- Spülmaschinenreiniger
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Spülmaschinenreiniger sind pulverförmige oder zu „Tabs“ (von Tabletten) gepresste Spülmittel für Geschirrspülmaschinen. Laut Stiftung Warentest beträgt der Marktanteil an pulverförmigen Reinigern in Deutschland nur noch ein Viertel[1].
Die Reinigungsleistung geht bei konventionellen Spülmaschinenreinigern von Phosphaten aus. Weiter sind Bleichmittel, Tenside und Enzyme vorhanden.
Bisher noch kaum auf dem Markt sind rein enzymatische Reiniger, die ein spezielles Spülprogramm der Geschirrspülmaschine erfordern. Diese Reiniger kommen mit weniger Wasser und Wärme (Strom) aus, brauchen aber eine längere Einwirkzeit. Durch Einsparung von Phosphaten sind diese Reiniger umweltverträglicher. Allerdings werden die verwendeten Enzyme teilweise gentechnisch gewonnen, was die Akzeptanz verringert.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsstoffe
Übliche Inhaltsstoffe konventioneller Spülmaschinenreiniger sind:
- über 30 % Phosphate
- etwa 15 % Bleichmittel entfernen nicht auswaschbare farbige Verschmutzungen.
- unter 5 % Tenside
- Enzyme für die Entfernung von eiweiß- und stärkehaltigem Schmutz.
Mehrphasen-Tabs
Häufig werden Spülmaschinenreiniger im Handel als Mehrphasen-Tabs angeboten. Diese enthalten neben dem Geschirrreiniger noch zusätzlich Klarspüler und werden als 2 in 1 bezeichnet, mit zusätzlichem Wasserenthärter als 3 in 1, zusätzlichem Glasschutz und Spülkraftverstärker als 5 in 1 und mit zusätzlichem Edelstahlglanz und Power-Entkruster als 7 in 1. Diese sind entgegen den Werbeaussagen fast ausschließlich für einige wenige Sonderspülmaschinen (z. B. die winzigen Tischgeschirrspüler) oder bei defektem Ionenaustauscher zu empfehlen. Die verbesserte Wirkung ist nicht erwiesen, jedoch wird mit Funktionen wie Reiniger, Klarspüler, Salzfunktion, Edelstahlglanz, Vorspülfunktion, Glasschutz und Bleichmittel suggeriert, ein bis zu fünfmal höherer Anschaffungspreis pro Tab sei gerechtfertigt.
Bei allen anderen Standard-Spülmaschinen gelangt das harte Leitungswasser über einen Ionenaustauscher zur Wasserenthärtung in den Innenraum. Dieser wiederum braucht Regeneriersalz. Würde man unter Verwendung von Zweiphasen-Tabs kein Regeneriersalz nachfüllen, würde er sich schon nach wenigen Anwendungen ohne Salz nicht mehr regenerieren können. Als Folge davon verkalkt er, und man ist auf Mehrphasentabs angewiesen.
Die Wasserenthärtung funktioniert bei Mehrphasentabs im Gegensatz zum Ionenaustauscher auf chemischem Weg. Damit auch nach dem ersten Abpumpen noch genug Enthärter vorhanden ist, löst sich diese Schicht nur langsam und ist ausreichend dimensioniert. Da aber Temperatur, Programmdauer und Resthärte des Wassers im Innenraum sehr stark variieren können, belastet dieser chemische Enthärter das Abwasser und bleibt unter Umständen beim letzten Spülgang in ganz geringen Mengen auf dem Geschirr, weil er noch nicht verbraucht worden ist.
Nach dem Abpumpvorgang hat eine Geschirrspülmaschine konstruktionsbedingt eine gewisse Restwassermenge im Sumpf. Innerhalb dieser Restwassermenge sind noch ausreichende Mengen an Enthärter vorhanden, um im folgenden Programmabschnitt das Wasser ebenfalls chemisch zu enthärten. Dieses Prinzip bezeichnen die Hersteller als Carryover-Effekt. (Der Begriff kommt eigentlich aus der Werbeindustrie und erklärt den Effekt, dass die Wirkung der Werbung zeitverzögert ist.)
Umweltschutz
Alle Reinigungsmittel gelangen nach der Verwendung in die Kanäle bzw. Kläranlagen und Fließgewässer und verursachen dort Kosten oder Umweltschäden. Phosphate werden nicht in allen Kläranlagen abgetrennt, nicht alle Tenside werden zu 100% biologisch abgebaut. Vorgefertigte Standard-Tabs verhindern eine geringere Dosierung bei geringem Verschmutzungsgrad des Geschirrs, sie lassen sich aber mithilfe eines Messers portionieren. Die legitimen Interessen der Reinigungsmittelproduzenten (Mehrverkauf durch vorgegebene „quasi vorgeschriebene“ Packungsgrößen) stehen hier im Gegensatz zu den Notwendigkeiten der Umweltschutzvorsorge.
Einzelnachweise
- ↑ Stiftung Warentest - Pulver-Geschirrspülmittel - So gut waren Pulver noch nie, aufgerufen online am 23. Oktober 2011
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