- Spangstein
-
Ruine Spangstein Alternativname(n): Ahnherrnschloss Entstehungszeit: Mitte 13.Jhd. Erhaltungszustand: Ruine Geographische Lage 46° 47′ 39,8″ N, 15° 10′ 13,6″ O46.79439166666715.170455555556Koordinaten: 46° 47′ 39,8″ N, 15° 10′ 13,6″ O Die Burgruine Spangstein, auch als Ahnherrnschloss bekannt, liegt im Stullneggraben in der Nähe von Schwanberg im Bezirk Deutschlandsberg in Österreich.
Von der einst mächtigen Burg ist nur mehr der Bergfried übrig geblieben, die restlichen Bauten verfielen oder wurden von Schatzgräbern zerstört.
Geschichte
Die Burg Spangstein über dem Stullneggraben wurde wahrscheinlich um die Mitte des 13. Jahrhunderts von einem der Dienstmannen der Pettauer, Erchenger von Spangstein, der 1255 das erste Mal genannt wird, errichtet. Das Geschlecht der Spangsteiner übernahm 1501 auch Schloss und Herrschaft Schwanberg. Die Religionsstreitigkeiten des 16. Jahrhunderts führten dazu, dass die Habsburger unter Erzherzog Karl von Innerösterreich die Herrschaft Schwanberg wieder an sich zogen und 1576 an die Familie der Galler verkauften. Diese erwiesen sich allerdings ebenfalls als Vertreter der evangelischen Seite, was zu wiederholten Konflikten mit dem katholischen Herrscherhaus und zu Zerstörungen (1600: die evangelische Schule, Friedhof und Kapelle) führte. 1602 richtete ein Erdbeben schwere Schäden im Gebiet an. Aus welchem Grund Spangstein letztlich endgültig zur Ruine wurde, ist nicht belegbar. Der letzte Spangsteiner, Georg von Spangstein, starb 1651 in Nürnberg.[1] Nach mehreren Besitzerwechseln und Grenzfehden zwischen der Herrschaft Schwanberg und Deutschlandsberg kam 1685 die Ruine der Burg mit den übrigen Spangsteiner Gütern in der Steiermark an die verwandten Grafen von Trautmannsdorf.
Die Burg wird in der Bevölkerung mit einer grausamen Sage in Verbindung gebracht, in der eine Tochter des Burgherrn, die sich weigerte, gegen ihren Willen verheiratet zu werden, von ihrem Vater getötet wurde.[2] Die Anlage gehörte zu einer Reihe von Burgen und befestigten Plätzen im Bereich von Schwanberg, welche die dort liegenden Übergänge über die Koralm zu bewachen hatten.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Gunther Riedlsperger: Schlösser und Herrensitz im Paradies der Steiermark, Bezirk Deutschlandsberg. Deutschlandsberg 1996, Verlag Simadruck. Seiten 63–66.
- ↑ Franz Brauner: Was die Heimat erzählt. Steirische Heimathefte, Heft 12: Die Weststeiermark. Das Kainach-, Sulm- und Laßnitztal. Verlag Leykam (Pädagogische Abteilung) Graz 1953. Seiten 86–87: Vom Ahnherrn-Raubschloß
- ↑ Bezirkstopographie: Helmut-Theobald Müller (Hg), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Band 3. ISBN 3-901938-15-X. Erster Teilband, Allgemeiner Teil. Darin: Gernot Peter Obersteiner: Siedlung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit bis 1848. Seite 56.
Wikimedia Foundation.