- Maternus (Usurpator)
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Maternus († März 187 in Rom?) war ein römischer Usurpator, der sich im südlichen Gallien gegen Kaiser Commodus erhob.
Maternus, der bei Herodian als Deserteur, Bandit und Glücksritter charakterisiert wird, soll sich im Jahr 185 (oder 186) an die Spitze einer Empörung gesetzt haben, die offenbar auch aus sozialen Unruhen geschürt war, und ließ sich zum imperator ausrufen.[1] Der Aufstand, der auch nach Spanien übergegriffen haben soll, wurde von Pescennius Niger im so genannten bellum desertorum niedergeschlagen. Maternus entkam nach Norditalien, wo er den Bandenkrieg fortsetzte. Während der Feier der Großen Göttin im März 187 plante er angeblich einen Mordanschlag auf den Kaiser. Der Plan flog auf und Maternus wurde noch vor Beginn der Festlichkeiten hingerichtet. Dieser Vorfall bewog Commodus, seine Leibgarde zu verstärken und sich noch mehr von den Regierungsgeschäften und öffentlichen Auftritten fernzuhalten.
Die Zuverlässigkeit der Darstellung Herodians über die Usurpation und den Attentatsversuch des Maternus wird von der Forschung teilweise in Zweifel gezogen, die Quellenlage ist insgesamt widersprüchlich.[2]
Quellen
Literatur
- Géza Alföldy: Bellum desertorum. In: Bonner Jahrbücher 171 (1971), S. 367–376.
- Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus zu Konstantin. 5. Auflage Beck, München 2005, ISBN 3-406-36316-4.
- Thomas Grünewald: Bandits in the Roman Empire: Myth and Reality. Routledge, London 2004, ISBN 0-415-32744-X (dort S. 133 ff.).
- Peter Tasler: Commodus. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 5, S. 68–78 (dort S. 75).
- Ralf Urban: Gallia rebellis. Erhebungen in Gallien im Spiegel antiker Zeugnisse. Steiner, Stuttgart 1999 (Historia Einzelschriften, 129), ISBN 3-515-07383-3 (dort S. 84f.).
Anmerkungen
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