- Sialinsäuren
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Sialinsäuren (Synonym: Sialsäure, vom griechischen Wort σίαλον/sialon für Speichel) ist der Oberbegriff für die N- und O-Derivate der Neuraminsäure. Häufig wird die im Menschen vorkommenden N-Acetylneuraminsäure (NeuNAc oder NANA) als Sialinsäure bezeichnet. Der Begriff Sialinsäure umfasst aber auch eine Reihe weiterer Neuraminsäurederivate, auch wenn N-Acetylneuraminsäure die überwiegend vorkommende ist. Zu diesen Derivaten gehört zum Beispiel die in Mäusen vorkommende N-Glycolylneuraminsäure.
N-Acetylneuraminsäure ist ein charakteristischer Bestandteil von Aminozuckern, die für Zell-Zell-Interaktionen von Bedeutung sind. Sialinsäure dient unter anderem dem Schutz der Proteine vor dem Abbau durch Proteasen.
Als natürlicher Baustein kommt sie in Glykoproteinen und in Gangliosiden (Glykolipoiden) vor und ist dabei v. a. in Drüsensekreten, Zellmembranen und Blutplasma (Neuraminidase) anzutreffen. Ein aktuelles Beispiel für die Bedeutung der Sialinsäure sind die von der Sialinsäure abgeleiteten Neuraminidasehemmer Zanamivir und Oseltamivir, die als Wirkstoffe gegen Influenza eingesetzt werden.
In den Zellwänden von Colibakterien ist Sialinsäure ein Baustein des Polysaccharids Colominsäure, einem N-Acetyl-Neuraminsäure-Polymer.
Sialinsäurereste befinden sich auch auf Erythrozyten, jedoch verlieren sie diese mit der Zeit. So gealterte Erythrozyten werden in der Milz durch Makrophagen abgebaut.
Weblinks
Wiktionary: Sialinsäure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungeninnovations-report.de - Krebs bekämpfen durch Hemmung der Sialinsäureproduktion
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