Bahnhof Radebeul-Weintraube

Bahnhof Radebeul-Weintraube
Radebeul-Weintraube
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DEC
Bahnhofsdaten
Kategorie Nahverkehrssystemhalt
Art Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise

2

Abkürzung

DRBT

Architektonische Daten
Eröffnung

19. Juli 1838

Stadt Radebeul
Bundesland Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 6′ 11,2″ N, 13° 39′ 21,4″ O51.10311944444413.6559361111117Koordinaten: 51° 6′ 11,2″ N, 13° 39′ 21,4″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Sachsen

Der Bahnhof Radebeul-Weintraube ist heute ein Haltepunkt der S-Bahn Dresden in der Mitte von Radebeul. 1838 lag hier der erste Haltepunkt auf dem Gebiet der Lößnitzgemeinden an der ältesten deutschen Ferneisenbahnverbindung Leipzig–Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau der von 1837 bis 1839 eingerichteten Ferneisenbahnverbindung Leipzig–Dresden wurde von beiden Seiten gleichzeitig begonnen. Das Teilstück von Dresden bis Weintraube wurde am 19. Juli 1838 eröffnet, gleichzeitig wurde auf Höhe des heutigen Bahnhofs Radebeul-Weintraube die erste „Station“ auf dem heutigen Stadtgebiet von Radebeul eingeweiht. In Anlehnung an das sich in der Nähe befindliche Weingut Zur Weintraube nebst Gasthof erhielt die Haltestelle den Namen Weintraube. Der Gastwirt nutzte die Gelegenheit, eine Filiale seiner Restauration direkt an der Bahn zu eröffnet, die Kleine Weintraube.

Am 3. November[1] (oder 16. September)[2] 1838 wurde das Teilstück Weintraube über Coswig bis Oberau vor dem damaligen Tunnel eröffnet. Nach Eröffnung der Gesamtstrecke Leipzig–Dresden 1839 wurde bis 1840 auf ganzer Strecke die Zweigleisigkeit hergestellt und ebenfalls 1840 der Haltepunkt in Kötzschenbroda (Bahnhof Radebeul West) eröffnet, 1860 der in Radebeul (Bahnhof Radebeul Ost). Diese beiden letzteren Haltestellen wurden später zu Bahnhöfen ausgebaut.

An der Station Weintraube wurde auch die erste Wartehalle in der Lößnitz errichtet, die jedoch nach Einführung des Rechtsfahrens 1883 und Untertunnelung des Bahnkörpers 1887 durch einen Neubau ersetzt werden musste, welcher wiederum 1972 abgerissen wurde.

In Weintraube wie auch in Kötzschenbroda hielten die Züge in den ersten Jahren nur an bestimmten Tagen. Der Kötzschenbrodaer Fahrplan von 1876[1] weist aus, dass nicht alle der täglich 37 Reisezüge auch in Weintraube hielten, einige davon auch nur „nach Bedarf“.[1]

1900 begann der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke. 1903 erhielt der Haltepunkt den Namen Serkowitz und 1905, nach der Eingemeindung von Serkowitz nach Radebeul, den Namen Radebeul Weintraube.

1945 wurden im Zuge von Reparationsleistungen alle Gleise bis auf das südliche rückgebaut, und damit war nur noch ein Bahnsteig in Betrieb. Nur noch wenige Züge hielten hier, und oft wurden Fernverkehrszüge aus einer Richtung gebündelt über die einspurige Strecke geschickt.

Anfang der 1960er Jahre wurde zur Herstellung einer künftigen Dreigleisigkeit das nördliche Gleis wieder verlegt sowie in der Mitte dazwischen ein Gleis mit entsprechend großer Lichtraumumgrenzung nach beiden Seiten für sowjetische Breitspurwagen (Spurweite 1520 mm). Das verschlissene südliche Gleis wurde abgebrochen. Ab 1982 wurde das südliche Gleis wieder verlegt und anschließend die beiden anderen saniert. Das mittlere Gleis konnte für Züge in beiden Richtungen verwendet werden, die jedoch aufgrund des fehlenden Bahnsteigs nicht in Radebeul Weintraube halten konnten. Wegen der Weichenlage und Stellwerkstechnik in Dresden wurde der gesamte Verkehr Richtung Westen über das nördliche Gleis geführt, der S-Bahn-Verkehr nach Dresden, der hier auch hielt, ging über das südliche Gleis.

Heute ist Radebeul-Weintraube ein Haltepunkt der S-Bahn-Linie S1 im Verkehrsverbund Oberelbe.

Aufbau

Der Bahnhof Radebeul-Weintraube ist ein reiner Durchgangsbahnhof mit zwei Bahnsteigen.

Es ist geplant, den Bahnhof wieder vierspurig auszubauen, also statt des mittleren Gleises mit der großen Lichtraumumgrenzung für sowjetische Breitspurwagen wieder zwei Gleise in normalem Abstand zu verlegen. Der südliche Bahnsteig soll außer Funktion gehen, und das südliche Gleispaar soll den Fern-Durchgangsverkehr aufnehmen. Das nördliche Gleispaar soll den S-Bahn-Verkehr mit einem Inselbahnsteig statt des heute nördlichen Bahnsteigs aufnehmen.[1]

Literatur

  • Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz, 2., leicht geänderte Auflage 2006, ISBN 3-938460-05-9
  • verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul (1997 ff.)
    - insbesondere der Beitrag Radebeuler Eisenbahngeschichte, von Heinz Hoffmann, ebd., 2006.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul (1997 ff.)
    - insbesondere der Beitrag Radebeuler Eisenbahngeschichte, von Heinz Hoffmann, ebd., 2006.
  2. Bahnstrecke Leipzig–Dresden

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