- Simeon ben Eleazar
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Rabbi Simeon ben Eleazar (ben Schammua, d. h.: nach Frankel und Wilhelm Bacher Sohn des R. Eleasar ben Schammua; * nach 140) war Tannait der 4. Generation, Schüler Meirs, oft in Kontroverse mit dem befreundeten R. Jehuda ha-Nasi, führte auch polemische Gespräche mit Samaritanern und versuchte ihnen zu beweisen, dass die Auferstehung in den heiligen Schriften gelehrt werde (Sifre zu Num. 15; vgl. Midrasch).
Simeon ben Eleazar ist nur 7 Mal in der Mischna erwähnt, dagegen häufig in der Baraita.
Folgende Geschichte wird von ihm in Taanit 20a erzählt:
- Auf der Rückkehr vom Gebetshause sei Simeon ein Mann begegnet, dessen Gruss Simeon nicht erwidern wollte, weil der Mann so abschreckend hässlich war; Simeon liess sich sogar herbei, ihn deswegen mit der Frage zu verspotten, ob alle Leute aus seinem Ort so ausnehmend hässlich seien. Als der Beleidigte ihm erwiderte: "Ich weiss es nicht, geh zu deinem Meister, der mich geschaffen hat, und frage ihn, warum er solch hässliche Werke verfertige", sah Simeon sofort seine grosse Verfehlung ein, stieg vom Esel, auf dem er ritt, warf sich vor dem Mann auf den Boden und bat um Verzeihung, die der Beleidigte ihm aber nicht gewähren wollte, da nur Gott als Erschaffer aller Menschen sie gewähren könne. Nur auf dringende Bitten der Bewohner seiner Vaterstadt, die – trotz allem – Simeons Gelehrsamkeit rühmten, ließ sich der Beleidigte später bewegen, Simeon zu verzeihen, aber nur unter der Bedingung, dass Simeon nie wieder so handele, woraufhin Simeon sich ins Lehrhaus begeben und gesagt haben soll: "Immer sei der Mensch weich wie das Rohr, aber nicht hart wie die Zeder".
In den Sprüchen der Väter werden von ihm folgende Aussagen überliefert (IV., 23):
- "Suche deinen Genossen nicht zu besänftigen zur Zeit seines Zornes;
- suche ihn nicht zu trösten, solange sein Toter vor ihm liegt;
- suche ihn nicht zur Lösung seines Gelöbnisses zu veranlassen in dem Augenblicke seines Gelobens und
- suche nicht, ihn zu sehen im Augenblicke seiner Verirrung".
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