St. Kilian (Duttenberg)

St. Kilian (Duttenberg)
Katholische Kirche St. Kilian in Duttenberg

Die katholische Kirche St. Kilian in Duttenberg ist eine 1734 im Stil des Barock vom Deutschen Orden erbaute Dorfkirche.

Geschichte

Die Kilianskirche steht auf einer Anhöhe über dem Jagsttal westlich der ehemaligen Burg Duttenberg. Ihre Entstehung, nach der einen Kilometer westlich liegenden Kreuzkapelle bereits als zweite Kirche des Ortes, hängt wohl mit der Gründung des Herrenhofes um das Jahr 800 zusammen. Auf dieses Alter deutet auch der Kirchenpatron Kilian, der Hauptheilige des 732 neu gegründeten Bistums Würzburg, hin. Die Kirche in Duttenberg war die Mutterkirche der Filialkirchen in den umliegenden Orten Obergriesheim, Hagenbach, Offenau und Bachenau, die jedoch zumeist schon im Mittelalter, Bachenau erst 1876 zu eigenständigen Pfarreien erhoben wurden.

Gemäß der Jahreszahl am Hauptportal wurde das heutige Kirchengebäude im Stil des späten Barock im Jahr 1734 unter der Herrschaft des damaligen Deutschorden-Komturs Johann Christoph von Buseck von dem Baumeister Georg Philipp Wenger aus Neckarsulm erbaut.

Die ursprünglich zweistöckige Empore wurde bei einer Sanierung 1973 durch eine einstöckige Stahlbetonkontruktion ersetzt. Für 2008 ist eine erneute Sanierung geplant.

Beschreibung

Blick zum Chor

Die Kilianskirche ist ein einschiffiger Putzbau im Stil des späten Barock. Das Hauptportal der Kirche befindet sich an der westlichen Giebelseite, der Chor befindet sich im Osten. Der Kirchenbau ist am Westportal sowie mit einem Inschriftenstein an der Innenseite der westlichen Giebelwand auf 1734 datiert. An die Nordostecke des Kirchenschiffs ist der Kirchturm angebaut, in dessen Untergeschoss sich eine kleine Turmkapelle befindet. Der bildhauerische Kirchenschmuck aus dem 18. Jahrhundert stammt von J. A. Esterbauer und Kilian Hollbusch.

Hochaltar, davor der moderne Zelebrationsaltar

Der Hochaltar im Chor zeigt ein Bild des Kirchenpatrons St. Kilian, das bis 1763 von Johann Gihser geschaffen wurde. An den Seitenwänden des Chors sind Steinfiguren von Petrus und Paulus angebracht. Das Altarbild des Marienaltars links des Triumphbogens zeigt die Heilige Familie im Tempel von Jerusalem, das Altarbild des rechten Seitenaltars zeigt die Vierzehn Nothelfer. Beide Seitenaltäre sind von Deutschordenswappen bekrönt, deren Inschriften J.C.V.B. – T.O.R (Johann Christoph von Buseck – Teutsch Ordens Ritter) an den Bauherrn der Kirche erinnern. Der Taufstein vor dem Nothelfer-Altar hat einen Aufsatz mit einer historischen Figurengruppe, die eine Taufszene darstellt. Die barocken Altäre der Kirche werden durch die an der Südwand des Langhauses angebrachte Kanzel im Stil der Zeit ergänzt.

Pietà

Die Pietà in der Turmkapelle stammt aus der Zeit der Gotik. Die vollplastische, farbig gefasste Lindenholzfigur hat eine Höhe von 74 cm und ist um 1400 entstanden. Sie entging 1945 nur knapp ihrer Zerstörung als Brennholz und wurde 1973/74 restauriert. Der Zelebrationsaltar im Chor sowie die im Westen des Langhauses eingezogene einstöckige Empore aus Stahlbeton sind Einbauten aus jüngerer Zeit. Auf der Empore befindet sich eine moderne Orgel.

Weblinks

 Commons: Kilianskirche (Duttenberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
49.25129.1981

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Duttenberg — Stadt Bad Friedrichshall Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Kilianskirche — (benannt nach dem Heiligen Kilian) ist der Name folgender Kirchen: Bad Friedrichshall: OT Duttenberg: St. Kilian (Duttenberg) OT Hagenbach: Kilianskirche (Hagenbach) Bad Heilbrunn: St. Kilian (Bad Heilbrunn) Bad Lausick: St. Kilian Kirche (Bad… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Neuenstadt — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: km² Gliederung …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: km² Gliederung: 24 Kirchengeme …   Deutsch Wikipedia

  • Liste fränkischer Rittergeschlechter — Das heutige Franken mit Sprachregionen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Heilbronner Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürger 1.1 Ehrenbürger von Heilbronn 1.2 Ehrenbürger der früheren Gemeinden 2 Ehrenringträger …   Deutsch Wikipedia

  • Pfarrkirche St. Alban (Offenau) — Pfarrkirche St. Alban in Offenau Die Pfarrkirche St. Alban in Offenau ist eine katholische Pfarrkirche, deren barocke Gestalt auf einen Neubau aus dem Jahr 1751 zurückgeht. Geschichte Bereits um 1400 befand sich am heutigen Standort der Kirche St …   Deutsch Wikipedia

  • Friedhofskapelle (Hagenbach) — Friedhofskapelle Hagenbach Römischer Stein an der …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Philipp Wenger — (* 1701; † 21. Dezember 1763 in Neckarsulm[1]) war ein deutscher Baumeister. Er war in Neckarsulm ansässig und entwarf dort und in der weiteren Umgebung eine Vielzahl von Bauten. Vielfach war er für den damaligen Ortsherrn Neckarsulms, den… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”