Shimoni

Shimoni

David Shimoni (ursprünglich Schimonowitz; * 25. August 1886 in Bobruisk; † 10. Dezember 1956 in Tel Aviv) war ein hebräischer Dichter.

Leben und Werk

Er wurde in einem Stetl in der Nähe von Minsk geboren und war der Sohn von Nissan Schimonowitz, einem gelehrten Anhänger der Haskala. Seine ersten literarischen Eindrücke empfing er in der Bücherei des Vaters seines Jugendfreundes Berl Katznelson. Nachdem er zunächst Gedichte aus dem Russischen übersetzt hatte, erschien 1902 sein Gedicht Ben ha-Schemaschot ("Zwischen den Sonnen") mit einem ermutigendem Hinweis von Bialik. Sein lyrisches Frühwerk erschien in den angesehensten hebräischen Literaturzeitschriften. Wegen staatlicher Beschränkungen zur Aufnahme von Juden an Universitäten zog er 1909 nach Erez Israel, wo er sich etwa ein Jahr aufhielt und sich insbesondere mit Aharon David Gordon und Josef Chaim Brenner befreundete. Die zwei Monate, die er auf einer Reise durch das Land verbrachte und dabei in Orangenhainen sowie als Wächter in Rechovot und Petach Tikwa arbeitete, dienten ihm für den Rest seines Lebens als dichterische Inspiration. Von 1911 bis 1914 studierte er orientalische Philologie und Philosophie an Universitäten in Berlin, Heidelberg und Würzburg. Sammlungen seiner Gedichte erschienen 1911 und 1912 in Warschau. Als der erste Weltkrieg ausbrach, kehrte er nach Russland zurück und verbrachte den Krieg in seiner Heimatstadt und in Sankt Petersburg. Beim Ausbruch der Februarrevolution zog er nach Moskau und wurde dort Redaktionssekretär der Zeitung Ha-Am ("Das Volk"). Zu dieser Zeit wurden seine Gedichtzyklen und seine Übersetzungen von Tolstoi, Lermontow, Puschkin und Heine veröffentlicht.

Nach mehreren Versuchen verließ er Russland und kehrte 1921 nach Palästina zurück, wo er weitere Gedichte und Idyllen verfasste. 1925 ließ er sich in Tel Aviv nieder und unterrichtete bis zum Ende seines Lebens Bibel und hebräische Literatur an der Mittelschule in Herzlia. Neben seinen literarischen Aktivitäten wurde er Mitglied und schließlich Vorsitzender der Akademie der hebräischen Sprache und gehörte zum Israel-Freundeskreis des Hebräischen Universität Jerusalem.

Seine Dichtungen widerspiegeln die Ideale der Zweiten Alija und beschreiben das Leben der Chalutzim ("Pioniere") im entstehenden jüdischen Staat. Er gehörte zu einem Kreis hebräischer Schriftsteller, die alle unter dem Einfluss von Bialik standen und über eine Generation lang die wichtigsten Vertreter der israelischen Literatur waren. Zu seinen Lebzeiten erlangten vor allem seine Idyllen Bekanntheit; sein restliches Werk zeichnet sich durch das Hervortreten des lyrischen Ich sowie durch einen didaktischen Stil zur Verbreitung von Ideen aus, in dem auch das Mittel der Satire verwendet wird. In seinen späteren Werken befasst sich Shimoni zusätzlich mit zeitgenössischen Fragen und den Bedürfnissen des Volkes.

Auszeichnungen

  • Bialik-Preis 1936 und 1949
  • Israel-Preis 1954 für Literatur

Literatur

Personendaten
NAME Shimoni, David
ALTERNATIVNAMEN Schimonowitz, David
KURZBESCHREIBUNG hebräischer Dichter
GEBURTSDATUM 25. August 1886
GEBURTSORT Bobruisk
STERBEDATUM 10. Dezember 1956
STERBEORT Tel Aviv

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Shimoni — is a port in south eastern Kenya. It is known for its Swahili ruins and slave caves. The port is to be expanded for the export of titanium dioxide. Wasini Island lies south of the village …   Wikipedia

  • Shimoni — Original name in latin Shimoni Name in other language Shimoni State code KE Continent/City Africa/Nairobi longitude 4.64756 latitude 39.38175 altitude 8 Population 2374 Date 2012 01 17 …   Cities with a population over 1000 database

  • Shimoni — 4°39′0″S 39°23′0″E / 4.65, 39.38333 Shimoni est une ville disposant d un port sur la côte sur l Océan Indien au …   Wikipédia en Français

  • SHIMONI (originally Shimonovitz), DAVID — (1886–1956), Hebrew poet. He was born in Bobruisk, district of Minsk, Russia, the son of a learned maskil. Shimoni studied with private tutors and read avidly, especially in the impressive library belonging to the father of his childhood friend,… …   Encyclopedia of Judaism

  • Shimoni Reef Lodge — (Шимони,Кения) Категория отеля: 4 звездочный отель Адрес: Shimoni Village , 80404 Шимони, К …   Каталог отелей

  • SHIMONI, YOUVAL — (1955– ), Hebrew novelist. Shimoni was born in Jerusalem. He studied cinema at Tel Aviv University and published two novels which were hailed as major literary events by Israeli critics. Me of ha Yonah ( The Flight of the Dove ; German, 1994;… …   Encyclopedia of Judaism

  • Shimoni Demonstration School — Shimoni Demonstration Primary School and Teacher Training Centre was a primary school and teacher training college located in central Kampala, Uganda, established in 1954. The institution was relocated to East Kololo primary school in 2006 where… …   Wikipedia

  • Shimoni — Recorded in over one hundred surname spellings throughout Europe, this interesting surname is of pre written historical origins. It ultimately derives from the Hebrew personal name Shimeon , meaning one who harkens . The surname forms include… …   Surnames reference

  • Shimoni — n. family name (Hebrew) …   English contemporary dictionary

  • Shimoni (Shimonovitz), David — (1886 1956)    Israeli poet, of Russian origin. He was born in Bobruisk, in the district of Minsk. He settled in Palestine in 1909, but later went to Germany to study, and returned to Russia at the outbreak of World War I. In 1921 he moved… …   Dictionary of Jewish Biography

Share the article and excerpts

Direct link
… Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”