- SC Riessersee
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SC Riessersee Größte Erfolge - zehnfacher Deutscher Meister
- 14-facher Deutscher Vizemeister
- Deutscher Zweitliga-Meister 1968
- Deutscher Pokalsieger DEV 1966
- Deutscher Oberliga-Meister 2011
Vereinsinfos Geschichte SC Riessersee (seit 1920) Standort Garmisch-Partenkirchen Stammverein SC Riessersee e.V. Vereinsfarben Blau-Weiß Liga 2. Eishockey-Bundesliga Spielstätte Olympia-Eissport-Zentrum Kapazität 6.929 Plätze (davon 3.530 Sitzplätze) Geschäftsführer Ralph Bader Cheftrainer Zdeněk Trávníček Kapitän Tim Regan Saison 2011/12 Der Sportclub Riessersee ist ein deutscher Sportverein aus Garmisch-Partenkirchen, der besonders durch seine Eishockeyabteilung bekannt ist, die zwischen 1927 und 1981 zehn Mal Deutscher Meister wurde. Die Profimannschaft ist seit 1995/96 in die SC Riessersee Eishockey-Verwaltungsgesellschaft mbH ausgegliedert.
Die GmbH überstand im Sommer 2004 zum zweiten Mal nach 2002 das Insolvenzverfahren und wurde – nach ihrem Lizenzentzug im Dezember 2003 für die 2. Bundesliga – in die Oberliga aufgenommen. Seit der Saison 2007/08 war der SC Riessersee wieder in der 2. Bundesliga aktiv, ist jedoch nach erneutem Lizenzentzug in der Saison 2010/2011 in der Oberliga aktiv gewesen und konnte nicht nur den Oberliga Meistertitel (der erste Titelgewinn seit 30 Jahren) einstreichen, sondern sogar zur Saison 2011/12 wieder in die 2. Eishockey-Bundesliga aufsteigen. Beim Stammverein sind hingegen die Nachwuchsarbeit, die Damenmannschaft und die Amateurmannschaft angesiedelt. Ihre Heimspiele tragen die Mannschaften des SC Riessersee im Olympia-Eissport-Zentrum aus, welches Platz für 7.000 Zuschauer bietet, die Vereinsfarben sind weiß und blau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfangsjahre (1920 bis 1945)
Platzierungen bis 1944[1]Saison Vorrunde Finalrunde 1924 – 3. Platz 1925 – 2. Platz 1926 – Halbfinale 1927 1. Platz Meister 1928 1. Platz 2. Platz 1929 1. Platz 2. Platz 1930 2. Platz 4. Platz 1931 2. Platz unbekannt 1932 – 2. Platz 1933 1. Platz 2. Platz 1934 – 2. Platz 1935 1. Platz Meister 1936 – 2. Platz 1937 1. Platz 2. Platz 1938 1. Platz Meister 1939 1. Platz Disqualifizierung 1940 2. Platz 3. Platz 1941 1. Platz Meister 1942 1. Platz Finale 1943 – Finale Statistik 1924–1944 Meistertitel 1927, 1935, 1938, 1941 Vizemeister 1925, 1928, 1929, 1932, 1933, 1934, 1936, 1937 Spiele 68 Punkte 97:39 Tore 242:67 Siege
Unentschieden
Niederlagen46
17
5Der Sportclub Riessersee wurde am 12. Oktober 1920 im Luxushotel Riessersee gegründet. Initiatoren waren Hansheinrich Kirchgeßner, Wilhelm von Hillern-Flensch – welcher zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde – sowie der Besitzer des Hotels, Leonhard Buchwieser, die unter dem Dach des SC die Sportarten Bobsleigh, Eishockey, Eislauf, Eisschießen, -schnelllauf und -tanz sowie Golf, Hockey und Tennis organisierten. Buchwieser stellte hierbei alle bestehenden Sportanlagen rund um den Riessersee an den Verein und am 10. Februar 1922 erfolgte der Eintrag in das Vereinsregister, bei dem bewusst auf die involvierten Ortsteile Garmisch und Partenkirchen im Vereinsnamen verzichtet wurde. Bereits im ersten Jahr verzeichnete der Club 87 Mitglieder.
