- Sidhe
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Sidh (IPA [ʃiː]) sind Halbelfen in den inselkeltischen Mythen und Sagen. Die irischen Faeries sind die größte Gruppe der europäischen Elben. Sie sind die Nachkommen der irischen Urbevölkerung, der "Tuatha dé Danaan".
Inhaltsverzeichnis
Lebensart
Wenn sie in Ruhe gelassen werden, leben die Sidhé sehr häuslich und verträglich. Sie versorgen ihr Vieh, trinken Whiskey und gehen zum Nachbarn, um Milch oder Mehl zu borgen. Gefährlich werden sie erst, wenn man sie beleidigt, belästigt oder eines ihrer Tabus verletzt. Ihre leichte Berührung kann dann Krankheit oder Wahnsinn verursachen und ihre Elben-Pfeile führen zu Lähmung oder Tod.
Wenn die Sidhé einen Menschen begehren, wird er geraubt und muss als Liebessklave oder Knecht dienen. Auch wenn ein Mensch nur wenige Tage mit ihnen gelebt hat, kehrt er verwandelt zurück: als Heilkundiger, Seher, Geistesgestörter oder Dichter.
Kennzeichen
Die Sidhé sind schlank und bis zu sechs Fuß groß. Trotz ihres hohen Alters sehen sie jung und schön aus. Ihre Körper sind schemenhaft und in Anwesenheit von Menschen können sie Gestalt annehmen. Alle Sidhé sind von unirdischer Schönheit: Ihre Haut ist zart, ihr Haar lang und wallend, ihre Gewänder sind leuchtend weiß, der Klang ihrer Stimme ist wohltönend. In der Kunst des Dudelsackspielens sind sie von keinem Sterblichen zu übertreffen.
Verbreitung
Die Sidhé leben unter Feenhügeln. Ursprünglich hießen diese Hügel Sidhé. Mit der Zeit wurde dann den Faeries ebenfalls dieser Name gegeben. Überlieferungen zufolge soll es auch geheimnisvolle, treibende Inseln geben, die von den schönsten Faeries bewohnt werden.
Literatur
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5
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