- St. Maternus
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Maternus (Heiliger, Fest: 14. September; † um 328) war vielleicht dritter Bischof von Trier, wird gesichert als erster geschichtlich bezeugter Bischof von Köln (Civitas Agrippinensium) in den Jahren 313 und 314 als Teilnehmer an Konzilien in Rom und Arles erwähnt. Er gilt als Patron gegen Fieber, bei ansteckenden Krankheiten und für das Gedeihen von Weinreben. Maternus bedeutet laut des Ökumenisches Heiligenlexikons „der Mütterliche“. Vom Heiligen Maternus leitet sich der Familienname Mattern ab.
Maternus wird im sogenannten Maternusportal am nördlichen Querhaus des Kölner Doms dargestellt.
Leben
Die Herkunft und das Geburtsjahr sind nicht bekannt; nach Überlieferungen aus dem Hochmittelalter ist ein Todesjahr um 328 anzunehmen. Seine Ruhestätte war vielleicht in Trier, das Maternus im Hochmittelalter für seine eigene Bischofsliste beanspruchte. Diese Überlieferung ist genauso mit Vorsicht zu bewerten wie die des Maternus als Gründungsbischof von Tongeren.
Köln hat vielleicht nie Gebeine des Maternus besessen, während in Trier Reliquien des heiligen Maternus um ca. 760 geschichtlich überliefert sind. Der sog. Bischofsstab des Heiligen Maternus wird in der Kölner Domschatzkammer aufbewahrt und bei kirchlich wichtigen Anlässen noch heute verwendet.
Maternus nahm als Vertrauter des römischen Kaisers Konstantin I. an der Lateransynode 313 in Rom sowie 314 an der Synode in Arles teil, daher kann von seiner Bedeutung auch außerhalb der germanischen Provinzen ausgegangen werden.
Zur Zeit des Bischofs Maternus stand Papst Silvester I. der Kirche vor. Nach der später als Fälschung erkannten Konstantinischen Schenkung soll die Kirche in Rom von Kaiser Konstantin für die Verfolgung entschädigt worden sein, unter anderem mit dem Lateranpalast in Rom. Zudem ließ der Kaiser die Erlöserkirche (heute San Giovanni in Laterano) bauen. Der Papst weihte 326 die erste Peterskirche. Wo in Köln die erste christliche Kirche stand, ist nicht bekannt. Unter dem Kölner Dom fanden sich bei Ausgrabungen Spuren von Kirchen seit dem 6. Jahrhundert.
Maternus wurde stets bei den mittelalterlichen Rangstreitigkeiten zwischen den Erzbistümern Köln und Trier bemüht: angeblich war er im Besitz des originalen Petrus-Stabes, dessen Besitz für den Rang als älteste Kirche in Deutschland maßgeblich war.
Verschiedene mittelalterliche Einrichtungen der Kirche wurden nach ihm benannt, so das Maternihospital in Dresden.
Literatur
Georg Gresser: Art. Maternus v. Köln, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Band 6, Freiburg 1997, Sp. 1469-1470 mit den Quellen und weiterführender Literatur.
Weblinks
- Maternus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Kölner Bischöfe
- Maternus in den Saarländischen Biografien
PND: Datensatz zu Maternus bei der DNB – keine Titel DNB-Katalog 10. Februar 2007 Vorgänger Amt Nachfolger Valerius Bischof von Trier
nach 300Agritius --- Bischof von Köln
314Euphrates Bischof von Tongeren
315Servatius Personendaten NAME Maternus KURZBESCHREIBUNG Bischof von Köln STERBEDATUM um 328 STERBEORT unsicher: Trier
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