„Mit dem 1. Jannar 1921 übernimmt der Sportclub Rießersee sämtliche am Rießersee und an den Rießerhängen (nordhängen des Kreuzeckgeländes) gelegene Sportanlagen, Bahnen und Plätze in eigene Verwaltung, deren Unterhaltung, Neuerstellung, sowie das Protektorat über die sportlich-technischen und gesellschaftlichen Veranstaltungen.“
– Garmisch-Partenkirchener Generalanzeiger, 41. Jahrgang vom 1. Januar 1921
Von Franz Kreisel und Karl Neustifter wurde am 23. Dezember 1923 nach dem Übertritt vieler Spieler des MTV München 1879 und den MEV 1883 München die Eishockey-Abteilung gegründet. Bereits am 13. Januar des darauffolgenden Jahres erfolgte das erste Spiel gegen den MTV München, aus dem die Mannschaft von der Zugspitze mit 2:1 siegreich hervor ging und einen gestifteten Pokal gewann.[2] Nach der Auflösung der Eishockeyabteilung des MTV und dem Beitritt der Spieler zum SCR trat die Mannschaft 1924 erstmals bei internationalen Turnieren und um die Deutsche Meisterschaft an. Dabei wurden die Oberbayern hinter dem Berliner Schlittschuhclub nationaler Vizemeister.
Aufstellung bei der ersten Deutschen Meisterschaft Matthias Leis • Hans Schmid • Franz Kreisel • Alex Gruber • Martin Schröttle • Rau • Marquard Slevogt • Fritz Rammelmayr Neben den parallel stattfindenden Bayerischen Meisterschaften und dem Gewinn der zweiten Mannschaft dessen fand am 6. Februar 1927 die Deutsche Meisterschaft am Kobelhang in Füssen statt, bei der der SC Riessersee im Finale den SC Charlottenburg mit 2:1 besiegte und damit den ersten deutschen Meistertitel gewann.
Gleichzeitig stellten die Garmisch-Partenkirchener einen Großteil der nationalen Auswahlspieler, die an Olympia- und Weltmeisterschaften teilnahmen. Im weiteren Verlauf der Deutschen Meisterschaft belegte die Mannschaft 1928 sowie ein Jahr später den zweiten Rang hinter dem damaligen „Dauerrivalen“ Berliner Schlittschuhclub. Das Jahr 1930 stellte den vorläufigen Höhepunkt des deutschen Eishockeys dar. Nach dem Gewinn der Bayerischen Meisterschaft über den EV Füssen vertraten vier Spieler des SC Riessersee die deutsche Auswahl, welche den Europameistertitel und die Vizeweltmeisterschaft errungen. Die nationale Meisterschaft wurde 1932 auf dem Riessersee ausgetragen, konnte jedoch aufgrund der Witterungsbedingungen nicht zu Ende geführt werden. Das Ergebnis des „kleinen Finales“ im Spiel um Platz Drei zwischen dem SCR und der Münchner Eislauf-Verein ist unbekannt.[3]
Im Olympiajahr 1932 – so gewannen sechs einheimische Spieler bei den Olympischen Spielen 1932 in Lake Placid mit der deutschen Nationalmannschaft die Bronzemedaille[4] – wurde die Mannschaft erneut durch Spieler des MEV 1883 München verstärkt und wurde Vizemeister. Durch die Eröffnung einer Kunsteisbahn in München stand den Spielern nun auch eine regelmäßige Trainingsstätte zur Verfügung.[5][2] Durch die nationalen Erfolge und dem positiven Ruf des Vereins kam es am 31. Dezember 1931 im Rahmen der „Tour of Europe“ zu einem freundschaftlichen Aufeinandertreffen mit den Edmonton Superiors[6], einem damals erfolgreichem Team aus Kanada. Im Finale der Deutschen Meisterschaft standen sich auf der Glaspalast-Bahn in München erneut der BSC und der SC Riessersee gegenüber. Das Spiel endete mit 2:1 nach Verlängerung, wurde allerdings aufgrund eines Torrichterfehlers annulliert und konnte wegen des einsetzenden Tauwetters zunächst nicht wiederholt werden. Erst Anfang der folgenden Saison gab es ein Nachholspiel im neugebauten Prinzregentenstadion in München, welches die Berliner mit 1:0 gewannen und die Oberbayern damit zum fünften Mal Vizemeister wurden. Dies wiederholte sich im darauf folgenden Jahr, als sich die Mannschaft wieder im Endspiel dem SC Brandenburg-Berlin geschlagen geben musste.
