- John Ashcroft
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John David Ashcroft (* 9. Mai 1942 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Politiker. Er war von 2001 bis 2005 Attorney General der Vereinigten Staaten in der Regierung Bush. Zuvor war er Gouverneur von Missouri (1985-1993) und US-Senator für Missouri (1995-2001).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ashcroft studierte an der Yale University und der University of Chicago, wo er 1967 seinen Juris Doctor machte. Danach lehrte er bis 1973 Wirtschaftsrecht an der Missouri State University. Von 1973 bis 1975 hatte er als Leiter des staatlichen Rechnungshofes von Missouri (State Auditor) sein erstes Regierungsamt inne. 1976 wurde er in Missouri zum Attorney General gewählt und 1980 im Amt bestätigt.
Von 1985 bis 1993 hatte Ashcroft, der Mitglied der Republikanischen Partei ist, das Amt des Gouverneurs von Missouri inne; dabei absolvierte er als erster und bislang einziger Republikaner zwei zusammenhängende Amtsperioden auf diesem Posten. Von 1991 bis 1992 war er Vorsitzender der National Governors Association. 1994 wurde er als Nachfolger des nicht mehr kandidierenden John C. Danforth für Missouri in den US-Senat gewählt. Bei der Wiederwahl im Jahr 2000 hätte der damalige Gouverneur Mel Carnahan sein Gegner sein sollen, doch dieser starb zwei Wochen vor der Wahl bei einem Flugzeugabsturz. Da die Zeit nicht ausreichte, die Stimmzettel ändern zu lassen, entschied Carnahans Nachfolger Roger Wilson, dass dessen Witwe Jean seinen Platz einnehmen solle, falls die Mehrheit für Carnahan stimmen sollte. Da dieser Fall eintrat, verlor Ashcroft seinen Sitz im Senat.
Nach dem Sieg von George W. Bush bei der Präsidentschaftswahl 2000 berief er John Ashcroft zu seinem Justizminister (Attorney General). Am 9. November 2004, kurz nach Bushs Wiederwahl, reichte Ashcroft seinen Rücktritt ein. Er begründete den Rücktritt damit, dass im Justizministerium eine „neue Führung und frische Inspiration“ nötig sei. Seitdem ist er als politischer Berater und Lobbyist tätig.
Politischer Standpunkt
Er ist für seine konservative Einstellung bekannt und ist ein Mitglied der evangelikalen Bewegung. Mehrere umstrittene Gesetzesvorhaben gehen auf ihn zurück, wie unter anderem die Gesetze gegen die Abtreibung und der im Zuge des Krieges gegen den Terrorismus verabschiedete USA PATRIOT Act, der dem Staat größeren Freiraum bei der Überwachung und strafrechtlichen Verfolgung seiner Bürger gibt.
Ashcroft setzte sich für die Ausweitung der Todesstrafe ein, kämpfte gegen Internet-Pornografie und versuchte die Bestimmungen zum Waffenbesitz zu lockern.
Literatur
- John Ashcroft: Never Again: Securing America and Restoring Justice. Center Street, Oktober 2006. - ISBN 1-59995-680-2
Sonstige Erwähnungen
- Musik: Anti-Flag (Album: A Benefit For Victims Of Violent Crime): "John Ashcroft Was a Nazi"
- Literatur: Chez Max von Jakob Arjouni
- Film: Fahrenheit 9/11 von Michael Moore
Weblinks
- John Ashcroft im Biographical Directory of the United States Congress
- Jonah Goldberg, The redemption of John Ashcroft ("Los Angeles Times", 22. Mai 2007)
- Florian Rötzer: Die intellektuellen Wegbereiter von Folter und Willkürjustiz (Telepolis, 23. Mai 2004)
- Profile: John Ashcroft (BBC News, 16. Januar 2001; auf Englisch)
- Julian Borger: Staff cry poetic injustice as singing Ashcroft introduces patriot games (The Guardian, 4. März 2002; auf Englisch)
Louisiana-Territorium (1804–1812): Stoddard | Wilkinson | Bates | Lewis | Bates | Howard | Bates
Missouri-Territorium (1812–1821): Bates | Clark | McNair
Bundesstaat Missouri (seit 1821):
McNair | Bates | Williams | Miller | Dunklin | Boggs | Reynolds | M. Marmaduke | Edwards | King | Price | Polk | H. Jackson | Stewart | C. Jackson | Gamble | Hall | Fletcher | McClurg | Brown | Woodson | Hardin | Phelps | Crittenden | J. Marmaduke | Morehouse | Francis | Stone | Stephens | Dockery | Folk | Hadley | Major | Gardner | Hyde | Baker | Caulfield | Park | Stark | Donnell | Donnelly | Smith | Donnelly | Blair | Dalton | Hearnes | Bond | Teasdale | Bond | Ashcroft | Carnahan | Wilson | Holden | Blunt | Nixon
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