- Sitzschlinge
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Als Sitzschlinge wird im Bergsport eine etwa 1,20 m lange Bandschlinge bezeichnet, die als behelfsmässiger Ersatz für einen Klettergurt benutzt wird.
Funktionsweise
Die Schlinge wird von hinten nach vorne um den Körper gelegt. Ein Teil der Schlinge liegt oberhalb vom Gesäß um die Hüfte, der andere unterhalb vom Gesäß um die Beine. Der untere Teil wird zwischen den Beinen zusätzlich nach vorne geführt, so dass am Bauch drei Buchten der Schlinge ankommen, die dann mit einem Schraubkarabiner zusammengehalten werden.
Man sitzt in der Sitzschlinge, die am Karabiner aufgehängt wird, beispielsweise zum Arbeiten oder beim Abseilen im Gebirge. Beim Abseilen wurde früher das Seil zum Bremsen einmal um den Karabiner gewickelt und hinter dem Rücken zur anderen Seite geführt, wo es mit der Bremshand gehalten wurde. Beim Segeln kann eine solche Schlinge als Ersatz für den Bootsmannstuhl dienen.
Die Schlinge kann im Notfall auch aus einer Reepschnur mit einem Sackstich oder Spierenstich selbst geknüpft werden. Jedoch schneidet die Reepschnur stark ein, deswegen ist die Verwendung eines starken Seils anzuraten. Bei der vorzuziehenden Verwendung von Bandmaterial wird die Sitzschlinge mit einem Bandschlingenknoten hergestellt. Früher wurden gespleißte Endlosschlingen verwendet.
Siehe auch
Literatur
- Romano Cotti, Herbert Oberholzer: Kennen und Können. Werkbuch praktischer Jugendarbeit. Rex-Verlag, Luzern 1992, ISBN 3725202915.
Kategorien:- Knotenkunde
- Klettermaterial
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