Im Dezember 1934 fanden zum ersten Mal Eishockeyspiele im Olympiastadion statt. Der erste Gegner hierbei war der HC Mailand. In der Deutschen Meisterschaften belegte der SCR nach der Vorrunde den ersten Platz und besiegte am 17. Februar 1935 den EV Füssen mit 2:1 und wurde damit zum zweiten Mal Deutscher Meister. Nach zwei weiteren Vizemeistertiteln konnte 1938 wieder im heimischen Olympiastadion die Meisterschaft errungen werden. Im Jahr darauf wurde der SCR vom Gauführer XVI des NSRL wegen unsportlichen Verhaltens anlässlich eines Spieles beim Drei-Städtewettkampf Berlin–München–Wien disqualifiziert und durfte nach einem ersten Platz nach der Vorrunde nicht in der Endrunde im Berliner Sportpalast teilnehmen.[3] Trotz Kriegsbeginn wurden im Winter 1939/40 weiterhin sportliche Wettkämpfe ausgetragen. Neben der „5. Internationalen Wintersportwoche“ erreichten die Garmisch-Partenkirchener den dritten Platz in der Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft. Unter dem späteren Reichstrainer Bobby Bell wurde der SCR 1941 zum vierten Mal zur besten deutschen Vereinsmannschaft gekürt[3], nachdem die Mannschaft zunächst die Bayerische Meisterschaft gewann. In den Folgejahren wurden die Finalrunden jeweils nur bis zum Halbfinale gespielt, da viele Mannschaften aufgrund der Kriegsereignisse und -einberufungen mit Aufstellungsschwierigkeiten zu kämpfen hatten. Am 4. August 1944 gab der Nationalsozialistische Reichsbund für Leibesübungen schließlich bekannt, dass die Reichsmeisterschaften im Deutschen Sport eingestellt werden und somit in den letzten Kriegsmonaten keine Sportwettbewerbe mehr ausgetragen wurden. Damit kam zunächst auch das Eishockey unter Zugspitze zum Erliegen.
Anknüpfen an frühere Erfolge (1945 bis 1982)
Platzierungen 1947 bis 1962[7]Saison Liga Finalrunde 1947 – Meister 1947/48 OL Meister 1948/49 OL 3. Platz 1949/50 OL Meister 1950/51 OL 3. Platz 1951/52 OL 2. Platz 1952/53 OL 2. Platz 1953/54 OL 5. Platz 1954/55 OL 3. Platz 1955/56 OL 2. Platz 1956/57 OL 2. Platz 1957/58 OL 2. Platz 1958/59 BL 4. Platz 1959/60 BL Meister 1960/61 BL 3. Platz 1961/62 BL 3. Platz Statistik 1947–1962 Meistertitel 1947, 1948, 1950, 1960 Vizemeister 1952, 1953, 1956, 1957, 1958 Spiele 200 Punkte 282:118 Tore 1125:640 Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es erst wieder im November 1946 eine zunächst „Inoffizielle Deutsche Meisterschaft“, bei der der SC Riessersee teilnahm. Zur regulären Saison kam Gustav Jaenecke zum SCR, der das Team 1947 zur ersten Deutschen Meisterschaft nach dem Krieg führte, als das Endspiel gegen den Berliner Schlittschuhclub mit 10:1 gewonnen wurde. Ein Jahr später konnte die Meisterschaft erneut errungen werden. In dieser Spielzeit traten zwei Mannschaften aus Garmisch-Partenkirchen an, der SCR München und der SCR Garmisch-Partenkirchen, welche auch das Auftaktspiel in die Saison bestritten.[2] Im Sommer 1948 wurde die eingleisige Oberliga gegründet und in der zweiten Oberligasaison konnte sowohl die Senioren- als auch die Juniorenmannschaft die Deutsche Meisterschaft gewinnen. In einem vorentscheidenden Spiel der Saison 1951/52 gewann der SCR zunächst das Spiel gegen den Rivalen Preußen Krefeld mit 6:5, allerdings legten die Rheinländer wegen eines irregulären Treffers Protest ein und es musste am Saisonende ein Entscheidungsspiel zwischen beiden Mannschaften geben, welches die Krefelder letztlich gewannen.
