- Spritzkuchen
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Spritzkuchen, Spritzringe, Auflaufkrapfen, Beignets soufflés, Fettkringel, Schmalzkringel, Viktorianer oder Strauben sind kringelförmige Gebäckstücke aus Brandteig.
Zur Zubereitung wird leicht gesüßter Brandteig mit einem Spritzbeutel mit sternförmiger Tülle auf Pergamentpapier zu Ringen geformt und anschließend in Fett schwimmend ausgebacken. Nach dem Backen wird das abgetropfte Gebäck mit Puderzucker bestreut oder auf der Oberseite mit Fondant glasiert.
Der Berliner Konditor und Lebküchler Gustav Louis Zietemann erwirkte am 23. Februar 1832 die Genehmigung, sich als Konditor in Eberswalde niederzulassen. Am 1. April 1832 eröffnete er seine Konditorei und bot dort erstmals Eberswalder Spritzkuchen an. Ab 1842 lieferte er seine Spritzkuchen an den Bahnhof, wo seit dem 1. August die neue Bahnlinie Berlin–Stettin verkehrte. So wurden die Spritzkuchen ein Werbeträger für die Stadt und viele Reisende verbanden den Namen von Eberswalde mit den Spritzkuchen.[1]
Wahrscheinlich ist das Rezept jedoch älter, in einem Stettiner Kochbuch von 1797 findet sich folgende Anleitung:
- „Macht einen Teig von Milch und Weizenmehl. Den Teig in Stücke schneiden und in einen Kessel mit kochendem Wasser legen und solange kochen, bis er nicht mehr klebt, wenn man ihn mit einem Strohhalm hineinsticht. Die Stücken kalt in eine Schüssel geben und ein Ei nach dem anderen darunter schlagen. Man gibt so viele Eier dazu, dass ein Teig entsteht, der sich mit der Reibekeule in die Höhe ziehen lässt. Gibt noch Muskatblume und abgeriebene Zitronenschale hinzu. Man spritzt den Teig mit einer Sterntülle mehrmals übereinander. In recht heißer Butter ausbacken.“[2]
Die Strauben im Badischen, Österreich und Südtirol werden zwar ebenfalls in heißem Fett gebacken, bestehen jedoch aus Rührteig und sind anders geformt.
Einzelnachweise
- ↑ Marina Schlaak: Zeitzeichen, Eberswalde – Geschichte und Geschichten. Stadtverwaltung Eberswalde, Eberswalde 2003, ISBN 3-9805947-3-4
- ↑ Johann Sigismund Kaffke: Stettinischen Kochbuch von 1797, 4. Auflage
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