- Sparifankal
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Sparifankal war eine Münchner Band, die ab 1972 auftrat und bekannt war für ihre politischen Texte in bairischem Dialekt. Vorausgegangen waren die Lyrikbände "warum nacha ned?" und "friss wos i sog", die Michael Fruth und Carl-Ludwig Reichert unter dem Pseudonym Benno Höllteufel geschrieben und auch auf Platte veröffentlicht hatten. Julius Schittenhelm, der die Aufnahmen zur Lyrikplatte gemacht hatte, stellte den Kontakt zum "Rübelmusiker" Tillmann Obermaier her. Sparifankal lebte und arbeitete als Kommune im Kontext der sozialen und politischen Bewegungen der Siebzigerjahre (kostenlose Konzerte, Benefizveranstaltungen für Indianer, alternative Weihnachtsfeste, Rock-Seminare, Musik mit Behinderten etc.). Von 1975 bis etwa Anfang 1980 lebte man auf einem Bauernhof im Landkreis Altötting, in Pleiskirchen im "Hoizland". Dann löste sich die Band vorerst auf.
Die Gründungsmitglieder Carl-Ludwig Reichert und Tillmann Obermaier arbeiteten in der Folgezeit als Zündfunkmoderatoren und Journalisten. Jan Dosch war Mitbegründer des Freien Musikzentrums in München. Nach 18 Jahren Pause trat Sparifankal Ende 1999 wieder auf. Im Sommer 2005 löste sich die Band dann erneut auf. C.-L. Reichert und Ulrich Bassenge widmen sich seither der Band Wuide Wachl.
Anfang September 2009 teilte Carl-Ludwig Reichert mit, dass "Sparifankal 2" gegründet sei. Die Mitglieder der neuen Band sind
- Bernie - Schlagzeug
- Andi Sturm - Bass
- Stani Kirov - Gitarre, Gesang
- Carl-Ludwig Reichert - Gitarre, Gesang
- Marc Tepelmann - Keyboards
Inhaltsverzeichnis
Tonträger
Die erste Platte Bayern-Rock erschien erst 1976, nachdem die Gruppe schon mehrere Jahre lang zusammengearbeitet hatte. Aufgenommen wurde sie im Februar bei Konzerten im Theater K in München und im Jugendhaus Picnic in Erding. Die Themen reichen von Konsumzwang ("da braune baaz") über ein Liebeslied ("i mechd de gean amoi nackad seng") bis hin zum "bluus fo da peamanentn razzia", einem Lied über Hausdurchsuchungen.
Huraxdax Drudnhax kam zwei Jahre später in die Läden. "Im Joar 2000 do weads uns no rechd grausn do wead uns no wos blian wamma uns ned rian..." So beginnt ein Zwiefacher, der ausmalt, wohin sich das Leben um die Jahrtausendwende entwickeln könnte.
Negamusi ist ein Doppelalbum, das 1981 erschien. Die Seiten 3 und 4 wurden im Circus Gammelsdorf aufgenommen. Auffallend war, dass viele alte Texte von 1969 und 1970 mit Musik von 1980/81 versehen wurden.
Das (bisher) letzte Werk, die CD dahoam is wo andas, erschien 2004.
Besetzung
- Ulrich Bassenge - Bass, Orgel, Gesang (auf 3,4)
- Jan Dosch - Bass, Gitarre, Okarina, Gesang (auf 1,4)
- Roland Duckarm - Schlagzeug (auf 4)
- Butze Fischer († 2002) - Schlagzeug, Tablas, Kuhglocken (auf 2)
- Rudi Haunreiter - Schlagzeug, Perkussion (auf 3)
- Florian Laber - Bass, Gesang (auf 1)
- Stefan Liedtke - Gitarre, Banjo, Mundharmonikas, Maultrommel, Brummtopf (auf 2)
- Tillmann Obermaier - Gesang, Dulcimer, (Stahlfinger-)Gitarre, Kazoo, Dulcimer, Sulna (auf 1,2,3,4)
- Carl-Ludwig Reichert - Gitarre, 12-saitige Gitarre. Gesang, Posthorn (auf 1,2,3,4)
- Anton Seutter von Loetzen - Gitarre (auf 4)
- Günther Sonderwald - Schlagzeug, Triangel (auf 1)
Alben
- 1. LP Bayern-Rock, 1976
- 2. LP Huraxdax Drudnhax, 1978
- 3. DoLP Negamusi, 1981
- 4. CD Dahoam Is Wo Andas, 2004
Weblinks
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