- Sicherer’sche Apotheke
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Die Sicherer’sche Apotheke ist ein Apotheken- und Ärztehaus an der Kaiserstraße 32 in Heilbronn und die erste moderne Offizin-Apotheke in Heilbronn. Die Offizin der Sicherer'schen Apotheke umfasst sowohl den Verkaufsraum der Apotheke, als auch den Arbeitsort des Apothekers Harmuth als Fachapotheker innerhalb der Offizin-Pharmazie. Daher bezog sich die künstlerische Gestaltung der Offizin nicht nur auf das Gebäude bzw. seinen Verkaufsraum, sondern auch auf die Standgefäße und Beschriftungen.
Die Sicherer'sche Apotheke stellt aus diesem Grund eine künstlerische Gesamtkomposition dar, sowohl aus Architektur des Hauses mit Galerie als auch aus der handwerksbetonten Ausarbeitung der Apothekergefäße. Die Architekten Gustav Ernst Kistenmacher und G. Brielke entwarfen das Gebäude. Der Graphiker A. W. Sauter aus Basel besorgte die Innenausstattung und entwarf Vorratsgefäße sowohl aus Holz als auch aus Keramik oder Glas. Die Apothekergefäße sind Werke des Heinz Löffelhardt. Daher steht sowohl das Gebäude als auch die Inneneinrichtung unter Denkmalschutz.[1].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte der Sicherer'schen Apotheke geht bis auf das Jahr 1359 zurück. Um das Jahr 1500 entstand für die Apotheke ein vornehmes Fachwerkgebäude in schwäbisch-alemannischem Stil. Apotheker Harmuth konnte am 4. Dezember 1934 das Gebäude erwerben, wobei dieses jedoch beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 zerstört wurde. Harmuth ließ die Apotheke im Jahre 1950 nach Plänen von Gustav Ernst Kistenmacher[2] gemäß anderen Quellen nach Plänen des Architekten G. Brielke[1] und des Graphikers A. W. Sauter wiederaufbauen. Bemerkenswert ist dabei die Wiederaufnahme der Vorkriegstradtion des Heimatstils.
Die Heilbronner Apotheke ist der erste bedeutende Apotheken-Neubau im Heilbronn der Nachkriegszeit. Ein 1952 herausgegebenes Merian-Heft[3] zeigt das Haus in mehreren Fotografien von Toni Schneiders und preist es als „Eine moderne Offizin. In großzügiger Baugesinnung ließ der Besitzer von führenden Architekten und Künstlern eine hochmoderne, dem Stilgefühl und den praktischen Erfordernissen unserer Zeit entsprechende Apotheke errichten. In der Absicht, Formschönheit und Sachlichkeit zugleich zu erreichen, wurde bis zu den Standgefäßen und Beschriftungen jede Einzelheit mit größter Sorgfalt in die Gesamtkomposition einbezogen.“
Beschreibung
Äußeres
Das Kunstdenkmal ist ein dreistöckiger Profanbau mit Walmdach und Gauben. Seine Fassade, die verputzt ist wird durch die Horizontale bestimmt, die durch die Zusammenfassung der Fenster des zweiten und dritten Obergeschosses durch eine gemeinsame Laibung erreicht wird. Das Erd- und erstes Obergeschoss erhält fast gänzlich eine Glasfassade, die durch keinerlei Laibung aufgetrennt wird. Die langgestreckte Fensterfront, die Galerie und der offene Innenraum, der sich auf zwei Geschosse hin erstreckt, sind die Stilmerkmale der Sicherer'schen Apotheke.
Inneres
Der Verkaufsraum präsentiert sich als Galerie, das heißt als eine offene Architektur, die sich über zwei Geschosse hin erstreckt. Im Erdgeschoss befindet sich der Verkaufsraum, darüber eine Galerie mit Büro.
Die Offizin der Apotheke im Erdgeschoss ist räumlich strikt getrennt in einen homöopathischen Teil und einen allopathischen Teil.
In den weiteren Obergeschossen befinden sich Arztpraxen.
Denkmalschutz
Das Gebäude gilt als Kulturdenkmal, wobei das Gebäude 1989 [4] und die Einrichtung 1994 [5] unter Denkmalschutz gestellt wurden.
Einzelnachweise
- ↑ a b Julius Fekete u.a.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 104.
- ↑ Bernhard Lattner mit Texten von Joachim J. Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9, S. 121.
- ↑ Merian, Das Monatsheft im Hoffmann und Campe Verlag, Herausgegeben von Heinrich Leippe, 1952, 5. Jahrgang, Heft 3: Heilbronn am Neckar. Seiten 28 und 29
- ↑ Heilbronner Stimme Artikel Die älteste Apotheke am Marktplatz vom 22. April 2002
„ : - Denkmalschutz - Einer der ersten interessanten Neubauten, die in der zerstörten Heilbronner Altstadt gebaut werden, ist 1950 die Sicherer'sche Apotheke [...] geradlinigen Schlichtheit ein architektonisches Kunstwerk darstellt [...] Als herausragendes Beispiel für ein Bauwerk der 50er Jahre wird die Apotheke 1989 unter Denkmalschutz gestellt. Gleiches gilt für die Inneneinrichtung mit speziellen Standgefäßen und kunstvollen Gravierungen [...].“
- ↑ Heilbronner Stimme Artikel Harmuth verlässt das Sicherer'sche Haus vom 1. Juli 2003
„ : [...] Ausstattung durch A.W. Sauter und die eigens für die Apotheke entworfenen Vorratsgefäße aus Holz, Keramik und Glas wurde die Einrichtung 1994 unter Denkmalschutz gestellt [...] “
Weblinks
49.141999.21869Koordinaten: 49° 8′ 31″ N, 9° 13′ 7″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Heilbronn
- Apotheke
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