St. Pauli (Lemgo)

St. Pauli (Lemgo)
St. Pauli in Lemgo

St. Pauli ist eine evangelisch-reformierte Pfarrkirche in Lemgo. Die 1848 gegründete Kirche wurde 1851/52 umgebaut und bekam 1954 ihre markante Doppelturmfront. St. Pauli bildet mit der Auferstehungskirche in Lemgo-Lüerdissen eine Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1848 wurde die „Neue Evangelische Gemeinde“ im Rahmen der Erweckungsbewegung gegründet. Im gleichen Jahr stellte die Dechantin des damaligen Marienstifts den großen Schafstall der werdenden Gemeinde zur Feier ihrer Gottesdienste zur Verfügung. Das Bestreben nach einer eigenen Kirche führte zum Bau einer Bretterkirche an der Schuhstraße nahe dem Freien Hof, die am 1. November 1849 durch den Bremer Pfarrer Mallet eingeweiht werden konnte.[1]

1851/52 wurde in der Echternstraße der heutige steinerne Bau erstellt. Die Errichtung des Neubaus ging mit massiven Streitigkeiten einher, sodass letztendlich im Jahre 1858 die Gemeinde durch landesherrliche Verordnung aufgelöst werden musste. Über die evangelisch-reformierte Gemeinde St. Johann konnte man 1888 die St.-Pauli-Kirche als zweite Pfarrstelle zurückgewinnen, sodass sie 1909 zur selbstständigen Pfarrkirche erhoben werden konnte.[2]

Am 28. November 1954 wurde die markante Doppelturmfront eingeweiht. Der Architekt Fromme hatte sie entworfen.[1] Die Gemeinde St.Pauli ist bis heute dadurch geprägt, dass sich eine missionarische Ausrichtung mit diakonischem und gesellschaftlichem Engagement verbindet

Glocken

Mit dem Bau der Turmfront wurden zwei Glocken aus Gusstahl im Bochumer Verein gegossen, eingeweiht und im Westturm aufgehängt. Für den östlichen Turm waren ebenfalls zwei Glocken in den Schlagtönen es1 und as1 geplant; das Vorhaben blieb aus finanziellen Gründen aus. Jeden Samstag um 18 Uhr wird – wie in allen evangelischen Innenstadtkirchen Lemgos – für 10 Minuten der Sonntag eingeläutet. Am Sonntag gibt um 9 Uhr die große Glocke ein Vorläuten, um 09:50 Uhr läuten wieder beide Glocken zum Gottesdienst. Bei Amtshandlungen erklingen ebenfalls beide Glocken.

Nr.
 
Schlagton
 
Gussjahr
 
Gießer
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg)
Inschrift
 
1 c1 1954 Bochumer Verein 1690 1810 SEI STILLE DEM HERRN UND WARTE AUF IHN
2 f1 1954 Bochumer Verein 1260 780 GELOBET SEI DER HERR TÄGLICH!

Einzelnachweise

  1. a b Karl Meier-Lemgo: Geschichte der Stadt Lemgo. Wagener, 2. Aufl., Lemgo 1962, 270.
  2. Thomas Spohn (Hg.): Pfarrhäuser in Nordwestdeutschland. Waxmann, Münster 2001, S. 291.

Weblinks

52.0287928.905191

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