte können ähnliche Wirkungen haben wie feste Kombinationen, sind jedoch eigene Formen von Registrierhilfen (siehe unten).

Inhaltsverzeichnis

Freie Kombinationen

Freie Kombinationen sind vom Organisten ad libitum wählbar. Es gibt zwei Bauarten:

Klassische Freie Kombination

Bei jedem Registerzug befinden sich mehrere kleine Schalter, meistens unterschiedlicher Farbe, je einer für eine Kombination. Per Knopfdruck oder Pedal werden dann die in der entsprechenden Kombination gewählten Register aktiviert und die anderen deaktiviert.

In der Regel sind drei oder vier Kombinationen üblich, es gibt aber auch durchaus Ausführungen mit bis zu acht und mehr Kombinationen, was jedoch schnell unübersichtlich wird.

Teilweise findet man zusätzlich zu den freien Kombinationen noch freie Pedalkombinationen, bei denen nur Pedalregistrierungen voreingestellt werden können. Aktiviert man an einem der Manuale die freie Pedalkombination, so schalten sich automatisch beim Spiel auf diesem Manual die ausgewählten Pedalregister ein.

Setzerkombination

Mittels eines Setzknopfes wird eine per Handregister gewählte Registrierung auf einen bestimmten Speicherplatz abgelegt. Auf diese Weise können bis zu mehrere Tausend Registrierungen gespeichert werden. Inzwischen sind bei Neubauten auch Setzeranlagen mit Diskettenlaufwerk oder USB-Anschluss in Gebrauch, um die Kombinationen dauerhaft zu sichern. (Es gibt auch Software, mit der sich die Kombinationen am heimischen PC bearbeiten lassen.) Die Kombinationen sind per Taster, Tritte oder Pistons über einen Sequenzer (Schrittschalter) abrufbar. Dies ist ein Tasterpaar (jeweils ein Taster für „vorwärts“ und „rückwärts“), mit dem eine vorher festgelegte Folge von Registrierungen durchlaufen werden kann. Häufig ist zu einem solchen Tasterpaar für Handbetätigung noch ein weiteres Paar zur Bedienung mit dem Fuß vorgesehen.

Setzerkombination waren früher elektrisch und sind heutzutage elektronisch gebaut. Es gab auch mechanische Setzer nach Systemen von Rieger-Heuss und Laukhuff.

Feste Kombinationen

Feste Kombinationen, auch Kollektivzug oder Gruppenzug genannt, sind Kombinationen, die vom Orgelbauer festgelegt wurden. Wenn es sich um eine elektrische Registertraktur handelt, können diese aber durchaus auch von technisch versierten Organisten geändert werden. Übliche Festkombinationen sind dynamische Abstufungen wie pp, p, mf, f, ff oder Tutti. Die festen Kombinationen habe ihre Geschichte und Herkunft in der pneumatischen und mechanischen Registertraktur und werden heute mit Ausnahme des Generalabstellers nicht mehr gebaut.

Englische Orgeln verfügen meist über feste Kombinationen (sogenannte „Divisionals“) für jeweils ein Teilwerk, je nach Orgelgröße zwischen drei und acht pro Manual und Pedal, die untereinander noch einmal gekoppelt werden können („Divisional couplers“).

Sonstige Registrierhilfen

Absteller

Absteller erlauben das An- und Abstellen einzelner Registergruppen (zum Beispiel Zungenabsteller) oder aller Register (Generalabsteller). Der Absteller wirkt nur, wenn ein entsprechendes Register auch registriert ist (per Hand oder durch eine Kombination oder den Registerschweller).

Einen Generalabsteller, der auf Knopfdruck alle Register abstößt, besitzt heute jede Orgel mit elektrischer Registertraktur. Anders als andere Absteller ist seine Betätigung jedoch nicht rückgängig zu machen. Die vorherige Registrierung geht verloren, so dass er nicht als Spielhilfe sondern eher als einen Art „Ruhezustand“ betrachtet werden kann. Die Orgel wird in einen passiven und „ungefährlichen“ Grundzustand gebracht, so dass ein unbeabsichtigtes Betätigen der Klaviaturen keine Töne erklingen lässt.

Sperrventile

Sperrventile in Orgeln dienen dazu, einzelne Teilwerke komplett an- und abzuschalten. In größeren Orgeln finden sich oft zwei getrennte Pedalwerke, von denen eines die lauteren Register und das andere die leiseren Register enthält. Über zwei Sperrventile können beide Pedalwerke an das Pedal angeschaltet werden. Damit ist ein schneller Lautstärke- und Klangfarbenwechsel ohne umständliches Umregistrieren möglich. Vor allem in den Barockorgeln auf der iberischen Halbinsel sind oft mehr Teilwerke als Manuale vorhanden. Hier werden die Teilwerke über Sperrventile nach Bedarf an die vorhandenen Manuale angeschaltet. In Verbindung mit der bei diesen Instrumenten üblichen Schleifenteilung bei c1/cis1 bieten selbst einmanualige Orgeln einen zum Teil ungewöhnlich großen Klangfarbenreichtum und erlauben somit ein entsprechend klangvariables Spiel. In der heutigen Zeit verlieren die Sperrventile mit dem Aufkommen elektronischer Setzer an Bedeutung.

Einführungstritte

Schalten ebenso wie die Sperrventile bestimmte Registergruppen an- und ab. Diese werden jedoch nicht als eigene Teilwerke verstanden sondern nach ihrer Funktion gruppiert. Verbreitet waren solche Einrichtungen in Frankreich (Appels) und Italien (Tiratutti).

Siehe auch


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