Gründungsmitglieder der Eishockey-Bundesliga SC Riessersee • EV Füssen • EC Bad Tölz • Mannheimer ERC • Preußen Krefeld • Krefelder EV • Düsseldorfer EG • EG SC Weßling/TSV Starnberg Aufgrund der guten Jugendarbeit des Vereins wechselten in den kommenden Spielzeiten zahlreiche Talente zu Konkurrenzvereinen und schwächten damit die eigene Mannschaft. So gewann der SCR erst 1960 die nächste Meisterschaft, nachdem man sich in den Jahren zuvor mehrfach dem damals dominierenden EV Füssen geschlagen geben musste. 1958/59 wurde die Eishockey-Bundesliga gegründet, bei der Riessersee eines der Gründungsmitglieder war. Nach der Vorrunde stand die Mannschaft auf dem dritten Platz, kam jedoch in der Endrunde nur auf den vierten Platz. Nach der Saison wechselte der Leistungsträger und die „lebende Legende“ Toni Biersack nach zwölf Jahren Vereinszugehörigkeit zur SG Nürnberg. 1968 erreichte das Team die Deutsche Zweitliga-Meisterschaft (Oberliga).
Erst in der Saison 1977/78 wurde die Mannschaft erneut Deutscher Meister, als der SCR nach einem zweiten Platz in der Hauptrunde, den bisher führenden Kölner EC noch überholen konnte. Der bislang letzte Meistertitel der Garmisch-Partenkirchener folgte 1981. In einer knappen Play-off-Finalserie schlug der SC Riessersee unter Trainer Dr. Jano Starsi die Düsseldorfer EG mit 2:1 Siegen.
Wirtschaftliche Probleme und Abstieg (1982 bis 1994)
Platzierungen 1982 bis 1994Saison Liga Vorrunde Finalrunde 1982/83 1.BL 7. Platz 1983/84 1.BL 10. Platz 1984/85 1.BL 9. Platz 1985/86 1.BL 9. Platz 1986/87 1.BL 10. Platz 1987/88 2.BL 7. Platz 3. Platz 1988/89 2.BL 8. Platz 3. Platz 1989/90 2.BL 8. Platz 1. Platz 1990/91 2.BL 5. Platz 6. Platz 1991/92 2.BL 4. Platz 8. Platz 1992/93 2.BL 11. Platz 1993/94 OL 12. Platz 1982 wurde die Profimannschaft aus wirtschaftlichen Gründen vom Stammverein abgespaltet, nach fünf weiteren Bundesligajahren, in denen die Klasse dreimal erst in der Relegationsrunde gesichert wurde, erfolgte 1987 der Abstieg in die 2. Bundesliga. Als Gründungsmitglied von Ober- und Bundesliga war der SCR bis zu diesem Zeitpunkt mit Ausnahme der Saison 1967/68 bis zum Abstieg 1987 immer in der höchsten Spielklasse vertreten. Aufgrund der finanziellen Probleme durch den Abstieg musste der Verein schließlich Konkurs anmelden, sodass die Erste Mannschaft drei Jahre lang unter Konkursverwaltung und dem Zusatz i.K. am Spielbetrieb der zweiten Liga teilnahm. 1993 wurde schließlich der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga verpasst, sodass der SC Riessersee im folgenden Jahr in der Oberliga antreten musste.
DEL und erneute Insolvenz (1994 bis 1998)
Platzierungen 1994 bis 1998Bei der Neueinteilung der Ligen mit der Einführung der Deutschen Eishockey Liga im Jahr 1994 wurde der SC Riessersee wieder in die zweite Spielklasse, die inzwischen den Namen „1. Liga“ trug, eingestuft. Durch die Einstellung des Spielbetriebs der Maddogs München im Dezember 1994 wurde ein Platz in der folgenden DEL-Saison frei. Da der sportlich qualifizierte EHC Freiburg ebenso wie der Nachrücker ETC Timmendorfer Strand auf eine mögliche Aufnahme verzichteten, konnte der SC Riessersee in die DEL nachrücken, nachdem der Unternehmer Thomas Fahlenbach, welcher zu Beginn der Saison beim SC Riessersee eingestiegen war, die entsprechende Lizenz käuflich erwarb.
