- Garbno (Barciany)
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Garbno Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Kętrzyn Gmina: Barciany Geographische Lage: 54° 18′ N, 21° 12′ O54.29194444444421.192222222222Koordinaten: 54° 17′ 31″ N, 21° 11′ 32″ O Einwohner: 50
Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NKE Wirtschaft und Verkehr Straße: Krelkiejmy → Garbno Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig
KaliningradGarbno (deutsch Laggarben) ist ein Dorf in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren in der Gemeinde Barciany, Schulzenamt Solkieniki.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Garbno liegt im Norden Polens, etwa fünf Kilometer südlich der Grenze zur russischen Oblast Kaliningrad. Das gleichnamige, aber größere Dorf, deutsch Lamgarben genannt, im Powiat Kętrzyński liegt etwa zwanzig Kilometer südöstlich.
Geschichte
Der Ort wird 1326 als Lagegarbs erwähnt und weist auf eine Siedlung an oder auf einem Berg. (idg. "legh": legen, liegen und prußisch "garbis": Berg). Bereits um 1384 wurde als Teil einer Befestigungskette, ein Wildhaus an der Stelle des heutigen Garbno errichtet[1]. Das eigentliche Dorf wurde dann Anfang des 15. Jahrhunderts auf einer Fläche von 23 Hufen angelegt. Im Dorf gab es zwei Schenken, deren Inhaber einen Zins von vier Grzywna zahlen mussten, was auf ein gutes laufendes Geschäft schließen lässt. 1480 gehörten 15 Hufen Ackerfläche und 6 Morgen Wiese zum Dorf. Im 14./15. Jahrhundert wurde eine Kapelle errichtet und der Heiligen Anna geweiht. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche stark umgebaut. 1785 gab es im Dorf und dem zugehörigen Vorwerk 24 Wohngebäude. 1970 lebten 103 Einwohner in Garbno. 1973 wurde das Dorf Teil des Schulzenamtes Silginy in der Gemeinde Skandawa. Durch Neuordnung der Verwaltungsstruktur war die Siedlung ab 1977 Teil der Gemeinde Barciany.
Kirche
Kirchengebäude
Die Laggarber Pfarrkirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und war ehedem eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte. Nach der Reformation war sie vierhundert Jahre lang ein evangelisches Gotteshaus. Um 1800 wurde das Gebäude stark verändert. Heute sind nur noch die Grundmauern, ein Teil der Ostwand und das Erdgeschoss zu sehen.
Kirchengemeinde
Bereits zu vorreformatorischer Zeit war Laggarben ein Kirchdorf. Nach Einführung der Reformation wurde es im Jahre 1554 mit Löwenstein (polnisch: Lwowiec) verbunden und gehörte mehrere hundert Jahre lang zur Inspektion Rastenburg (Kętrzyn)[2]. Von 1773 bis 1945 gehörte die Kirchengemeinde Dietrichsdorf (Dzietrzychowo) als filia zu Laggarben. Das Kirchspiel Laggarben-Dietrichsdorf[3] war bis 1945 Teil des Kirchenkreises Gerdauen (heute russisch: Schelesnodoroschny) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Seit 1945 lebt eine überwiegend katholische Bevölkerung in Garbno, das nun zur Pfarrgemeinde in Lwowiec (Löwenstein) im Dekanat Sępopol (Schippenbeil) im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen gehört. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind in die Kirchengemeinde Bartoszyce (Bartenstein) eingepfarrt, die eine Filialgemeinde von Kętrzyn (Rastenburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.
Kirchspielorte (bis 1945)
Zum Kirchspiel Laggarben-Dietrichsdorf gehörten bis 1945 13 Dörfer[4]:
Deutscher Name (bis 1945) Polnischer Name (seit 1945) Dawerwalde Dobrzykowo Dietrichsdorf Dzietrzychowo Friedrichshof Oleszka Grünhof Gaj Koskeim Koskajmy Laggarben Garbno Mamlack Majmławki Romahnshof Romaliny Schmodehnen Smodajny Skandau Skandawa Solknick Solkieniki Theresenthal Dobroty Woninkeim Wanikajmy Pfarrer (bis 1945)
Von der Reformation bis zum Jahre 1945 amtierten in Laggarben und Dietrichsdorf 17 evangelische Geistliche[5]:
- N. Holst, 1573
- Caspar Artopejus, bis 1583
- Georg Schönwald, 1584-1589
- Abraham Paulitius, ab 1617
- David Heilmeyer d.Ä., 1633-1672
- David Heilmeyer d.J., 1672-1726
- Christoph Daniel Weber, 1726-1744
- Christian Friedrich Strömer, 1744-1764
- Johann Jacob Mey, 1764-1803
- August Mey, 1802-1820
- Johann Wilhelm Krah, 1821-1880
- Ernst Gottfried Otto Blech, 1880-1885
- Otto Heinrich Konrad Borowski,
1886-1893 - Paul Hermann Adolf Ruppel, 1893-1927
- Arthur Heinrich, 1928-1934
- Erwin Schrödter, bis 1939
- Werner Karnath, 1939-1945
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch das Dorf führen nur Nebenstraßen. Die nächste Wojewodschaftsstraße trägt die Nummer 591 und verläuft etwa sieben Kilometer östlich.
Zwar verläuft etwa 5,5 Kilometer östlich eine Bahnlinie, allerdings verkehren dort keine Personenzüge. Der nächste Personenbahnhof befindet sich im 14 Kilometer entfernten Korsze.
Der Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig ist der nächste internationale Flughafen auf polnischem Gebiet und liegt etwa 170 Kilometer westlich des Ortes. Der Flughafen Kaliningrad liegt mit einer Entfernung von etwa 70 Kilometern geographisch näher.
Literatur
- Tadeusz Swat: Dzieje Wsi. In: Aniela Bałanda u. a.: Kętrzyn. Z dziejów miasta i okolic. Pojezierze, Olsztyn 1978, S. 171–172 (Seria monografii miast Warmii i Mazur).
Fußnoten
- ↑ http://www.ostpreussen.net/index.php?seite_id=12&kreis=14&stadt=07
- ↑ Friedwald Moeller, Altpreußisches Evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, Seite 80
- ↑ Kirchspiel Laggarben-Dietrichsdorf
- ↑ Kirchspiel Laggarben-Dietrichsdorf (wie oben)
- ↑ Friedwald Moeller (wie oben)
Ortschaften:
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