- Slawomir Mrozek
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Sławomir Mrożek (* 26. oder 29. Juni 1930 in Borzęcin bei Krakau, Polen) ist ein polnischer Schriftsteller und Dramatiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sławomir Mrożek studierte Architektur, Kunstgeschichte und Orientalistik. Erste Erfolge hatte er in Polen durch seine Arbeit als Karikaturist. 1957 erschien sein erstes Buch mit satirischen Erzählungen. 1958 gelang ihm mit seinem dramatischen Sketch Die Polizei der große Durchbruch. Damit hatte Mrożek sein Genre gefunden: Er verlegte sich auf das Schreiben von Bühnenstücken, die in ihrer satirischen Schärfe seinen Cartoons in nichts nachstehen. Mit Mitteln des absurden Theaters kritisiert er mit griffigen Pointen das Leben in einer Gesellschaft, das geprägt ist von der Kontrolle durch die Polizei, eine Partei, den Staat und seine Bürokratie. Dem Theater, durch das er Weltruhm erlangte, ist er bis heute treu geblieben. Er galt bei den polnischen Kultur-Oberen als einer der Vorzeige-Intellektuellen. Als Reaktion auf die Niederschlagung des Prager Frühlings beantragte er 1968 in Paris politisches Asyl, wo er sich auch vorläufig niederließ. Vor seiner Rückkehr nach Polen 1996 verbrachte er noch sechs Jahre in Mexiko. Heute lebt er in Krakau und ist noch schriftstellerisch aktiv.
2006 wurde Sławomir Mrożek mit dem Samuel-Bogumil-Linde-Preis ausgezeichnet.
Werke
Theaterstücke
- Die Polizei (1958)
- Das Martyrium des Piotr Ohey (1959)
- Der Truthahn (1960)
- Auf hoher See (1961)
- Karol (1961)
- Striptease (1961)
- Der Kynologe im Zwiespalt (1962)
- Eine wundersame Nacht (1963)
- Der Hirsch (1963)
- Der Tod des Oberleutnants (1963)
- Das Haus auf der Grenze (1964)
- Tango (1964)
- Der Schneider (1966)
- Der Hund (1966)
- Der Vierer (1967)
- Die Propheten (1967)
- Noch mal von vorn (1968)
- Ein freudiges Ereignis (1968)
- Watzlaff (1970)
- Der Schlachthof (1973)
- Emigranten (1974)
- Buckel (1975)
- Fuchs, der Philosoph (1977)
- Fuchsjagd (1977)
- Serenade (1977)
- Fuchs, der Aspirant (1978)
- Zu Fuß (1980)
- Der Botschafter (1982)
- Alpha (1984)
- Ein Sommertag (1984)
- Der Vertrag (1986)
- Das Porträt (1987)
- Die Witwen (1992)
- Liebe auf der Krim (1993)
- Die Ehrwürdigen. Schöne Aussicht. (2000)
Drehbücher
- Die Roseninsel (1975)
- Amor (1978)
- Die Rückkehr (1994)
Satirische Erzählungen
- Der klitzekleine Sommer (1956)
- Flucht in den Süden (1961)
- Der Nachtexpress (1970)
Übersetzungen
Die frühen Werke wurden von Ludwig Zimmerer übersetzt. Ab Ende der 1960er Jahre dann von Christa Vogel.
- DER ELEFANT (SŁOŃ). Berlin: Henssel, 1960.
- HOCHZEIT IN ATOMWEILER (WESELE W ATOMICACH). Berlin: Henssel, 1961. "Stücke". Berlin: Henssel, 1963.
- AUF HOHER SEE. DER HIRSCH. Berlin: Henssel, 1963.
- STRIPTEASE. München: Kaiser, 1963. "Stücke II". Berlin: Henssel, 1965.
- DER TRUTHAHN (INDYK). Berlin: Henssel, 1968. "Stücke III". Berlin: Henssel, 1970.
- WATZLAFF. EIN SPIEL IN 77 SZENEN (VATZLAV). Berlin: Henssel, 1970.
- WAS UNS TRÄGT. Berlin: Henssel, 1970.
- EMIGRANTEN (EMIGRANCI). Berlin: Henssel, 1975.
- "Stücke". Berlin Volk und Welt, 1977.
- "Gesammelte Werke. Bd. 1: Tango und andere Stücke". München/Zürich: Piper,1981.
- "Gesammelte Werke. Bd. 2: Die Giraffe und andere Erzählungen". München/Zürich: Piper,1981.
- "Gesammelte Werke. Bd. 3: Amor und andere Stücke". München/Zürich: Piper, 1981.
- "Gesammelte Werke. Bd. 4: Der Dicke, der lachte, und andere Erzählungen". München/Zürich: Piper, 1981.
- DAS LEBEN IST SCHWER (TRUDNE ŻYCIE). München: dtv, 1985.
- ZABAWA. SATIRE IN LUSTLOSER ZEIT. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1992.
Literatur
- Alek Pohl: Zurück zur Form. Strukturanalysen zu Slawomir Mrozek. Berlin: Henssel. 1972. ISBN 3-87329-064-2
- Halina Stephan: Transcending the absurd. Drama and prose of Slawomir Mrozek. Amsterdam u.a.: Rodopi. 1997. (= Studies in Slavic literature and poetics; 28) ISBN 90-420-0113-5
Weblinks
- Literatur von und über Sławomir Mrożek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie zu Sławomir Mrożek mit Werkverzeichnis
Personendaten NAME Mrożek, Sławomir KURZBESCHREIBUNG polnischer Dramatiker GEBURTSDATUM 26. Juni 1930 GEBURTSORT Borzecin bei Krakau, Polen
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