Daraufhin wurde die Profimannschaft unter Führung des Unternehmers Thomas Fahlenbach zur finanziellen Absicherung in die SC Riessersee Eishockey-Vermarktungsgesellschaft mbH ausgelagert, dennoch musste sich die Mannschaft am Saisonende aus wirtschaftlichen Gründen aus der DEL zurückziehen, da Fahlenbach zwar rund 700.000 DM in dieser Saison in den SC Riessersee investierte, aber aufgrund mangelnder Anerkennung im Alpspitzort, im März 1996 beim SC Riessersee ausstieg, was die kommenden wirtschaftlichen Probleme zur Folge hatte.[8] Das Team erreichte noch das Play-off-Achtelfinale aber die wirtschaftlichen Verhältnisse durch den ausstieg von Fahlenbach waren so schlecht, dass die GmbH zum ersten Mal in ihrer Geschichte in Insolvenz gehen musste. Im folgenden Jahr nahm der SCR wieder am Spielbetrieb der 1. Liga Süd teil, wo er im ersten Spieljahr zwar die Play-offs verpasste, aber den zwischen dem Neunt- und Zehntplatzierten ausgespielten „Alpenpokal“ gegen den ES Weißwasser gewinnen konnte.[4]
Gründungsmitglied der 2. Bundesliga (1998 bis 2004)
Platzierungen 1998 bis 20041998 war der SC Riessersee Gründungsmitglied der neuen 2. Bundesliga, die zunächst noch eine Spielzeit lang unter dem Namen Bundesliga ausgetragen wurde. Mit der Auslagerung der Organisation des Spielbetriebs der Liga aus dem Deutschen Eishockey-Bund in die Eishockeyspielbetriebsgesellschaft wurde die GmbH anstelle des Vereins offizieller Lizenznehmer. Im Jahr 2002 stiegen der Unternehmer und Self-Made Millionär Horst Lasse (welcher in seiner Kindheit beim SC Riessersee spielte) und seine Frau Sybil Danning nach Werben durch den damaligen Geschäftsführers Nominikat beim SC Riessersee als vermeintliche Gesellschafter ein. Dieses Intermezzo endete allerdings bereits kurz nach dem Ausstieg des Managers Peppi Heiß im Frühling 2003, da die beiden durch Nominikat geblendet wurden und gar keine Gesellschafter waren.[8][9][10] Im Jahr 2002 wie 2003 auf 2004 musste die GmbH erneut ein Insolvenzverfahren bestreiten, die beide erfolgreich abgeschlossen werden konnten. In dieser Zeit wurden die Kölner Haie Mitgesellschafter der Spielbetriebs-GmbH. Sportlich erreichte der SCR in der Saison 2002/03 das Finale um die Zweitligameisterschaft, scheiterte dort aber am späteren DEL-Aufsteiger Wölfe Freiburg.
Neubeginn, Auf- und Abstiege (seit 2004)
Platzierungen 2004 bis 2012Nach dem Insolvenzantrag 2004 und der Rettung durch Garmisch-Partenkircheners Bürgermeister Thomas Schmid, dem Insolvenzverwalter Dr. Martin Prager sowie dem neuen Geschäftsführers Ralph Bader[11][12], wurde die Mannschaft zwar aus der zweiten Liga ausgeschlossen, konnte aber einen Etat für das folgenden Spieljahr in der Oberliga stellen, wo der Klassenerhalt erst in der Abstiegsrunde gesichert werden konnte. In der Saison 2005/06 erreichte der SC Riessersee zwar die Play-offs, scheiterte dort aber bereits im Halbfinale am EV Ravensburg. Im Sommer 2006 übernahm der Alleingesellschafter der Sinupret Ice Tigers, Günther Hertel, die noch nicht von ihm gehaltenen Anteile an der GmbH, die damit eine Kooperation mit den Ice Tigers eingegangen hat.
Im Laufe der Saison 2006/07 gelang es der Mannschaft, die Vorrunde als Erster zu beenden und das Play-off-Viertelfinale gegen den EC Peiting mit 4:1-Siegen zu gewinnen. Im entscheidenden Halbfinale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga unterlag die Mannschaft jedoch erneut dem EV Ravensburg. Da allerdings die Grizzly Adams Wolfsburg durch den Gewinn der Zweitligameisterschaft den Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga schafften, durfte der SC Riessersee als Nachrücker in die 2. Bundesliga aufsteigen. Sowohl in der Saison 2007/08, als auch in der 2008/09 erreichte der SCR die Play-offs und scheiterte dort jeweils im Viertelfinale. Im Frühling 2009 entging die GmbH nur knapp einer weiteren Insolvenz, welche durch eine Zuwendung von Seiten des Unternehmers Marcus Wolsdorf abgewendet wurde.[13] Aufgrund der finanziellen Lage wurde dem Verein Anfang Juni 2010 die Lizenz für die 2. Bundesliga verweigert und er stieg in die Oberliga Süd ab.[14]
Im Frühling 2011 gewann der SC Riessersee die Finalserie der Oberliga gegen den EHC Klostersee in nur zwei Spielen und gewann damit den ersten Titel seit 1981. Durch den sportlichen Aufstieg wurden auch finanziell die Weichen für die 2. Bundesliga gestellt. Die dafür nötigen finanziellen Mittel wurden im letzten Moment aufgetrieben.[15] Der seit 2006 im Amt des Assistenztrainers befindliche Hartelt gab mit dem Aufstieg des SC Riessersee seinen Ruhestand bekannt.[16]
Anfang August wurde bekannt, dass die vakante Assitenztrainerstelle, welche zuvor von Hartelt besetzt war, nun vom ehemaligen SC Riessersee Verteidiger Andreas Raubal besetzt wurde.[17] Somit ist Raubal bereits der 4. Trainer (nach Jozef Golonka, Vladimír Dzurilla und Marcus Bleicher) in der Vereinsgeschichte, der seine letzte Saison beim SC Riessersee spielte und darauf als Trainer zuerst beim SC Riessersee hinter der Bande anheuerte.
