Smuda

Smuda
Wappen derer von Schmude Trzebiatowski

Smuda (auch Schmude oder Żmuda) ist ein aus dem Kaschubischen stammender Familienname. Er ist abgeleitet von zmuda (langsamer Mensch, Zeitvertrödler).

Die Familie ist ein pommerellisches untituliertes Uradelsgeschlecht. Die Stammreihe beginnt mit Balzer (Balthasar) Smuda, seit 1490 Kapitän zur See, welcher gemeinsam mit den adligen Simon Gendrecka, Greger Mlotk, Simon Recka, Olbrecht Pancke und Greger Chammer am 9. Januar 1515 von Herzog Bogislaw X. von Pommern zu Alten Stettin das Dorf Trzebiatkow mit 33 Hufen Land geschenkt bekam[1].

Die Smuda machen sich auch zu Lonken, Zemmen (1603)[2], Groß Gustkow und weiteren adligen Gütern der Region sesshaft, nehmen jedoch erst unter preußischem Einfluss im 18. Jahrhundert das Prädikat von als Namenszusatz an. Zuvor ist in den Kirchenbüchern der Zusatz „nobiles“ mit Taufnamen und Smuda üblich und ausschließlich.

Zeitgenössische Kirchenbuchschreiber in Pommern neigen regelmäßig zu Unterlassungen, in der Annahme, der Adelsstand einer Familie sei regional bekannt. Namensvarianten lauten deshalb heute, obwohl eine Familie, sehr unterschiedlich: Smuda, Zmuda, von Smuda, von Zmuda, von Schmude, von Schmudde, von Schmuda, von Smuda-Trzebiatowski und Zmuda von Trzebiatowski oder auch (unter Weglassung des eigentlichen Familiennamens) nur von Trzebiatowski. Der Name Trzebiatowski gibt den Stammsitz der Familie wieder, den Namen tragen aber auch andere dort ansässige Familien, so die Jutrzenka und die Malotki. Das -ski ist in diesem Zusammenhang als „aus Trzebiatkow“ zu verstehen. Dieser Ort, deutsch auch: Tschebiatkow, ist Teil der Landgemeinde Groß Tuchen nahe der Stadt Bütow bzw. im ehemaligen Landkreis Bütow.[3][4]

Die unterschiedlichen Schreibweisen des Namens mit „Z“ und „S“ und unter Verwendung oder Auslassung eines von und aller anderen Zusätze entstanden ab dem 19. und 20. Jahrhundert, unter anderem aus Gründen der besseren Unterscheidbarkeit, der politischen Lage der Region oder auch zur Anpassung an den jeweiligen Sprachraum des Zuzugs.

Bekannte Namensträger

Literatur

  • Herbert von Schmude: Beiträge zur Geschichte des Geschlechts von Schmude. 1. Teil: Geschichte der Heimat, der pommerellische Adel, Name, Wappen und ältere Geschichte des Geschlechts von Schmude. Berlin-Pankow 1939.
  • Herbert von Schmude: Die Gutsanteilsbesitzer von Tschebiatkow, Krs.Bütow, im 18. Jahrhundert. Herold-Jahrbuch Band 2, 1973, S. 125-150.
  • Herbert von Schmude: Stammfolge des Geschlechts von Schmude. Genealogisches Handbuch des Adels. Band 36 (Adelige Häuser B, Bd VII), Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1965, S. 404–432; fortgesetzt in Band 52 (Adelige Häuser B, Band X), Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1972.

Anmerkungen

  1. Seßhaftes Bauerntum im Kreise Bütow. Bütower Anzeiger, Juni 1935. Bereitgestellt durch: Klaus-Dieter Kreplin, Studienstelle Ostdeutsche Genealogie (insbes. Pommern und Pommerellen) der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund. [1], S. 7
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch des Adels, AA, 1918 St., S. 774f.
  3. Die Smuda, auch Schmudde zu Zemmen, einem Nachbarort von Trzebiatkow treten dementsprechend unter Namen wie von Smuda-Cieminski oder nur von Cieminski auf.
  4. Klaus-Dieter Kreplin: Kreis Bütow. Die Dörfer und ihre Einwohner

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