Gressenberg

Gressenberg
Gressenberg
Wappen von Gressenberg
Gressenberg (Österreich)
Gressenberg
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche: 34,78 km²
Koordinaten: 46° 48′ N, 15° 7′ O46.815.1166666666671247Koordinaten: 46° 48′ 0″ N, 15° 7′ 0″ O
Höhe: 1.247 m ü. A.
Einwohner: 318 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 9,14 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8541
Vorwahl: 03467
Gemeindekennziffer: 6 03 11
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gressenberg 33
8541 Gressenberg
Website: www.bergdorf-glashuetten.at
Politik
Bürgermeister: Stefan Gegg (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(9 Mitglieder)
4 ÖVP, 4 SPÖ, 1 FPÖ
Lage der Gemeinde Gressenberg im Bezirk Deutschlandsberg
Aibl Deutschlandsberg Eibiswald Frauental an der Laßnitz Freiland bei Deutschlandsberg Bad Gams Garanas Georgsberg Greisdorf Gressenberg Groß Sankt Florian Großradl Gundersdorf Hollenegg Kloster Lannach Limberg bei Wies Marhof Osterwitz Pitschgau Pölfing-Brunn Preding Rassach Sankt Josef Sankt Martin im Sulmtal Sankt Oswald ob Eibiswald Sankt Peter im Sulmtal Sankt Stefan ob Stainz Schwanberg Soboth Stainz Stainztal Stallhof Sulmeck-Greith Trahütten Unterbergla Wernersdorf Wettmannstätten Wielfresen Wies SteiermarkLage der Gemeinde Gressenberg im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Hauptplatz von Glashütten mit Pfarrkirche und Quarzblock des Geoparks
Hauptplatz von Glashütten mit Pfarrkirche und Quarzblock des Geoparks
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Gressenberg ist eine Gemeinde mit 318 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Die Gemeinde Gressenberg liegt in der Region Sulmtal-Koralpe und besteht aus einer einzelnen Katastralgemeinde. Wichtigste Ortschaft der Gemeinde ist Glashütten. Die Gemeinde wird von der Schwarzen Sulm und dem Stullneggbach durchflossen. Die Gemeinde erstreckt sich in einer Höhe von 430 bis 1975 Metern. Wichtigste Erhebungen sind die Brandhöhe mit 1886 Metern und der Moschkogel mit 1916 Metern.

Nachbargemeinden

Osterwitz Trahütten
Wolfsberg (Kärnten) Nachbargemeinden Schwanberg
Garanas

Geschichte

Frühe Gemeindegeschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gressenberg 1428 in einer Urkunde des Erzbischofs von Salzburg. Dieser verlieh Friedrich von Pettau, oberstem Marschall der Steiermark, 44 Huben zu Grössenberg. Eine weitere überlieferte Nennung des Gemeindenamens stammt 1447 aus der Verleihurkunde für den Ritter Hans Spangstein, der durch Friedrich III. mit der Verwaltung von Burg und Herrschaft Schwanberg betraut wurde. Gressenberg gehörte jedoch bereits im 11. oder 12. Jahrhundert zur Herrschaft Schwanberg, die durch die Zusammenlegung erzbischöflichen Gebietes mit Besitzungen des Bistums Brixen gebildet worden war.

Die Burg Spangstein über dem Stullneggraben wurde wahrscheinlich um die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. Nach mehreren Besitzerwechseln zwischen Schwanberg und Deutschlandsberg ging die Ruine der Burg sowie die dazugehörigen Güter an die verwandten Grafen von Trautmannsdorf.

Aufschwung der Glasindustrie

Durch den Waldreichtum und die Quarzvorkommen der Koralpe begünstigt entwickelte sich in Gressenberg eine bedeutende Glasindustrie. Erstmalig wurde 1621 eine Glashütte in der Gemeinde urkundlich erwähnt. Besonderen Aufschwung erlebten die Glashütten unter Glashüttenmeister Puschmann. 1724 verlegte man auch die Glashütte von Saurau an die Stelle des heutigen Gasthofes. Das benötigte Holz führte zu Kahlschlägerungen, die wiederum Weideland für die Viehzucht entstehen ließen. Da jedoch der Staat bald Maßnahmen gegen die Holzverschwendung setzte und Unwirtschaftlichkeiten sowie die Umstellung auf Kohlebetrieb hinzukamen, wurden die Glashütten in den Gebirgsregionen bald unrentabel. 1738 wurde daher der Betrieb in Glashütten eingestellt.

Nach Einstellung der Glasindustrie wurde versucht, die weitab der Verkehrswege liegenden Wälder zur Holzkohleerzeugung und Pottaschegewinnung weiter zu nutzen. Im 20. Jahrhundert lag die Gemeinde an der südlichen Zubringerstrecke zur Waldbahn Deutschlandsberg, welche dem Holztransport in die Sägewerke der Stadt Deutschlandsberg diente und deren Trasse im Gelände (teilweise als Wirtschaftsweg genützt) noch erkennbar ist.

