- Sergio Vieira de Mello
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Sérgio Vieira de Mello (* 15. März 1948 in Rio de Janeiro; † 19. August 2003 in Bagdad) war ein hochrangiger brasilianischer Mitarbeiter der Vereinten Nationen und arbeitete unter anderem als Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und von 2002 bis zu seinem Tod als Hoher Kommissar der UN für Menschenrechte. Er wurde zusammen mit 21 weiteren Personen bei dem Bombenanschlag auf das Hauptquartier der UN-Mission im Irak getötet.
De Mello wurde 1969 während seines Studiums an der Pariser Sorbonne Mitarbeiter des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR). Er nahm unter anderem an humanitären und friedenssichernden Einsätzen der UN in Bangladesch, Sudan, Zypern, Mosambik und Peru teil. Von 1981 bis 1983 war er politischer Berater der UNIFIL-Mission im Libanon. Danach leitete er verschiedene Unterabteilungen des UNHCR.
In den 1990er Jahren arbeitete de Mello unter anderem in Kambodscha, Ex-Jugoslawien und der afrikanischen Krisenregion der großen Seen. 1996 wurde er zum stellvertretenden Hohen Kommissar für Flüchtlinge ernannt, 1998 zum Untergeneralsekräter für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinator. Er arbeitete zudem als Sonderbotschafter des Generalsekretärs im Kosovo sowie Direktor der UN-Übergangsverwaltung in Osttimor.
Ab 2002 bekleidete de Mello das Amt des Hohen Kommissars der UN für Menschenrechte. Nach dem Ausbruch des Irakkriegs ließ er sich von diesem Posten beurlauben, um als Sondergesandter des Generalsekretärs im Irak zu arbeiten. Dort wurde er, drei Monate nach Beginn der Mission, am 19. August 2003 bei der Explosion einer Autobombe im Hauptquartier der Mission im Bagdader Canal Hotel gemeinsam mit 21 weiteren Personen (in der Mehrzahl UN-Mitarbeiter und -Personal) getötet. Im gleichen Jahr wurde ihm posthum der Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen[1] verliehen.
Nach Vieira benannt wurde 2003 der Sergio-Vieira-de-Mello-Weltbürger-Preis, Bestandteil der von den Vereinten Nationen verliehenen UNCA-Excellenz-im-Journalismus-Auszeichnungen.
Literatur
- Jean-Claude Buhrer et Claude B. Levenson, Sergio Vieira de Mello, un espoir foudroyé. – Paris : Mille et une nuits, 2004. – 199 p., 20 cm. – ISBN 2-84205-826-7 .
- George Gordon-Lennox et Annick Stevenson, Sergio Vieira de Mello : un homme exceptionnel. – Genève : Éditions du Tricorne, 2004. – 143 p., 25 cm. – ISBN 2-8293-0266-4. – En appendice, choix de textes de Sergio Vieira de Mello.
- Jacques Marcovitch - USP - Sérgio Vieira de Mello - pensamento e memória. 1 Edição | 2004 | Brochura 344p. | Cód.: 167075 | ISBN 85-314-0867-9 (pt)
- Samantha Power Chasing the Flame: Sergio Vieira de Mello and the Fight to Save the World, Biografie, Penguin Press HC, The (February 14, 2008), ISBN 1-59420-128-5
Weblinks
- Sergio Vieira de Mello Foundation (englisch)
- En Route to Baghdad (englisch)
- UNHCR - Memorial (englisch)
- Anschlag auf Canal Hotel, Bagdad (englisch)
- Vortrag von Samantha Power über de Mello bei TED
Einzelnachweise
- ↑ List of previous recipients. United Nations Human Rights, 2.4.2008. Abgerufen am 29.12.2008. (PDF, Englisch)
José Ayala-Lasso ( Ecuador 1994–1997) | Mary Robinson ( Irland 1997–2002) | Sérgio Vieira de Mello ( Brasilien 2002–2003) | Louise Arbour ( Kanada 2003–Juni 2008) | Navanethem Pillay ( Südafrika ab September 2008)
Personendaten NAME Mello, Sérgio Vieira de KURZBESCHREIBUNG brasilianischer Mitarbeiter der Vereinten Nationen GEBURTSDATUM 15. März 1948 GEBURTSORT Rio de Janeiro STERBEDATUM 19. August 2003 STERBEORT Bagdad
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