Sportclub Riessersee

Sportclub Riessersee
SC Riessersee
SC Riessersee
Größte Erfolge
  • Deutscher Meister 1927, 1935, 1938, 1941, 1947, 1948, 1950, 1960, 1978, 1981
Vereinsinfos
Geschichte SC Riessersee (1920−1995)
SC Riessersee Eishockey-Vermarktungsgesellschaft mbH (seit 1995)
Standort Garmisch-Partenkirchen
Stammverein SC Riessersee e.V.
Liga 2. Eishockey-Bundesliga
Spielstätte Olympia-Eissport-Zentrum
Kapazität 8.500 Plätze
Geschäftsführer Ralph Bader
Cheftrainer N.N.
Saison 2008/09 11. Platz,
Playoff-Viertelfinale

Der Sportclub Riessersee ist ein deutscher Sportverein aus Garmisch-Partenkirchen, der besonders durch seine Eishockeyabteilung bekannt ist. Die Profimannschaft ist seit 1995/96 in die SC Riessersee Eishockey-Verwaltungsgesellschaft mbH ausgegliedert.

Die GmbH überstand im Sommer 2004 zum zweiten Mal nach 2002 das Insolvenzverfahren und wurde – nach ihrem Lizenzentzug im Dezember 2003 für die 2. Bundesliga – in die Oberliga aufgenommen. Seit der Saison 2007/08 ist der SC Riessersee wieder in der 2. Bundesliga akitv. Seine Heimspiele trägt der Verein im Olympia-Eissport-Zentrum aus, welches Platz für 8.500 Zuschauer bietet.

Zwar wurde der Verein schon am 12. Oktober 1920 gegründet, doch erst 1922 wurde der Sportclub in das Vereinsverzeichnis eingetragen. In dieser Zeit bot der Club folgende Sportarten an: im Winter Bobsport, Eishockey, Eislaufen, Eisschießen, Eistanz und Skijöring, im Sommer auch Golf, Hockey, Tennis und Bergsport. Seine Eishockeyabteilung entstand 1923 durch den Übertritt vieler Spieler des MTV 1879 München und den MEV 1883 München. Beim Verein sind die Nachwuchsarbeit und die Damenmannschaft angesiedelt, während die ab 2001/02 wieder existierende Amateurmannschaft seit der Saison 2004/05 nicht mehr gemeldet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Eishockeyabteilung

Der SCR war von 1923 bis 1943, 1947 und 1948 Teilnehmer an der Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft, die oft auf dem Riessersee in Garmisch-Partenkirchen ausgetragen wurde. Schon 1925 konnte man die Vizemeisterschaft feiern, zwei Jahre später wurde die erste Meisterschaft an den Riessersee geholt. Auch 1935, damals zum ersten Mal im Olympiastadion in Garmisch, 1938 und 1941, unter dem späteren Reichstrainer Bobby Bell, wurde man jeweils zur besten deutschen Vereinsmannschaft gekürt. Im Zweiten Weltkrieg kam Gustav Jaenecke zum SCR, der das Team zu den deutschen Meisterschaften 1947, 1948 und 1950 (erstmals in der Oberliga) führte.

Als Gründungsmitglied der Oberliga und der Eishockey-Bundesliga war der SCR mit Ausnahme der Saison 1967/68 bis zum Abstieg 1987 immer in der höchsten Spielklasse vertreten. Zudem gewann der Verein in dieser Zeit mehrfach die Deutsche Meisterschaft, so unter Jozef Golonka 1978 und Jano Starsi drei Jahre später. Von 1987 an spielte der Verein bis zum erneuten Abstieg 1993 in der alten 2. Bundesliga Süd. Dort musste der SCR drei Jahre mit dem Zusatz i.K. spielen, da der Verein Konkursantrag stellen musste und unter Konkursverwaltung am Spielbetrieb teilnahm.

Bei der Neueinteilung der Ligen mit der Einführung der DEL 1994 wurde der SCR in die 1. Liga Süd eingestuft. Durch das Spielbetriebsende der Maddogs München im Dezember 1994 wurde ein Platz in der DEL 1995/96 frei. Da weder der EC Timmendorf noch der EHC Freiburg in die DEL wollten, konnte der SC Riessersee in die DEL nachrücken.

Der Unternehmer Thomas Fahlenbach wollte das Risiko der DEL-Teilnahme finanziell absichern und dafür wurde die Mannschaft in die SC Riessersee Eishockey-Vermarktungsgesellschaft mbH ausgelagert. Am Ende der Saison 1995/96 wurde dann die DEL-Lizenz gekündigt und die GmbH sollte das erste Mal in ihrer Geschichte in Insolvenz gehen, obwohl man sogar die Play-Offs erreichen konnte.

