Shooting Guard

Shooting Guard

Shooting Guard [ˈʃuːtɪŋ gɑːɹd] (engl., zu deutsch etwa werfender Verteidiger) ist eine Positionsbezeichnung in der Sportart Basketball. Zusammen mit den Point Guard bilden sie den Backcourt. Alternativ wird er auch Two Guard (die Positionen sind im Basketball durchnumeriert: Der Point Guard (PG) ist die 1, SG die 2, usw. bis Center die 5) oder Off Guard (da er sich meist abseits, eng. "off-side", des Balles bzw. des ballführenden Spielers bewegt). Im Gegensatz zum Point Guard, der in der Regel den Spielaufbau übernimmt, ist der Shooting Guard auf Distanzwürfe spezialisiert. Die beiden Guards sind üblicherweise die kleinsten und schnellsten Spieler einer Basketballmannschaft.

Geschichte

Die Möglichkeit effektiv aus der Distanz zu punkten, war bis in die 1940er für Guards nicht gegeben. Es gab zum einen keine Dreipunktelinie (wurde erst 1979 in der NBA eingeführt), zum anderen warfen die Spieler beidhändig aus dem Stand. Nur sehr wenigen Spielern gelang mit dieser Wurftechnik eine Treffsicherheit, die sie zu gefährlichen Punktesammlern werden ließ (beispielsweise Bobby McDermott). Die Mehrheit der Guards beschränkte sich daher auf das Passspiel. Mitte der 1940er wurde von verschiedenen Spielern eine neue Wurftechnik, die des einhändigen Sprungwurfs, entwickelt. Diese bis heute gängige Wurftechnik ermöglichte auch den kleinen Spielern aus der Distanz zu punkten. Schon 1948 wird mit Max Zaslofsky erstmals ein Guard Topscorer einer Profiliga. Und knapp fünf Jahre später war Bill Sharman einer der ersten Guards, die über 40 % Trefferquote aus dem Feld hatten.

Earl Monroe, einer der auffallendsten Guards (nach heutiger Definition: Shooting Guards) der NBA in den 1970ern, ergänzte die übliche Spielweise durch eine schnelle Drehbewegung des Körpers, den so genannten spin move. Er war damit der erste Guard, der mit dem Rücken zum Korb einen Angriff startete, was zuvor ausschließlich den Centern und Power Forwards vorbehalten war. Zudem war er Vorreiter einer Reihe von Guards, die weniger durch Wurf aus der Distanz als durch Ziehen zum Korb punkteten.

Mitte der 1980er setzten unter anderen Michael Jordan und Clyde Drexler einen Trend hin zu knapp 2 Meter großen Shooting Guards. Bis dahin waren die Shooting Guards kaum größer als die Point Guards, etwa 1,90 m. Die Einführung der Dreipunktelinie 1979 belohnte die Treffsicherheit aus großer Distanz, so dass sich einige Shooting Guards auf diesen Distanzwurf spezialisierten (beispielsweise Reggie Miller und Jeff Hornacek). Michael Jordan setzte ab Anfang der 1990er dazu noch einen weiteren Trend, indem er als Guard in den Lowpost ging. Sein Markenzeichen aus späten Jahren, der Sprungwurf aus der Drehung (turnaround jumpshot), wurde seitdem von einem Großteil der heutigen Shooting-Guard-Generation übernommen, so etwa von Kobe Bryant und Tracy McGrady. Die einzigen Shooting Guards der NBA-Geschichte, die jemals einen NBA Most Valuable Player Award gewinnen konnten, waren Michael Jordan (5×) und Kobe Bryant (1×).


Positionsbezeichnungen beim Basketball
Guards Basketball half-court 1. Point Guard Combo Guard (PG/SG)
2. Shooting Guard Swingman (SG/SF)
Forwards 3. Small Forward Point Forward (SF/PG, PF/PG)
4. Power Forward Combo Forward (PF/SF)
Center 5. Center Forward-Center (PF/C)
siehe auch: Starting Five | Sixth Man | Tweener | Backcourt | Frontcourt

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