Somport

Somport

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Col du Somport
Der ehemalige Grenzkontrollpunkt am Somportpass

Der ehemalige Grenzkontrollpunkt am Somportpass

Norden Süden
Passhöhe 1.632 m
Region Departement Pyrénées-Atlantiques, Frankreich Provinz Huesca, Aragonien, Spanien
Talorte Urdos Canfranc
Ausbau Passstraße
Gebirge Pyrenäen
Profil
Ø-Steigung 3,3 % (924 m / 28 km) 1,6 % (442 m / 28,2 km)
Max. Steigung 9.5 % 8.2 %
Karte
Somport (Frankreich)
Somport
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Koordinaten 42° 47′ 45″ N, 0° 31′ 37″ W42.795904500833-0.526893138888881632Koordinaten: 42° 47′ 45″ N, 0° 31′ 37″ W

Der Col du Somport / Puerto de Somport (Höhe 1.632 m) ist einer der ältesten Pyrenäenübergänge und Grenzübergang zwischen Frankreich und Spanien. Schon Kelten, Karthager, Römer und Mauren nutzten diesen Pass. Sein Name ist die abgeschliffene Form von lat. summus portus = höchster (Pyrenäen-)Übergang, was er tatsächlich jahrhundertelang war. Im Jakobsbuch wird er als Portus Asperi genannt, wahrscheinlich unter Bezug auf das Aspe-Tal auf französischer Seite.

Inhaltsverzeichnis

Passstraße

Die Bedeutung der Somport-Passstraße für den Verkehr ist seit der Eröffnung des Somport-Straßentunnels im Januar 2003 stark rückläufig.

Eisenbahntunnel

Der alte Eisenbahntunnel in der Bauphase des Straßentunnels

Der spanisch-französische Vertrag über den Bau einer Transpyrenäen-Eisenbahn wurde schon 1880 geschlossen. Auf spanischer Seite wurde 1883 die Strecke bis ins Tal von Canfranc fertiggestellt und der Zugverkehr aufgenommen. [1][2] Der Bau der Trasse von Norden her verzögerte sich. Der Eisenbahntunnel unter dem Pass wurde 1908 bis 1915 gegraben. 1928 wurde die französische Bahnstrecke Pau–Canfranc eröffnet. Im Bahnhof Canfranc (Estación internacional de Canfranc) wurden die Züge umgespurt und Grenzformalitäten erledigt. 1970 wurde der Zugverkehr durch den Tunnel nach einem Unfall eingestellt. Das heute funktionslose Bahnhofsgebäude in Canfranc gilt als das größte Spaniens.[1] Der alte Eisenbahntunnel wurde beim Bau des Straßentunnels als Labor- und Werkstattraum genutzt. Die südliche Zufahrt des Bahnhofs wird nur noch von zwei Zugpaaren täglich bedient, von und nach Huesca.

Straßentunnel

Der Straßentunnel unter dem Somport wurde im Wesentlichen von 1999 bis 2002 gebaut und am 17. Januar 2003 dem Verkehr übergeben.

In der Bauplanungsphase der zum Tunnel führenden Schnellstraße entwickelte sich ab dem Jahr 1992 eine von europäischen Umweltgruppen getragene Protestbewegung. Die gegen den Bau gerichtete Argumentation bezog sich vor allem auf die zusätzliche Zerschneidung eines der letzten westeuropäischen Braunbärengebiete bei gleichzeitigem Verzicht auf die Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke. Im Umfeld des ehemaligen Bahnhofes Cette Eygun auf der französischen Seite fanden mehrere internationale Protestcamps mit Beteiligung v.a. aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien statt. Die Baustelle wurde in der Folge mehrmals kurzzeitig besetzt. Im Jahr 1994 gipfelten die Proteste gegen den Somport-Tunnel in einer Demonstration von 8.000 Umweltschützern.

Pilgerweg

Im Kontext des Jakobsweges ist und war er für die Pilger wichtig, die über Toulouse nach Santiago de Compostela zogen.

Kurz unterhalb des Passes finden sich die Ruinen des alten Pilgerhospitals Santa Cristina de Somport aus dem 11. Jahrhundert. Es gibt die Auffassung, dass es 1078 auf Initiative von König Sancho Ramírez von Aragón errichtet wurde, eine andere besagt, dass es zwei Ritter als Dank für das Überleben eines Schneesturms am Somport erbauen ließen. Wahrscheinlich ergänzen sich beide Versionen, denn die Förderung des Jakobsweges aus privaten wie aus staatlichen Mitteln war gang und gäbe. Möglicherweise reichen die Ursprünge des Klosters aber bis ins 7. Jahrhundert, in die Regierungszeit des Westgoten-Königs Wamba zurück und bei den oben beschriebenen Aktivitäten handelt es sich dann um Erweiterungsbauten. 1623 wurde es dem Predigerorden von Jaca unterstellt, wohin einige Zeit später auch die letzten Mönche umzogen. Schon 1661 lag das Kloster nach dem Bericht eines Kanonikers aus Roncesvalles in Ruinen.

Die Wichtigkeit des Hospizes lässt sich aus der gemeinsamen Nennung mit den Hospizen in Jerusalem und dem Großen Sankt Bernhard als Stützen der Christenheit im Jakobsbuch ermessen. Ein Besuch des winterlichen Somports bei schlechtem Wetter (nahe der Skistationen Astún und Candanchú) macht diese Zuordnung verständlich.

Weblinks, Quellen, Literatur

  1. a b http://cajondesastres.wordpress.com/2007/08/12/la-estacion-internacional-de-canfranc/
  2. http://www.taringa.net/posts/imagenes/118569/Lugares-abandonados:-La-estación-de-Canfranc.html
Muszla Jakuba.svg
Navigationsleiste Jakobsweg „Camino Aragonés

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