- Rot-Bach (Apfelstädt)
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Rot-Bach
RotbachQuelltopf mit „Grotte“ des Rot-Bachs
Daten Flusssystem Elbe Abfluss über Apfelstädt → Gera → Unstrut → Saale → Elbe → Nordsee Quelle östlich von Gotha
50° 56′ 19″ N, 10° 44′ 3″ O50.93872222222210.734083333333Koordinaten: 50° 56′ 19″ N, 10° 44′ 3″ ODer Rot-Bach ist ein Nebenfluss der Apfelstädt.
Der Rot-Bach
Die Rot, der im Zusammenhang mit Siebleben und dem Siebleber Teich vielzitierte und geschichtsträchtige Bach, entspringt in einer Höhe von 284 m ü. NN inmitten einer Kleingartenanlage südwestlich von Schloss Mönchhof. Die Quelle ist gefasst, es gibt eine einfache Quellgrotte. Der Wasserstand ist stets gleich hoch. Schon nach 300 m ist der Bachlauf begradigt und begleitet in gerader Linie den Südrand der Ortslage von Siebleben. Kurz vor dem Mönchpark nimmt er das Wasser eines kleinen Baches auf, der von Süden kommt. Die Rot passiert die beiden Schlossteiche in 100 bis 30 m Entfernung und fließt nördlich des Siebleber Sportplatzes in einer Kurve weiter in Richtung Nordost. Beim Krautgarten macht der Bach einen Rechtsknick und fließt nördlich des Siebleber Teichs in Richtung Südost. Im Osten des Teichs nimmt die Rot den Überlauf aus dem Teich auf und hat schon 20 m Gefälle hinter sich. Zwischen Siebleben und Tüttleben nimmt sie im Siebleber Ried das Wasser aus Entwässerungsgräben auf.
Siebleber Ried
Zufließen tut z. B. das Wasser des Schultergrabens, des Riedgrabens aus Richtung Seebergen, des Heulachsgrabens (→ Wächs-Quelle) und des Seltengrabens, die alle der Entwässung des Rieds dienen. In Cobstädt vereinigt er sich mit seinem wasserreichsten Zufluss, dem Rettbach. Nach Unterquerung des Bahndamms Erfurt - Gotha am Bahnhof Wandersleben mündet er nach wenigen hundert Metern in einer Höhe von 258 m ü. NN in die Apfelstädt.
Aus geschichtlichen Unterlagen ist zu entnehmen, dass das Siebleber Ried mit dem heutigen Teichgelände der Rest eines eiszeitlichen Sees darstellt. Hier ist vermutlich auch die Namensgebung von Seeberg und Seebergen zu suchen. Zur Schaffung fruchtbaren Geländes wurde das Gebiet über den Rot-Bach entwässert. Hierzu erging durch das Gothaer Stadtparlament Ende des 17. Jahrhunderts unter Androhung einer Strafe von zehn Reichstalern bei Nichtbefolgung der Befehl an die Gemeinden Tüttleben und Cobstädt, ihre Gräben zu öffnen, damit das Wasser aus dem Ried abfließen kann. Die herzogliche Anordnung hierzu datiert vom 23. September 1697. Nach harten Verhandlungen mit der herzoglichen Regierung erhielten die Gemeinde Siebleben und das benachbarte Gut Mönchhof am 22. Juni 1709 für das Ried das Triftrecht. Erst am 14. Mai 1717 lag der erste Entwurf für den Teichbau vor, und im Juni wurde mit dem Aushub anstelle der größeren spätglazialen Wasserfläche begonnen, der heute über ein Graben zum Rot-Bach entwässert.
Quellen und Literatur
- Wolfgang Förster: Der Seeberg, Hausberg der Stadt Gotha. 2003
- Wolfgang Förster: Der Siebleber Teich – Schönheit plus Ruhe gleich Genuss plus Entspannung. 2006
- darin:
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- Arbeitsgruppe Naherholung: Iststandsanalyse der Naherholungsgebiete Seeberg und Siebleber Teich. 1968
- Dr. Beck: Geschichte des Gothaer Landes. 1876
- R. Bellstedt: Lurche und Kriechtiere im Landkreis Gotha. 2002
- Brückner: Sammlung verschiedener Nachrichten. 1760
- Galletti: Geschichte und Beschreibung des Herzogtums Gotha. 1781
- Hörchner: Rund um den Friedenstein. 1930
- Ingenieurbüro Müller und Richert: Wanderkarte Seeberg. 2005
- Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz Halle: Behandlungsrichtlinie für das NSG Siebleber Teich. 1985
- Mehrere Lehrer: Landeskunde des Herzogs. 1884
- Land Thüringen:
- Thür. Naturschutzgesetz. 1999
- Thür. Waldgesetz. 2004
- Thür. Jagdgesetz. 2004
- R. Tittel: Ergebnisbericht über die Erfassung der Vogelwelt des NSG Siebleber Teich. 2004
Kategorien:- Flusssystem Unstrut
- Gewässer im Landkreis Gotha
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