- Shushtar
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Schuschtar Basisdaten Staat: Iran Provinz: Khuzestan Koordinaten: 32° 3′ N, 48° 51′ O32.04361111111148.85694444444470Koordinaten: 32° 3′ N, 48° 51′ O Höhe: 70 m Einwohner: 73 354 (2006) Zeitzone: UTC+3:30 Schuschtar (persisch شوشتر) ist eine antike Befestigungsstadt in der Provinz Khuzestan im südwesten des Iran.
Der antike Name der Stadt Šurkutir, der auf Schrifttafeln in Persepolis erwähnt wurde[1], lässt sich auf die elamitische Zeit zurückführen. Die heutige Bezeichnung der Stadt bezieht sich auf Susa (pers.: Schusch) und ist eine Steigerung des Namens.
Geschichte
Die Stadt befand sich auf der Persischen Königsstraße, die die elamische Hauptstadt Susa mit dem achämenidischen Persepolis verband. Alexander der Große überquerte den Karun-Fluss 331 v. Chr. an dieser Stelle. In der Spätantike bildete die Stadt ein wichtiges Zentrum des Christentums[2].
Während der Regentschaft der Sassaniden war Schuschtar eine Inselstadt am Karun. Dieser wurde in Kanälen um die Stadt herumgeführt. Brücken und Stadttore im Osten, Westen und Süden der Stadt machten sie zugänglich. Ein unterirdisches Kanalsystem von Qanaten versorgte die Stadt mit Wasser für den privaten Gebrauch und für die Bewässerung der Zuckerrohr-Felder, für die die Stadt bis heute berühmt ist und die bereits 226 n. Chr. bebaut wurden[3]. Auch zahlreiche Wassermühlen wurden während dieser Zeit erbaut[4] .
Nach der Niederlage Valerians wurden im Jahr 260 n. Chr. zahlreiche römische Soldaten zum Brückenbau in Schuschtar und Bischapur herangezogen. Die so entstandene Kaiserbrücke (Band-e Qaisar) hatte eine Länge von 550 m und war die am weitesten östlich gelegene Brücke, die unter den Römern entstand[5].
Schon zu achämenidischer Zeit war hier mit dem Bau künstlicher Wasserfälle an einem Zufluss des Karun, dem Gargar-Fluss, begonnen worden, was unter den Sassaniden fortgeführt wurde und für die Zeit ungewöhnliche Bautechniken beanspruchte. Auch heute dienen einige von ihnen noch Bewässerungszwecken[6].
Weitere Wassermühlen entstanden während der Regierungszeit der Safawiden, von denen heute noch einige erhalten sind[7].
Im 19. Jahrhundert zerfiel das Bewässerungssystem allmählich, so dass die Stadt ihren Status als landwirtschaftliches Zentrum einbüßte.
Während der Regentschaft Mohammad Reza Pahlavis wurden Anstrengungen unternommen, die Landwirtschaft des Gebietes wieder anzukurbeln. In diesem Zusammenhang errichtete die Karun Agro-Industries Corporation eine Satellitenstadt, Shustar New Town (Neu-Schuschtar), um Unterbringungsmöglichkeiten für die Angestellten der hier entstandenen Zuckerrohrfabrik zu schaffen und der Stadt weitere Wachstumsmöglichkeiten zu eröffnen.
Heute ist der Ort ebenfalls für seine Möglichkeiten im Bereich des Wassersports bekannt.
Die Bewohner Schuschtars sprechen einen ihnen eigenen Dialekt, das sogenannte Schuschtari [8].
Weblinks
- Artikel auf Livius.org (englisch)
- Artikel auf cais-soas (englisch)
- Fotos auf Flickr
Einzelnachweise
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