- Sillginnen
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Silginy Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Kętrzyn Gmina: Barciany Geographische Lage: 54° 16′ N, 21° 13′ O54.26472222222221.215277777778Koordinaten: 54° 15′ 53″ N, 21° 12′ 55″ O Einwohner: 121 ([1]) Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NKE Wirtschaft und Verkehr Straße: Skandawa–Sątoczno Nächster int. Flughafen: Danzig Kaliningrad Verwaltung (Stand: 2009) Dorfvorsteher: Stanisław Prancuk Silginy (deutsch Sillginnen) ist ein Dorf in Polen in der Wojewodschaft Ermland-Masuren. Es liegt im Powiat Kętrzyński und ist Teil der Gemeinde Barciany (Barten). Es bildet ein Schulzenamt, zu dem keine weiteren Ortschaften gehören.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Dorf liegt im Norden Polens, etwa acht Kilometer südlich der Staatsgrenze zum russischen Oblast Kaliningrad. Durch das Dorf fließt der Fluss Liwna (Liebe).
Geschichte
Das heutige Silginy wurde 1409 mit einer zugehörigen Fläche von 9 Hufen[3] oder 1422 mit einer Fläche von 14 Hufen angelegt[4]. Die Ortschaft bestand 1422 aus zwei Rittergütern. 1785 bestand Sillginnen aus 21 Wohnhäusern.[4] 1836 wurde ein Gutshaus nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet.[3] Um die Jahrhundertwende war das Gut Eigentum von Johannes Lehmann-Hohenberg und dem Geheimen Kanzleirath Andreas Haller.[3] 1910 lebten 323 Menschen in Sillginnen.[5] 1937 wurde der Landkreis Gerdauen Eigentümer des Gutshauses und ließ ein Altersheim für 60 bis 70 Insassen errichten.[3] 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, marschierte die Rote Armee in die Gegend ein. Die Bewohner des Altenheims begingen Selbstmord, wurden erschossen oder erfroren.[3] Als Folge des Krieges wurde Sillginnen als Silginy Teil der Volksrepublik Polen. Das Gutshaus wurde zunächst als Sommerferienheim für Jugendliche, später als Wohnraum für Staatsangestellte genutzt.[3] 1970 wurden 277 Einwohner im Dorf gezählt. Diesen standen eine achtklassige Grundschule sowie ein Kinosaal mit 50 Plätzen zur Verfügung.[4] 1973 wurde Silginy als Teil der Gemeinde Skandawa Sitz eines Schulzenamtes (sołectwo), zu dem die Ortschaften Dobrzykowo (Dawerwalde), Garbno (Laggarben), Solkieniki (Solknick) und Zielone gehörten.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
1836 wurde unter einer Gräfin von Viereck, vermutlich Annette von Viereck, ein Gutshaus nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet. 1927 bis 1930 war das Gutshaus im Besitz der von Kalcksteinschen Erben, anschließend des Bundes der Gothen. Diese wurden enteignet und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei richtete hier ein Schulungszentrum ein. 1937 wurde der Landkreis Gerdauen Eigentümer des Gebäudes und ließ ein Altersheim für 60 bis 70 Insassen errichten. 1970 kam es zu einer Gasexplosion, die das Gebäude erheblich beschädigte und den Beginn des Verfalls des Gutshauses bedeutete.[3] 1993 erwarb der Dittchenbühne e. V. Elmshorn das Gutshaus,[7] stellte aber bereits 1994 seine Restaurierungsarbeiten wieder ein[3].
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Dorf führt eine Nebenstraße, die im Nordosten ins drei Kilometer entfernte Skandawa und im Südwesten über Krelikiejmy ins acht Kilometer entfernte Sątoczno führt.
Über eine eigene Bahnstation verfügt Silginy nicht. Die nächste Bahnstation befindet sich im elf Kilometer südlich gelegenen Korsze, wo es Direktverbindungen nach Olsztyn und Posen gibt.
Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad, der sich etwa 80 Kilometer nordwestlich auf russischem Hoheitsgebiet befindet. Der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet ist der etwa 180 Kilometer westlich befindliche Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig.
Verweise
Literatur
- Tadeusz Swat: Dzieje Wsi in Kętrzyn: z dziejów miasta i okolic, Olsztyn 1978, S. 223
Weblinks
Fußnoten
- ↑ szukacz.pl, Silginy - Informacje dodatkowe, abgerufen am 26. April 2009
- ↑ Website der Gmina Barciany, Sołectwo Silginy, abgerufen am 26. April 2009
- ↑ a b c d e f g h [http://www.ostpreussen.net/index.php?seite_id=12&kreis=14&stadt=13 ostpreussen.net, Silginy - Sillginnen, 18. November 2004
- ↑ a b c Swat, 1978, S. 223
- ↑ gemeindeverzeichnis.de, Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900, abgerufen am 26. April 2009 (WebCite)
- ↑ Kętrzyn: z dziejów miasta i okolic, Olsztyn 1978, S. 303
- ↑ Deutscher Bundestag: Drucksache 13/5772, 11. Okt. 1996
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