Ende August 2011 trat Marcus Bleicher, Meistertrainer der Saison 2010/11, nach nur einem Testspiel (Sieg mit 2:5 gegen den EV Füssen) von seinem Traineramt mit sofortiger Wirkung zurück, da es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Trainer und Geschäftsführer Ralph Bader kam.[18][19]Mannschaft
Aktueller Kader der Saison 2011/12
Stand 22. August 2011
Offizielle Tätigkeit Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team Trainer Zdeněk Trávníček 13. Mai 1968 Karviná, Tschechoslowakei 2011 Wölfe Freiburg Assistent Andreas Raubal 28. September 1974 Garmisch-Partenkirchen, Deutschland 2011 - Legende: C = Center, W = Flügelstürmer, RW = Rechter Flügelstürmer, LW = Linker Flügelstürmer, F = Stürmer
Kader Historie
Unter "Kaderhistorie" befinden sich die Kader der vergangen Jahre.
Frauen
Die Frauenmannschaft wurde zwischen 2001 und 2010 vom Stammverein SC Riessersee organisiert und wurde im Mai 2010 in den eigenständigen Verein "SC Garmisch-Partenkirchen"[20] ausgelagert. Die Mannschaft spielt aktuell in der Eishockey-Bundesliga. Gegründet wurde das Team 1986 als TuS Geretsried, bis 1991 spielte der Verein in der Landesliga Bayern und stieg anschließend erstmals in die Bundesliga auf. Die Mannschaft qualifizierte sich bis 2000 als Moskitos-Geretsried in jedem Jahr für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, die sie in der Saison 1993/94 zum ersten und bisher einzigen Mal gewinnen konnte. 1999 und 2000 wurde man jeweils Vizemeister.
2001 zog die Mannschaft nach Garmisch-Partenkirchen um und musste deshalb außer Konkurrenz in der Bundesliga spielen. 2002 folgte der Zwangsabstieg in die Bayernliga, aus der man nach nur einer Spielzeit wieder in die Bundesliga zurückkehren konnte.
Amateure
Nachdem die seit der Saison 2001/02 wieder existierende Mannschaft zur Saison 2004/05 nicht mehr gemeldet wurde, wurde sie zur Saison 2009/10 wieder vom SCR für die - sechstklassige - Bezirksliga Bayern gemeldet.
Nachwuchs
Die Jugendmannschaft des SC Riessersee ist Gründungsmitglied der Deutschen Nachwuchsliga teil, welche sie im Premierenjahr 2000 zum ersten und bisher einzigen Mal gewinnen konnte. Die Schülermannschaft nimmt an der Bayernliga teil, während Knabenmannschaft sowie die Klein- und Kleinstschüler in der jeweiligen Leistungsklasse A spielen.
Spieler und Spielerinnen
Mitglieder der Hockey Hall of Fame Deutschland
In die „Hall of Fame“ des deutschen Eishockeymuseums werden Persönlichkeiten aufgenommen, die sich um den Eishockeysport in Deutschland verdient gemacht haben. Von den aufgenommenen Akteuren wirkten beim SC Riessersee:
- Ignaz Berndaner
- Anton Biersack
- Christina Fellner
- Lorenz Funk
- Jozef Golonka
- Josef „Peppi“ Heiß
- Martin Hinterstocker
- Georg Holzmann
- Ernst Höfner
- Gustav Jaenecke
- Gerhard Kießling
- Udo Kießling
- Hans Rampf
- Franz Reindl
- Jürgen Rumrich
- Hans Zach
- Joachim Ziesche
Weitere bedeutende (ehemalige) Spieler
Trainer in der Hockey Hall of Fame Deutschland
- Dr. Ján Starší
Teilnahmen von Spielern am ESBG All-Star Game
Das ESBG All-Star Game findet seit 2006 jährlich statt und vereint die besten Spieler der 2. Bundes- und Oberliga.
