- Sibel Edmonds
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Sibel Deniz Edmonds (* 1970 im Iran) ist eine ehemalige Übersetzerin arabischer Texte beim FBI und Gründerin der National Security Whistleblowers Coalition (NSWBC). Edmonds wurde im März 2002 als Sprachenspezialistin im Washington Field Office des FBI entlassen. Sie hatte einem Kollegen vorgeworfen, die illegalen Aktivitäten eines Türken zu decken, und behauptete, dass Sicherheitsverstöße und absichtliches Verdecken von Geheimdienstinformationen die Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika beeinträchtigten. Die Protokolle der von ihr geführten Gerichtsverfahren werden aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Sibel Edmonds ist die Tochter eines aserbaidschanischen Arztes. Sie lebte zunächst im Iran, dann in der Türkei und kam 1988 als Studentin in die USA. Dort wurde sie 1996 Staatsbürgerin. Edmonds spricht vier Sprachen und hat einen Mastertitel in internationaler Wirtschaft von der George Mason Universität sowie einen Bachelor in Strafrecht und Psychologie der George-Washington-Universität.
Karriere beim FBI
Edmonds wurde beim FBI als Dolmetscherin für die Übersetzungseinheit am 20. September 2001 eingestellt. Sie arbeitete an der Übersetzung von Überwachungs-Tonbändern, die mit den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA in Zusammenhang stehen. Zwischen Dezember 2001 und März 2002 berichtete sie den Managern verschiedene Vorfälle von Amtsverletzung und Inkompetenz. Dies schloss auch ihren Chef Mike Feghali ein. Edmonds behauptete, dass die Manager gegen sie arbeiteten. Daher trug sie ihre Beschwerde dem "Office of Professional Responsibility" und dem "U.S. Department of Justice's Office of Inspector General" vor. Sie wurde am 22. März 2002 entlassen.
Im Juni des gleichen Jahres berichteten anonyme Regierungskreise in der AP und der Washington Post, dass die Angestellte schlecht gearbeitet und Sicherheitsvorschriften gebrochen habe.
Prozess
Die Behauptungen über das Fehlverhalten beim FBI zogen die Aufmerksamkeit des Justizkomitees auf sich, das sich in zwei öffentlichen Anhörungen des Falles annahm. Hierbei legte das FBI mehrere nicht klassifizierte Dokumente und Aussagen vor und bestätigte, dass einige Aussagen Edmonds' Wahrheitsgehalt hätten. Daraufhin schrieben zwei Senatoren Briefe, die auch auf deren Webseiten veröffentlicht wurden, und baten um Erklärung seitens der Abteilung sowie um eine unabhängige Überprüfung.
In der Zwischenzeit richtete Edmonds Vorwürfe gegen das Justizministerium, das FBI und weitere Beamte. Sie behauptete, dass ihr vom FBI "aus Rache" gekündigt worden sei. Justizminister John Ashcroft belegte die Dokumente am 18. Oktober 2002 mit einer Sperre, um eine Veröffentlichung zu verhindern - aus "Gründen der nationalen Sicherheit".
Ausdrücklich ohne einer "9/11-Verschwörung" von Seiten der USA Nahrung geben zu wollen, behauptete Sibel Edmonds in einem Radiointerview mit dem US-amerikanischen Investigativjournalisten Brad Friedman im Juli 2009 gleichwohl, Informationen darüber zu besitzen, dass die Vereinigten Staaten in der Zeit vom Zusammenbruch der Sowjetunion bis zum 11. September 2001 "enge Beziehungen" zu Bin Laden und den Taliban unterhalten hätten[1].
Weblinks
- Sibel Edmonds: A Patriot Silenced, Unjustly Fired but Fighting Back to Help Keep America Safe
- Lost In Translation (CBS 60 Minutes interview)
Einzelnachweise
- ↑ "I have information about things that our government has lied to us about. For example, to say that since the fall of the Soviet Union we ceased all of our intimate relationship with Bin Laden and the Taliban - those things can be proven as lies, very easily, based on the information they classified in my case, because we did carry very intimate relationship with these people, and it involves Central Asia, all the way up to September 11." Sibel Edmonds on Mike Malloy (Radio-Show), Transkription, 31. Juli 2009[1]
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