- Simulator Sickness
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Der Begriff Simulatorübelkeit oder englisch Simulator Sickness (englisch/lateinisch etwa "Übelkeit durch (Vor)täuschung") bezeichnet ein Gefühl der Übelkeit, das durch eine Täuschung oder Irritation der Sinnesorgane zustande kommt.
Inhaltsverzeichnis
Flugsimulator/Fahrsimulator
Als Begleiterscheinung im Flugsimulator tritt oft Übelkeit auf, weil der Pilot optisch Bewegungen wahrnimmt, die nicht den kinästhetisch erlebten Bewegungen entsprechen. Selbst ausgeklügelte hydraulische Bewegungssimulatoren können das Gehirn nicht immer täuschen. Ähnliche Effekte sind im Neigezug zu beobachten. Ein prominentes "Opfer" der Simulator Sickness ist der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, der aus diesem Grund den Simulator von Mercedes GP nur in Ausnahmefällen benutzen kann, um sich auf die Rennen vorzubereiten.
Drehtrommelsimulator
Bei unbewegten Simulatoren kommt das Übelkeitsgefühl dadurch zustande, dass dem Auge des Simulationsbenutzers eine Bewegung vorgetäuscht wird, die der Information des Gleichgewichtsorgans im Innenohr widerspricht.
Am Hershey Medical Center in Pennsylvania betreibt Kenneth L. Koch einen Drehtrommelsimulator. Er besteht aus einer riesigen Trommel, die sich um einen Stuhl in der Mitte dreht. An der Innenseite der Trommel sind senkrechte schwarze und weiße Balken abwechselnd angeordnet. Unwillkürlich fixiert der Proband die Balken, und nach kurzer Zeit kommt es ihm so vor, als drehe sich nicht die Trommel, sondern er sich selbst. In dieser Versuchsanordnung wird künstlich Übelkeit erzeugt und Methoden und Medikamente gegen Seekrankheit erforscht.
Head-Mounted Display
Ein weiterer möglicher Grund für eine derartige Übelkeit ist die Verwendung von Head-Mounted Displays, welche dem Anwender, mittels Projektion auf die Netzhaut oder einen sehr nah vor dem Auge fixierten Bildschirm, eine virtuell erweiterte oder vollständig simulierte Realität vortäuschen. Wird dabei auch ein Head-Tracker eingesetzt, welcher veranlasst, dass das angezeigte Bild in Echtzeit zu einer Kopfbewegung verändert wird, kann es zu einem Auftreten der Symptome kommen, falls die Projektion zu spät oder asynchron angepasst wird. Auch hier registriert das Gehirn wie beim Flugsimulator den Unterschied zwischen der vollzogenen Bewegung und den visuell wahrgenommenen Veränderungen in der "Realität". Auch unscharfe Darstellungen können die Begleiterscheinungen auslösen.
Siehe auch
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