Teilnahmen am All-Star-Game während der Teamzugehörigkeit Name Position Teilnahme(n) Team Mark McArthur Torwart 2006, 2007, 2008 Team United Nations Jade Galbraith Stürmer 2007 Team United Nations Andreas Brockmann Trainer 2007 Team Schwarz-Rot-Gold Mats Lindmark Verteidiger 2008 Team Schwarz-Rot-Gold Marcus Bleicher Trainer 2008 Team Schwarz-Rot-Gold Trainer seit 1975
Saison Trainer seit 08/2011 Zdeněk Trávníček 06/2010–08/2011 Marcus Bleicher 04/2009–06/2010 Maurizio Mansi 10/2008–04/2009 Gerhard Brunner 08/2008–10/2008 Kim Collins 08/2007–03/2008 Marcus Bleicher 10/2005–04/2007 Andreas Brockmann 2004–10/2005 Georg Holzmann 11/2003–03/2004 Peter Gailer 10/2003–12/2003 Douglas Bradley Saison Trainer 01/2002–09/2003 Peter Gailer 04/2000–12/2001 Peter Kathan senior 02/2000–03/2000 Josef Golonka 12/1999–01/2000 Doug McKay 05/1998–12/1999 Ron Chyzowski 1997–1998 Ernst Höfner 1996–1997 Berthold Hartelt
anschließend Ernst Höfner1995–1996 Peter Anholt
anschließend Georg Kink1994–1995 Georg Kink 1992–1993 Joachim Ziesche Saison Trainer 1991–1992 Günther Loher 1990–1991 Franz Reindl 1988–1989 Franz Reindl 1987–1988 Vladimír Dzurilla
anschließend Gerhard Kießling1985–1987 Peter Ustorf
anschließend Vladimír Dzurilla11/1983-1985 Jan Eysselt 1982–1983 Jozef Golonka 1979–1982 Jano Starsi 1975–1979 Jozef Golonka Spielstätte
Olympia-Eisstadion Daten Ort Garmisch-Partenkirchen, Deutschland Koordinaten 47° 29′ 21,2″ N, 11° 5′ 45,3″ O47.48923211.095912Koordinaten: 47° 29′ 21,2″ N, 11° 5′ 45,3″ O Eröffnung 1934 Architekt Hanns Ostler, Theo Pabst (ursprüngliches Stadion)
Franz Hart (Umbau 1964)Kapazität 6. 929 Verein(e) SC Riessersee (seit 1936)
Das Olympia-Eistadion wurde für die Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen errichtet. Das Eissport-Zentrum umfasst neben dem Olympia-Eisstadion eine zweite Halle mit Eisfläche und einer 670 Zuschauer fassenden Tribüne, zudem gibt es eine Curling-Halle mit drei Bahnen sowie eine Eisfläche im Freien mit einem Spielfeld für die Eisstockschützen.
Der Bau des von Hanns Ostler und Theo Pabst (Eisanlage) entworfenen Hauptstadions des Zentrums wurde bereits 1934 nach nur 106 Arbeitstagen abgeschlossen, sodass das reine Freiluftstadion mit einer Kapazität von 7.000 Zuschauern zu den Olympischen Spielen 1936 vollständig funktionsbereit war. Schon 1939 wurde die Arena nochmals modernisiert und ausgebaut. Im Jahr 1940 plante Hanns Ostler einen Umbau, der das Stadion durch drei Eisbahnen mit 9.000 m² Eisfläche ersetzen wollte. Außerdem sollte zusätzlich ein Trainingsstadion sowie eine große 400 m-Schnellaufbahn errichtet werden. Die Pläne wurden jedoch nicht ausgeführt.
Die vollständige Überdachung des Stadions erfolgte allerdings erst im Jahr 1964 nach einem Entwurf von Franz Hart durch die Firmen Frisch/Krupp-Altlach. Zu den damaligen Umbauarbeiten gehörte zudem der Umbau der Tribünen, sodass die maximale Kapazität seit 1964 10.500 Plätze betrug.
Seit dem letzten Umbau im Jahr 1994, bei dem die komplette Südtribüne, die vormals aus Stehplätzen bestand, in eine Sitztribüne umgewandelt wurde, finden 6.929 Zuschauer in der Arena Platz.
Bob- und Schlittenabteilung
Der SC Riessersee war der Heimatverein zahlreicher erfolgreicher Bobpiloten.