Nach dem kurzen DEL-Gastspiel nahm der SCR wieder an der 1. Liga Süd teil und war 1998 Gründungsmitglied der 2. Eishockey-Bundesliga. Mit der Auslagerung der Organisation des Spielbetriebs der Liga aus dem Deutschen Eishockey Bund in die ESBG wurde die GmbH jetzt anstelle des Vereins offizieller Lizenznehmer. Im Jahr 2002 wie 2003 auf 2004 musste die GmbH erneut ein Insolvenzverfahren überstehen, wobei die Kölner Haie Mitgesellschafter wurden.

Im Sommer 2006 übernahm der Alleingesellschafter der Sinupret Ice Tigers, Günther Hertel, die noch nicht von ihm gehaltenen Anteile an der GmbH, die damit eine Kooperation mit den Ice Tigers eingegangen hat.

Im Laufe der Saison 2006/07 gelang es der Mannschaft, die Vorrunde als Erster zu beenden und das Playoff-Viertelfinale gegen den EC Peiting mit 4:1-Siegen zu überstehen. Im entscheidenden Halbfinale um den Aufstieg in die Asstel Eishockey Liga unterlag die Mannschaft jedoch dem EV Ravensburg nach vier Niederlagen. Da allerdings die Grizzly Adams Wolfsburg durch den Gewinn der Asstel Eishockey Liga-Meisterschaft den Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga 2007/08 schafften, durfte der SC Riessersee das Saisonziel Aufstieg in die 2. Liga doch noch feiern.

Mannschaft

Aktueller Kader der Saison 2008/09

Stand 28. Januar 2009

# Name Position Geburtsdatum Beim SCR seit Nationalität Verein 07/08 (Liga)
1 Mark McArthur Torwart 16. November 1975 2005 Kanada SC Riessersee (2.Bundesliga)
33 Florian Hechenrieder (1) Torwart 4. August 1986 2007 Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
4 Rob Brown Verteidiger 9. April 1981 2007 Kanada SC Riessersee (2.Bundesliga)
7 Michael Höck (1,2) Verteidiger 20. Mai 1986 2005 Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
12 Sebastian Eickmann (1,2,3) Verteidiger 3. September 1989 2005 Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
27 Mats Lindmark Verteidiger 21. Oktober 1974 2006 Schweden/Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
67 Bernhard Ebner (1,3) Verteidiger 12. September 1990 2008 Deutschland SC Riessersee (DNL)
87 Andreas Paderhuber Verteidiger 26. April 1978 2006 Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
10 T.J. Guidarelli Stürmer 27. Januar 1977 2008 USA HC Amiens Somme (Ligue Magnus)
13 Chris Stanley Stürmer 18. Juni 1979 2008 Kanada Asiago Hockey (Serie A)
15 Simon Maier (1) Stürmer 1. Januar 1987 2007 Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
17 George Kink Stürmer 26. August 1982 2006 Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
18 Brad Self Stürmer 27. Februar 1981 2006 Kanada SC Riessersee (2.Bundesliga)
21 Tobias Biersack (1,3) Stürmer 25. März 1990 2008 Deutschland SC Riessersee (DNL)
22 Alan Reader Stürmer 10. Juni 1978 2008 Deutschland Lausitzer Füchse (2.Bundesliga)
23 Benedikt Kastner (1) Stürmer 28. Dezember 1986 2008 Deutschland Moskitos Essen (2.Bundesliga)
28 Mike Ouellet Stürmer 5. Juni 1982 2009 Kanada Visby/Roma HC (Division 2)
29 Florian Vollmer (5) Stürmer 23. Mai 1984 2009 Deutschland ETC Crimmitschau (2.Bundesliga)
32 Mattias Wikström Stürmer 28. Januar 1973 2007 Schweden/Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
37 Mats Schöbel (1,4) Stürmer 5. April 1986 2008 Deutschland Kölner Haie (DEL)- Förderlizenz
57 Troy Bigam Stürmer 17. November 1975 2007 Deutschland SC Riessersee (2.Bundesliga)
79 Andrew McPherson Stürmer 28. April 1979 2008 Kanada Straubing Tigers (DEL)
Spieler spielt mit einer ausländischen Spielerlizenz

Spieler

Mitglieder der Hockey Hall of Fame Deutschland

Innenraum des deutschen Eishockeymuseums in Augsburg

In die „Hall of Fame“ des deutschen Eishockeymuseums werden Persönlichkeiten aufgenommen, die sich um den Eishockeysport in Deutschland verdient gemacht haben. Von den aufgenommenen Akteuren wirkten beim SC Riessersee:

(Teamzugehörigkeit und Tätigkeit/Position in Klammern)

Weitere bedeutende (ehemalige) Spieler

Teilnahmen von Spielern am ESBG All-Star Game

Das ESBG All-Star Game findet seit 2006 jährlich statt und vereint die besten Spieler der 2. Bundes- und Oberliga.

