Sieben-S-Modell

Sieben-S-Modell

Das 7-S-Modell[1] wurde in den 70ern von Richard Pascale, Tony Athos, Tom Peters und Robert H. Waterman jr., damals Unternehmensberater bei McKinsey, entwickelt. Sie unterteilten damit Unternehmen in die Bereiche

  • Strategie (strategy)
  • Struktur (structure)
  • Systeme (systems)
  • Spezialfertigkeiten(skills)
  • Stammpersonal (staff)
  • Stil (style/culture)
  • Selbstverstaendnis (shared values/superordinate goals)

Dabei werden sogenannte „harte Faktoren“ ("strategy, structure, systems" - auch kaltes Dreieck) und „weiche Faktoren“ ("skills, staff, style, shared values" - auch warmes Viereck) unterschieden. Während die harten Faktoren leichter zu erfassen und zu beurteilen sind, ist die Einschätzung der weichen Faktoren deutlich schwieriger, sie sind aber mindestens ebenso wichtig für das Unternehmen.

Grafik-7-S-Modell

Die ganze Konstruktion wird auch gern als „Glückliches Atom“ bezeichnet; grafisch ordnen sich die Ziele um die „Superordinate Goals“. Bei Anpassungen sollte beachtet werden, dass die Änderung eines Zielbereiches auch immer Auswirkungen auf die übrigen Bereiche hat. Für eine gut funktionierende Organisation ist die richtige Balance zwischen den oben aufgeführten Elementen anzustreben.

Gerade in Umgestaltungs- und Change-Prozessen konzentrieren sich viele Unternehmen auf die „harten Faktoren“. Die „weichen Faktoren“ finden dagegen weniger Beachtung. Peters und Waterman argumentieren jedoch, dass die erfolgreichsten Firmen ihre Anstrengungen auch auf eine optimale Ausrichtung dieser „weichen Faktoren“ richten. Gerade die weichen Faktoren können den entscheidenden Ausschlag für den Erfolg der Change-Prozesse geben, da neue Strukturen und Strategien kaum auf völlig entgegengesetzte Kulturen und Werte aufgebaut werden können. Diese Probleme dokumentieren sich häufig in den enttäuschenden Ergebnissen spektakulärer Großfusionen. Diese sind nicht zuletzt auf den Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen, Wertevorstellungen und Handlungsweisen zurückzuführen, die den Aufbau von effektiven gemeinsamen Strukturen und Systemen erheblich erschweren.

Das 7-S Modell ist gut geeignet, um Veränderungsprozesse einzuleiten und ihre Richtung zu bestimmen. Eine Anwendungsmöglichkeit wäre z.B. für jedes Element den Ist-Zustand zu bestimmen und den Idealzustand zu beschreiben. Davon ausgehend können unter Beachtung der gegenseitigen Wechselwirkungen Maßnahmen zur Erreichung des beschriebenen Zielzustandes bestimmt werden. Ein weiterer Anwendungsbereich findet sich in der Strategieimplementierung: Nach der Wahl einer strategischen Alternative können anhand des 7-S-Modells die Handlungsfelder abgeleitet und einzeln mit entsprechend einzuleitenden Maßnahmen konkretisiert werden.

Siehe auch

Quellen und Einzelnachweise

  1. Tom Peters and Robert H. Waterman Jr. (1982) in search of excellence - Lessons from America's Best-Run CompaniesHarperCollinsBusiness, London; ISBN 0-006-38402-1;

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