- Simon K. Donaldson
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Simon Kirwan Donaldson (* 20. August 1957 in Cambridge) ist ein englischer Mathematiker, der vor allem für seine Arbeiten zur Topologie vierdimensionaler Mannigfaltigkeiten bekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Donaldson studierte Mathematik an der Universität Cambridge, wo er 1979 seinen B.A. erhielt. Er setzte sein Studium bei Nigel Hitchin und Michael Atiyah an der Universität Oxford fort. Noch als Student veröffentlichte er 1982 eine Arbeit Self-dual connections and the topology of smooth 4-manifolds (Bulletin American Mathematical Society 1983), die seinen Ruf begründete. Nachdem Michael Freedman glatte (das heißt stetige) Mannigfaltigkeiten der Dimension 4 topologisch klassifiziert und gleichzeitig die Poincare-Vermutung für diese Dimension bewiesen hatte, untersuchte Donaldson differenzierbare Strukturen auf diesen Mannigfaltigkeiten mit Hilfe von nicht-abelschen Eichtheorien (Yang-Mills-Theorien, entsprechend nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen) und speziellen, durch topologische Invarianten unterschiedene Lösungen dieser Theorien, den Instantonen. Er konnte notwendige Bedingungen für die Schnittform (intersection form) auf solchen Mannigfaltigkeiten herleiten, die die möglichen differenzierbaren Strukturen stark einschränkten.
Er fand auch – aus Eichtheorien – neue polynomiale Invarianten zur Charakterisierung dieser differenzierbaren Strukturen und konnte so zeigen, dass es im Gegensatz zu allen anderen Dimensionen für d = 4 „exotische“ differenzierbare Strukturen gibt, das heißt 4-Mannigfaltigkeiten, die zwar topologisch äquivalent („homöomorph“) zum 4-dimensionalen euklidischen Raum sind, nicht aber in Bezug auf differenzierbare Strukturen (nicht „diffeomorph“).
Nach seiner Dissertation 1983 in Oxford wurde Donaldson dort Fellow am All Souls College und ging 1983/84 an das Institute for Advanced Study in Princeton. 1985 erhielt er die Wallis-Professur für Mathematik an der Universität Oxford. 1999 wechselte er an das Imperial College London.
In den 1990er-Jahren beschäftigte er sich unter anderem mit der Anwendung von Floer-Homologie und symplektischer Topologie und Geometrie.
Auszeichnungen
1986 wurde er in die Royal Society gewählt und erhielt die Fields-Medaille. 1992 wurde ihm die Royal Medal der Royal Society verliehen. 1994 erhielt er den Craaford-Preis. 2008 wurde er mit dem Nemmers-Preis für Mathematik ausgezeichnet.
Schriften
- An application of gauge theory to four-dimensional topology, Journal of Differential Geometry Bd.18, 1983, S.279-315.
- Self-dual connections and the topology of smooth 4-manifolds, Bulletin American Mathematical Society Bd.8, 1983, S.81-83.
- mit Kronheimer The geometry of four-manifolds. Oxford Mathematical Monographs, New York 1990, Oxford University Press, ISBN 0-19-853553-8.
- Remarks on gauge theory, complex geometry and 4-manifold topology, in Atiyah, Iagolnitzer „Fields medaillist lectures“, world scientific 1997
- Floer homology in Yang-Mills theory, Cambridge Tracts 2002
- 100 years of manifold topology, in „History of topology“, North Holland 1999
Literatur
- Tian, Stern: Lautatio anlässlich Verleihung Cranford Preises. In „Notices of the AMS“, Juli 1994
- Atiyah: Fields-Medal Laudatio. In „International Congress Mathematicians“ (ICM) 1986, Berkeley
Weblinks
- Simon Donaldson im MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
- Homepage von Donaldson am Imperial College
Personendaten NAME Donaldson, Simon ALTERNATIVNAMEN Donaldson, Simon Kirwan (vollständiger Name); Donaldson, Simon K. KURZBESCHREIBUNG englischer Mathematiker GEBURTSDATUM 20. August 1957 GEBURTSORT Cambridge
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