- Spindlerbrunnen
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Bild Spindlerbrunnen, 2011 Basisdaten Ort: Berlin, Berlin-Mitte Geografische Lage: 52° 30′ 43″ N, 13° 24′ 4″ O52.51194444444413.401111111111Koordinaten: 52° 30′ 43″ N, 13° 24′ 4″ O Verwendung: Brunnen Bauzeit: 1891–1892 Architekten: Kyllmann & Heyden Baustil: Neorenaissance Technische Daten Höhe: 6,50 m Stockwerke: 2 Durchmesser: Obere Schale: 3,0 m,
Untere Schale: 4,0 m,
Becken: 10,0 mGewicht: Obere Schale: 12 t,
Untere Schale: 7 t,
Gesamt: 50 tBaustoff: schwedischer roséfarbener Granit, Schalenträger seit 1997 aus sog. Cappucinski-Granit Der Spindlerbrunnen ist eine Brunnenanlage auf dem Spittelmarkt in Berlin-Mitte.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung der Anlage
Der Brunnenstock ist ein in Anlehnung an Renaissancevorbilder gestalteter, zweistufiger Schalenbrunnen. Das Material ist schwedischer roséfarbener Granit. Einschließlich Sockel hat er eine Gesamthöhe von 6,50 Meter.
Das Wasser tritt an der Spitze nach oben aus, fließt dann von der oberen Schale in die untere und dann weiter in das runde Brunnenbecken. Die obere Schale misst 3 Meter im Durchmesser, die untere 4 Meter. Sie wurden aus jeweils einem Stück Granit hergestellt. Das Brunnenbecken hat einen Durchmesser von 10 Meter.
Das Gesamtgewicht des Brunnens beträgt 50 Tonnen. Die untere Schale wiegt 12 Tonnen, die obere 7 Tonnen.
In seinem Kreislauf befinden sich 5.000 Liter Wasser, wovon durch Verdunstung pro Tag etwa 30 bis 40 Liter verloren gehen.
Geschichte
Carl Spindler, Leiter der Firma W. Spindler in Berlin-Spindlersfeld, stiftete den Brunnen 1891 der Stadt Berlin zur Erinnerung an seinen Vater Wilhelm Spindler, den Gründer der nach ihm benannten Firma. Die Firma hatte in der Nähe des Spittelmarktes in der Wallstraße 9-13 ihren Ursprung.
Das Architektenduo Kyllmann & Heyden bestehend aus Walter Kyllmann, Wilhelm Spindlers Schwiegersohn, und Adolf Heyden entwarf den Brunnen. Die Schleifarbeiten wurden von der Marmorschleiferei M. L. Schleicher in der Lehrter Straße ausgeführt.
1927 musste der Brunnen wegen des Baus der U-Bahnlinie 2 vom Spittelmarkt weichen und kam in den Volkspark Köpenick gegenüber dem Krankenhaus Köpenick. 1981 restaurierte man den Spindlerbrunnen und setzte ihn wieder in die Nähe seines ursprünglichen Standortes auf dem Spittelmarkt zurück, nachdem dieser in den 70er Jahren umgestaltet worden war.
Ende 1991 musste der Brunnen wegen rissiger Sockelelemente erneut abgebaut und umfangreich rekonstruiert werden, sodass er bis März 1995 wieder nicht auf dem Platz stand. Dabei wurden die Schalenträger komplett neu hergestellt. Die Restaurateure suchten dafür den Originalgranit in Schweden, mussten aber auf sogenannten Cappucinski-Granit aus der Ukraine ausweichen, da der Originalgranit keine ausreichende Qualität hatte. Die Gesamtkosten der Reparaturarbeiten beliefen sich auf 500.000 DM.
Anfang 2005 wurde der Brunnen erneut demontiert, um dem Bau eines neuen Bürogebäudes direkt am Spittelmarkt Platz zu machen. In einem Depot des Straßen- und Grünflächenamtes Mitte in Wedding wurde er gelagert und auf Schäden untersucht. Ab dem Frühjahr 2007 soll das Wasser am neuen Platz des Brunnens in der Grünanlage Friedrichswerder in der Nähe des alten Standortes wieder fließen. Für die Gestaltung der Grünanlage wurde von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein Realisierungswettbewerb durchgeführt.[1]
Bedeutung
Der Spindlerbrunnen gilt als „in Qualität und Größe einzigartig in Europa“.[2]
Er ist neben dem Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus und dem Brunnen der Völkerfreundschaft auf dem Alexanderplatz, einer der wichtigsten Brunnen im Ortsteil Mitte.
Ein stilisiertes Bild des Spindlerbrunnens bildet heute das Logo der Stadtteilvertretung Spreeinsel.
Weblinks
- Stadtteilvertretung Spreeinsel zum Spittelmarkt (mit zwei Bildern zur 2005er Demontage und einem historischen Bild)
- Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Realisierungswettbewerb „Zwei Parks auf dem Friedrichswerder“
Quellen
- berlin.de: Öffentliche Brunnen in Berlin-Mitte: Spindlerbrunnen
- Der „Spindlerbrunnen“ bei luise-berlin.de
- Claudia Fuchs: Nach dem Knopfdruck kam das Wasser, Berliner Zeitung, 10. Juni 1995
Einzelnachweise:
- ↑ Birgitt Eltzel: Der Koloss zieht ins Depot, Berliner Zeitung, 21. Januar 2005
- ↑ Ein Vorhang aus Wasser, Berliner Zeitung, 9. Juni 1997
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