- Siebleben
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Siebleben Stadt GothaKoordinaten: 50° 57′ N, 10° 45′ O50.94277777777810.743055555556270Koordinaten: 50° 56′ 34″ N, 10° 44′ 35″ O Höhe: 270–290 m ü. NN Fläche: 12,56 Einwohner: 5.195 Eingemeindung: 1922 Postleitzahl: 99867 Vorwahl: 03621 Siebleben ist ein Ortsteil der Stadt Gotha in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Stadtteil liegt im Osten von Gotha. Die durch den Ort führende Hauptstraße (Salzgitterstraße, Mönchallee und Weimarer Straße) ist gleichzeitig die B7 von Gotha über den nächsten östlichen Nachbarort Tüttleben nach Erfurt. Südlich von Siebleben verläuft die Bahntrasse von Gotha nach Erfurt am Fuße des Großen Seebergs. Im Norden liegt die Kindleber Siedlung, ein Gothaer Ortsteil, der zu einem großen Teil aus Gewerbegebieten besteht. Der tiefste Punkt Sieblebens liegt mit 275 m ü. NN im Süden Tüttlebens, wo der Rot-Bach das Sieblebener Gemeindegebiet in Richtung Osten verlässt. Der höchste Punkt liegt mit 369 m ü. NN im Siebleber Holz zwischen Großem und Kleinem Seeberg am Rande der Gemarkungsgrenze zu Günthersleben. Die Ortsmitte (Kirche St. Helena) liegt in 285 m Höhe ü. NN.
Geschichte
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Siebleben in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Sibilebo erwähnt. Im Osten des Ortes erstreckte sich in einer Niederung ein fruchtbares Feuchtgebiet (das Siebleber Ried), in dem Anfang des 18. Jahrhunderts der Siebleber Teich ausgehoben wurde. 1922 wurde Siebleben nach Gotha eingemeindet. Der Ort feierte 2011 das 1225-jährige Bestehen.
Bevölkerung
Siebleben ist auf die Einwohnerzahl bezogen (ca. 5000) der größte Vorort der Stadt Gotha.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche St. Helena
→ Hauptartikel St.-Helena-Kirche
Die Siebleber Kirche ist die wichtigste Sehenswürdigkeit des Ortes. Sie ist erstmals 1365 urkundlich belegt. Sie stand beim Laufbrunnen, etwa 200 m von der heutigen Kirche entfernt, und hieß Marienkirche.
1999 erhielt die Kirche einen gläsernen Anbau, das Glashaus. Im Jahre 2000 wurde die Kirche mit dem Einbau einer neuen Heizung und Elektrik saniert.[1]
Schloss Mönchshof
Nach Galletti war der Mönchshof zu seiner Zeit (Mitte des 18. Jahrhunderts) im Besitz der Herren von Linsing. Das Anwesen soll seinen Namen von seinen ehemaligen Besitzern bekommen haben, den Mönchen des Klosters Reinhardsbrunn. Diese verkauften den Mönchshof an den Gothaer Kanzler Avemann, der ihn an seinen Schwiegersohn, den Geheimen Rat von Linsing, weitergab, dessen Erben zu Galettis Zeiten noch Inhaber des Mönchshofs waren[2]. Das heutige Gebäude ist ein kleiner Schlossbau aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Herzog Ernst II. (1772–1804) kaufte das Schloss 1799 für seinen Sohn August (1772–1822) als Sommerresidenz, weswegen das Grundstück zu einem Landschaftsgarten umgestaltet wurde[3]. Heute dient das Gebäude als Mehrfamilienhaus. Die beiden Schlossteiche und der Mönchspark sind dem Besucher offen zugänglich und werden als Naherholungsgebiet genutzt.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- das Haus der Heimatgeschichte Gotha-Siebleben
- der Siebleber Teich im Südosten des Ortes
- Gustav-Freytag-Gedenkstätte
Persönlichkeiten
- Carl Ausfeld, deutscher Jurist und Mitglied des deutschen Reichstags, ist 1900 in Siebleben verstorben.
- Gustav Freytag, bekannter deutscher Schriftsteller, wohnte vorübergehend in Siebleben. Seine Grabstätte und die von Anne Strakosch, seiner dritten und letzten Gattin, befinden sich neben der Kirche. Zu seinem Gedenken hat die Gemeinde in der Weimarer Straße 145 neben seinem ehemaligen Wohnhaus die Gustav-Freytag-Gedenkstätte errichtet.
- Hjalmar Kutzleb, ein deutscher Schriftsteller und Pädagoge, wurde 1885 in Siebleben geboren.
- Alfred zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, badischer Landtagsabgeordneter, wurde 1855 in Siebleben geboren.
- Paul Sterzing, deutscher NSDAP-Politiker, wurde 1901 in Siebleben geboren.
- Geschwister Weisheit: Siebleben ist der Wohnsitz der bekannten Hochseil-Artistik-Familie.
Einzelnachweise
- ↑ Selbstdarstellung der Kirchgemeinde auf www.kirchgemeinde-gotha.de
- ↑ Galletti:Geschichte und Beschreibung des Herzogthums Gotha, Band 3, S. 62-63
- ↑ Beck: Geschichte der Gothaischen Landstädte
Weblinks
Commons: Siebleben – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ort im Landkreis Gotha
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Gotha)
- Gotha
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