- 5-facher Deutscher Meister (zwischen 1930 und 1949)
- Deutscher Meister 1949
- 7-facher Deutscher Meister (1950 bis 1954), Doppelweltmeister 1951, Doppel-Olympiasieger 1952
- Weltmeister im Viererbob 1958, zweimaliger Vizeweltmeister und viermaliger Deutscher Meister
- Franz Wörmann
- 3-facher Deutscher Meister (1963 bis 1967)
- Welt- Europa- und Deutscher Meister (2x) sowie zweifacher Bronzemedaillengewinner bei Olympischen Spielen
- Helmut van den Ende
- Deutscher Meister 1971 und 1973
- Toni Mangold
- Deutscher Meister 1978 und 1980
- Michael Sperr
- Deutscher Meister 1988
Aktuell gehört der Naturbahnrodler Björn Kierspel dem Nationalkader an.
Curlingabteilung
Zu der Curlingabteilung gehören Spieler wie:
- Andrea Schöpp, Weltmeisterin, Europameisterin, Siegerin des Demonstrationswettbewerbs der Olympischen Winterspiele 1992 in Albertville
- Monika Wagner, Weltmeisterin, Europameisterin, Siegerin des Demonstrationswettbewerbs der Olympischen Winterspiele 1992 in Albertville
Literatur
- Gerdy Sperger: 1923 - 2003 - 80 Jahre Eishockey Sportclub Riessersee – Tradition und Zukunft, Garmisch-Partenkirchen 2003, ohne ISBN
Einzelnachweise
- ↑ scriessersee.de: Tabellenhistory 1924–1944
- ↑ a b c Gerdy Sperger: 1923–2003. 80 Jahre Eishockey Sportclub Riessersee. 2003. S. 16 ff.
- ↑ a b c Müller, Stephan. 2000. Deutsche Eishockey Meisterschaften. Norderstedt: Books on Demand. ISBN 3-8311-0997-4. S. 6–7.
- ↑ a b scriessersee.de, Chronik SC Riessersee
- ↑ mev-eisschnelllauf.de: Münchener Eislauf-Verein v. 1883 e.V. Chronik, Zugriff am 9. August 2009
- ↑ azhockey.com: Edmonton Superiors, Zugriff am 9. August 2009
- ↑ scriessersee.de: Tabellenhistory 1947–1962
- ↑ a b br-online.de: Eishockey in Bayern - SC Riessersee, Zugriff am 30. August 2010
- ↑ welt.de: Riessersee, der Onkel aus Amerika und das Ziel: Aufstieg in die DEL, Zugriff am 23. August 2011
- ↑ merkur-online.de: Regentschaft mit Lug und Trug, Zugriff am 23. August 2011
- ↑ merkur-online.de: Schmid gibt Profi-Eishockey eine Chance, Zugriff am 23. August 2011
- ↑ merkur-online.de: SCR: Bürge dringend gesucht, Zugriff am 23. August 2011
- ↑ merkur-online.de: Geheimnis gelüftet: Marcus Wolsdorf ist der Retter des SC Riessersee, Zugriff am 28. August 2009
- ↑ merkur-online.de Aufsichtsrat entscheidet über Rückzug
- ↑ merkur-online.de: SC Riessersee startet in der 2. Bundesliga, Zugriff am 24. Juni 2011
- ↑ merkur-online.de: Der Lohn für den Meistertrainer, Zugriff am 14. Juli 2011
- ↑ merkur-online.de: Torjäger Tim Regan bleibt beim SC Riessersee, Zugriff am 3. August 2011
- ↑ merkur-online.de: Paukenschlag beim SC Riessersee: Trainer Marcus Bleicher tritt zurück
- ↑ eishockeynews.de: Riessersee: Trainer Marcus Bleicher ist zurückgetreten
- ↑ Sport Club Garmisch-Partenkirchen Frauen-Eishockey e.V.
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz
- Offizielle Webpräsenz der Frauen- und Nachwuchsabteilung
- Offizielle Webpräsenz der Curlingabteilung
Vereine in der 2. Eishockey-Bundesliga 2011/12SC Bietigheim-Bissingen | REV Bremerhaven | ETC Crimmitschau | Dresdner Eislöwen | Hannover Indians | Heilbronner Falken | ESV Kaufbeuren | Landshut Cannibals | Lausitzer Füchse | EV Ravensburg | SC Riessersee | Schwenninger ERC | Starbulls Rosenheim
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