Die Gemeindenaufteilung

Ursprünglich gehörten zur Gemeinde Gressenberg auch die Katastralgemeinden Garanas und Oberfresen. 1868 wurde jedoch unter dem Namen Garanas eine eigene Gemeinde gebildet. Durch die schwierige wirtschaftliche Lage im 19. Jahrhundert kam es in Gressenberg zu einem Bauernsterben, das eine Entsiedlungswelle von 1861 bis 1870 und von 1891 bis 1930 bewirkte. Die Bevölkerungszahlen gingen mit der Zeit immer mehr zurück und sind auch heute noch rückläufig.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung 1869 bis 2001
Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung
1869 745 1951 621
1880 710 1961 561
1890 659 1971 489
1910 605 1981 405
1923 603 1991 379
1939 680 2001 352

Bevölkerungsstruktur

Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 352 Einwohner. 98,9 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 95,5 % der Einwohner, 2,3 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungszahl der Gemeinde Gressenberg ging seit mehr als 100 Jahren rapide zurück. Mit Ausnahme einer kurzen Periode in der Zwischenkriegszeit sank die Anzahl der Gemeindebürger kontinuierlich und zwischen 1869 und 2001 ging die Einwohnerzahl um beinahe 50 % zurück.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Geopark Glashütten im Hof des alten Schulhauses, im Hintergrund der Kumpfkogel

Pfarrkirche Mariä Namen in der Glashütten

Die Pfarrkirche Mariä Namen in der Glashütten wurde zwischen 1767 bis 1769 vom Landsberger Maurermeister Anton Liebfahrt erbaut. Der barocke Hochaltar stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Geopark Glashütten

In der der Ortschaft Glashütten befindet sich eine Schau der Gesteine (Geopark)[1] der Koralpe: der Geopark Glashütten, auch mit Gesteinsproben aus dem Erkundungsstollen[2]) des geplanten Koralmtunnels.[3] Anhand von Themenwegen können die Spuren der historischen Glashütten verfolgt werden. Die Gemeinde Gressenberg ist zudem Knotenpunkt des Wanderprojektes Koralm Kristall Trail und liegt am Europaweitwanderweg 05.

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es zehn Arbeitsstätten mit 20 Beschäftigten in der Gemeinde, wobei die Hälfte im Gastgewerbe und im Beherbergungswesen Arbeit fand. Des Weiteren gibt es in der Gemeinde 102 Auspendler und sieben Einpendler. Es gibt 54 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (23 davon im Haupterwerb), die zusammen 1713 ha bewirtschaften (1999).

Hauptplatz von Glashütten mit Kirche und Quarzblock des Geoparks

Politik

Gemeinderat

Bei den Gemeinderatswahlen 2005 kam es in der Gemeinde Gressenberg zu einem Machtwechsel. Die ÖVP verlor ihre absolute Mehrheit und rutschte von 55,61 % auf 32,91 % ab. Von den ursprünglichen fünf Mandaten konnte die ÖVP somit nur noch drei Mandate verteidigen. Am stärksten profitierte von den Verlusten die SPÖ, die mit 38,46 % die ÖVP überholte und 16,5 % zulegen konnte. Mandatsmäßig konnte sich die SPÖ somit von zwei auf vier Mandate steigern. Auch die FPÖ konnte rund 6 % hinzugewinnen, ihr reichten jedoch ihre 28,63 % nicht für einen Mandatszuwachs.

Wappen

Das Wappen von Gressenberg stellt auf einem blauen Schild zwei schräg übereinander gekreuzte, goldene Glasmacherpfeifen dar. In das goldene Schildhaupt ragen drei Berge, wobei die mittlere Kuppe mit einer goldenen Lilie belegt ist. Der restliche blaue Wappenteil ist mit goldenen Kresseblättern bestreut.
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Oktober 1989.[4]

Literatur

  • Walter Postl: Geopark Glashütten. Ein Führer durch die Gesteinswelt der Koralpe. Verlag der Geologischen Bundesanstalt und der Gemeinde Gressenberg. Wien/Gressenberg 2009. ISBN 978-3-85316-051-0.
  • Regine Pallie: Siedlungs-, wirtschafts- und sozialgeographische Strukturänderungen in den Gemeinden Freiland bei Deutschlandsberg, Gressenberg und Osterwitz. Diplomarbeit, Graz 1989
  • Frank Bossert: Untersuchungen an gabbroiden und eklogitischen Gesteinen vom Fundpunkt Lenzbauer in Gressenberg, Koralpe. Graz. Dissertation 1969.
  • Adolf Winkler: Die Verbreitung der eklogitischen Gesteine von Gressenberg bei Schwanberg, Weststeiermark. Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark Band 96 Jahrgang 1966. Seiten 112–120 [1]
Plattengneisblock mit Eklogitamphibolit im Geopark Glashütten

Referenzen

  1. Walter Postl: Geopark Glashütten. Ein Führer durch die Gesteinswelt der Koralpe. Verlag der Geologischen Bundesanstalt und der Gemeinde Gressenberg. Wien/Gressenberg 2009. ISBN 978-3-85316-051-0.
  2. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau. 2. Juni 2007. Seite 3.
  3. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau. 82. Jahrgang Nr. 39. 26. September 2009, Seite 4.
  4. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 40, 1990, S. 33.

Weblinks

 Commons: Gressenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Historische Landkarten


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