Teilnahmen am All-Star-Game während der Teamzugehörigkeit
Name Position Teilnahme(n) Team
Kanadier Mark McArthur Torwart 2006, 2007, 2008 Team United Nations
Kanadier Jade Galbraith Stürmer 2007 Team United Nations
Deutscher Andreas Brockmann Trainer 2007 Team Schwarz-Rot-Gold
Deutsch-Schwede Mats Lindmark Verteidiger 2008 Team Schwarz-Rot-Gold
Deutscher Marcus Bleicher Trainer 2008 Team Schwarz-Rot-Gold

Trainer

Spielstätte

Olympia-Eisstadion
Standort Garmisch-Partenkirchen, Deutschland
Eröffnung 1934
Architekt Hanns Ostler, Theo Pabst (ursprüngliches Stadion)
Franz Hart (Umbau 1964)
Nutzer SC Riessersee (seit 1936)
Kapazität 8.500

Das Olympia-Eistadion wurde für die Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen errichtet. Das Eissport-Zentrum umfasst neben dem Olympia-Eisstadion eine zweite Halle mit Eisfläche und einer 670 Zuschauer fassenden Tribüne, zudem gibt es eine Curling-Halle mit drei Bahnen sowie eine Eisfläche im Freien mit einem Spielfeld für die Eisstockschützen.

Der Bau des von Hanns Ostler und Theo Pabst (Eisanlage) entworfenen Hauptstadions des Zentrums wurde bereits 1934 nach nur 106 Arbeitstagen abgeschlossen, sodass das reine Freiluftstadion mit einer Kapazität von 7.000 Zuschauern zu den Olympischen Spielen 1936 vollständig funktionsbereit war. Schon 1939 wurde die Arena nochmals modernisiert und ausgebaut. Im Jahr 1940 plante Hanns Ostler einen Umbau, der das Stadion durch drei Eisbahnen mit 9.000 m² Eisfläche ersetzen wollte. Außerdem sollte zusätzlich ein Trainingsstadion sowie eine große 400 m-Schnellaufbahn errichtet werden. Die Pläne wurden jedoch nicht ausgeführt.

Die vollständige Überdachung des Stadions erfolgte allerdings erst im Jahr 1964 nach einem Entwurf von Franz Hart durch die Firmen Frisch/Krupp-Altlach. Zu den damaligen Umbauarbeiten gehörte zudem der Umbau der Tribünen, sodass die maximale Kapazität seit 1964 10.500 Plätze betrug.

Seit dem letzten Umbau im Jahr 1994, bei dem die komplette Südtribüne, die vormals aus Stehplätzen bestand, in eine Sitztribüne umgewandelt wurde, finden rund 8.500 Zuschauer in der Arena Platz.

Sonstiges

Frauen

Die Frauenmannschaft wird seit 2001 vom Stammverein SC Riessersee organisiert und spielt aktuell in der Eishockey-Bundesliga. Gegründet wurde das Team 1986 als TuS Geretsried, bis 1991 spielte der Verein in der Landesliga Bayern und stieg dann erstmals in die Bundesliga auf. Die Mannschaft qualifizierte sich bis 2000 als "Moskitos-Geretsried" in jedem Jahr für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, die sie in der Saison 1993/94 zum ersten und bisher einzigen Mal gewinnen konnte. 1999 und 2000 wurde man jeweils Vizemeister.

2001 zog die Mannschaft nach Garmisch-Partenkirchen um und musste deshalb außer Konkurrenz in der Bundesliga spielen. 2002 folgte der Zwangsabstieg Bayernliga, aus der man nach nur einer Spielzeit wieder in die Bundesliga zurückkehren konnte.

Bob- und Schlittenabteilung

Der SC Riessersee war der Heimatverein von Horst Floth, Welt- Europa- und Deutscher Meister sowie zweifacher Bronzemedaillengewinner bei Olympischen Spielen. Aktuell gehört der Naturbahnrodler Björn Kierspel dem Nationalkader an.

Literatur


Weblinks



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