- Singer Wittenberge
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Singer TuSV Wittenberge ist ein ehemaliger Sportverein aus Wittenberge.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Verein wurde 1926 als Singer Turn-und Sportverein e.V. gegründet. Vier Idealisten hatten im Jahre 1926 die Idee zur Gründung eines Singer-Werksvereins. Auf einer Gründungsversammlung bildeten 30 Frauen und 11 Männer den Singer Turn- und Sportverein Wittenberge e.V. (Singer TuSV). Dieser bestand vorerst nur aus einer Frauen- und Männerriege im Turnen. Zweck war es, der Belegschaft des Singer-Nähmaschinenwerkes einen Ausgleich zu bieten und eine Identifizierung mit dem Unternehmen zu erreichen.
Gründung der Fußballmannschaft
Am 1. April 1927 erfolgte die Gründung einer Fußballabteilung im Singer TSV. Als Gründungsväter gelten die Herren Benthin und Genz und die Spielkleidung war zu der Zeit Grün/Rot und Grün/Weiß. Am 27. August 1927 fand das erste Fußballspiel statt. Eine Mannschaft aus der Altmarkstadt Seehausen wurde mit 7:0 besiegt. Der Verein nahm in der Folge als Mitglied im Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV) am Spielbetrieb im Gau Altmark teil. Am 30. April 1930 wurde die erste Singermannschaft (es gab insgesamt 3 Herrenmannschaften) Gaumeister der 2. Klasse des Gaues Altmark. Die Namen dieser Mannschaft, die damit in die erste Klasse aufstiegen: Gennrich, Benthin, Meyer, W. Rath, Heimann, Haase, Matthias, Schawe, Groppe, Ernst und Kleinicke; Weitere Spieler waren: Podzuweit, H. Rath, Hoppe, Prieß, Gebser, Genetzky, Femminger, Becker, K. Rath, F. Rath, Görs, Schober und Schulze
Punktspielbetrieb
Nach wenigen Jahren gelangen den Fußballern von Wittenberge einige Erfolge auf regionaler Ebene und sie avancierten zu den erfolgreichsten Vertretern des Wittenberger Sports, vielleicht neben den Handballern. In der Saison 1930/31 wurde man Dritter im Gau Altmark hinter Viktoria Stendal und dem Stendaler BC.
In den beiden darauffolgenden Spielzeiten (1931/32 und 1932/33) wurde die Werkself schließlich Gaumeister der Altmark. 1932 war der Gaumeister Jeetze, der FC Salzwedel 09, mit 7:1 abgefertigt worden. [1] 1933 behauptete man sich vor solchen Mannschaften wie Viktoria Stendal, Saxonia Tangermünde oder dem SV Wustrow. Die Teilnahme an der Mitteldeutschen Meisterschaft gestaltete sich allerdings jeweils wenig erfolgreich. Am 13. März 1932 war die starke Mannschaft des FC Wacker 1900 Halle "eine Nummer zu groß" (2:6), [2] am 5. März 1933 setzte es ebenfalls in der ersten Runde eine deutliche Niederlage mit 1:8 gegen Viktoria Zerbst. [3]
1934 wurde Singer Wittenberge umbenannt in Grün-Rot Minerva Wittenberge, nach der Fusion mit dem SC Minerva Wittenberge 09. Der Verein nahm nun an der Bezirksklasse Berlin-Potsdam, einer der damals zweithöchsten deutschen Spielklassen teil (Höchste Klasse war u.a. die Gauliga Berlin-Brandenburg, deren Meister zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft berechtigt war). Zu den Gegnern zählten nun u.a. Hellas 04 Berlin, SC Charlottenburg, die Sportfreunde Potsdam oder der SV Nowawes. In der Spielzeit 1934/ 35 erreichte der Verein einen beachtlichen dritten Platz hinter Nowawes und dem Spandauer BC, wobei Nowawes, der spätere SV Babelsberg 03, zu Hause mit 3:0 geschlagen wurde und man nach sechs Spieltagen mit ebensovielen Erfolgen die Liga noch anführte.
In den Mitteilungen der Singer-Betriebsgemeinschaft stand zur Hinrunde 1934/ 35 zu lesen: "Die 1. Fußballmannschaft des Sportvereins Grün-Rot-Minerva 09 mit 8 im Singerwerk beschäftigten Spielern, die sich gegen Mannschaften der Reichshauptstadt überraschend gut durchsetzte und die anerkennenswerte Leistung vollbrachte, daß sie von ihren bisher in der Bezirksklasse Berlin-Potsdam, Abteilung Westen, ausgetragenen 9 Verbandsspielen acht gewann und nur eins verlor. Die Mannschaft steht mit 16:2 Punkten und einem Torverhältnis von 33:9 an der Spitze der Tabelle und errang damit den Titel eines Herbstmeisters. Mannschaft: Schurig, Sothmann, H. Müller, Einwich, Büchner, Friedrichsdorf, E. Puls, Hill, A. Puls, Königsmark (Torwart), Schawe."[4]
In derselben Saison nahm Grün-Rot Minerva Wittenberge in den Gaugruppen Brandenburg, Sachsen, Schlesien und Ostpreußen an der Qualifikation für den Tschammer-Pokal teil. In der ersten Runde traf man auf Tennis Borussia Berlin, welches mit 6:1 gewann.
Freundschaftsspiele
Den Verantwortlichen von Singer gelang es immer wieder, auch gegen namhafte Mannschaften Freundschaftsspiele zu organisieren. 1932 kam es z.B. zu Aufeinandertreffen mit Union Oberschöneweide (1923 im Finale um die Deutsche Meisterschaft) oder dem 1. FC Neukölln. Zu diesen Spielen reisten selbst damals schon Schlachtenbummler im Mannschaftsbus mit. 1936 kamen zu einem Vergleich mit dem Oldesloer SV, der 4:2 gewonnen wurde, 4.000 Zuschauer in den Singerpark.
Literatur
- Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken e.V. (Hrsg.): Fußball-Jahrbuch Deutschland 1930/ 31 - 1932/33 (Verantwortlicher Redakteur: Mario Tomao), Wiesbaden 2004.
- Mitteilungen der Singer-Kameradschaft. Beilage zum Singer-Werkfreund.
- Singer-Werkfreund: Werkzeitung der Singer Nähmaschinen A.G., Fabrik Wittenberge.
Einzelnachweise
Kategorien:- Ehemaliger deutscher Fußballverein
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